L-Mag

K-Word #144: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Miriam Meckels "Brief an mein Leben" im ZDF - endlich mal wieder ein Lesbenfilm, Sharon Osbourne ist irgendwie "gay", Kerstin "Die immer lacht" Ott, Kate Moennig & Leisha Hailey, lesbische Musikerinnen trauern um Prince und mehr

Von Karin Schupp

l-mag.de, 22.4.2016 - Viel zu selten im Fernsehen: Ein Film mit lesbischer Hauptfigur. Und noch viel seltener: Dass sie lesbisch ist, steht nicht im Mittelpunkt, sondern ist einfach nur ein Teil ihres Lebens. Brief an mein Leben, am Montag im ZDF (25. Apr., 20:15 Uhr), basiert zwar nur lose auf Miriam Meckels gleichnamigem Burnout-Buch, aber die Hauptfigur darf lesbisch bleiben. Bei Drehbuchautorin Laila Stieler ist sie allerdings eine Ozeonographin namens Toni (Marie Bäumer, Das Adlon), und ihre Lebensgefährtin heißt nicht Anne Will, sondern Maria (Christina Hecke, bekannt aus dem Lesben-und-Kinderwunsch-Movie Vier kriegen ein Kind). „Ein beeindruckender Film zum Thema Burnout“, urteilte Meckel, die im echten Leben die Wirtschaftswoche leitet, vorab. „Und eine ganz eigene Protagonistin, die von Marie Bäumer überzeugend interpretiert wird.“ Hier steht der Trailer.

Marie Bäumer (r.) und Christina Hecke - Foto: ZDF/ Conny Klein

Vor zwei Wochen machte ich mir noch Sorgen um die Freundschaft zwischen den Ex-The L Word-Stars Leisha Hailey und Kate Moennig (K-Word #142), denn seit Leishas (mutmaßlicher) Trennung von Camila Grey gab's keine Fotos der beiden BFFs und statt dessen umso mehr von Kate und Camila, die als DJ-Duo und Lesbenparty-Veranstalterinnen zusammenarbeiten. Jetzt das Aufatmen: Am Sonntag postete Kate ein Foto der beiden auf Instagram. Da bin ich jetzt aber beruhigt!

"Träume können wahr werden", untertitelte Kate Moennig (r.) das Bild. Ob sie Leisha Hailey was übrig gelassen hat? - Foto: Instagram

An "Die immer lacht"-Sängerin Kerstin Ott könnten sich viele lesbische Popstars mal ein Beispiel nehmen: “Als Mensch in der Öffentlichkeit hat man meiner Meinung nach gegenüber anderen Menschen, die ihre Sexualität momentan nicht so einfach ausleben können, die Aufgabe, eine Hilfestellung zu geben“, erklärte uns der offen lesbische Shootingstar. In der neuen L-MAG (ab 29. Apr. am Kiosk) verrät sie uns auch, dass sie und ihre Freundin in diesem Sommer heiraten wollen – „in sehr lockerer Atmosphäre, kurze Hose, T-Shirt, dann gibt‘s Bratwurst und Kartoffelsalat“. Mit ihrem Ohrwurm landeten die musikalische Malerin/ Lackiererin aus Schleswig-Holstein und das DJ-Duo Stereoact auf Platz 2 der Quartal-Charts 2016, gewannen gerade Platin und in Fußball-Stadien wird er auch schon gegröhlt.

Kerstin Ott (l.) und ihre Freundin, deren Namen ich leider nicht weiß - Foto: Facebook/ Ott

„Ich bin mehr als nur 'ein bisschen gay'“, behauptete Sharon Osbourne (63) diese Woche. „Und es interessiert mich sehr, ob ich was verpasst habe. Aber jetzt ist es zu spät.“ (WIRKLICH? Tatum O’Neal  und Meredith Baxter hatten doch auch erst mit über 50 ihr Coming Out!) Dieses Bekenntnis machte Ozzy Osbournes Gattin in der TV-Talkshow The Talk, in der sie mit Sara Gilbert und drei weiteren Frauen täglich über Gott und die Welt plaudert und in dieser Folge eben über ihre bisexuellen Gefühle. Nur die Lesbe am Tisch hielt sich raus: „Ich sage dazu nichts. Ich überlasse das der Fantasie der Menschen“, sagte Gilbert, die mit der Musikproduzentin Linda Perry verheiratet ist (K-Word #114), nachdem sie mehrfach nach ihren Heterosex-Erfahrungen gefragt worden war.

"Okay, welche von euch geht gleich mit mir in die Garderobe?" - Sharon Osbourne (Mitte), links von ihr Sara Gilbert, die auch die Produzentin von "The Talk" ist - Foto: CBS

Jetzt in der L-Filmnacht (Termine hier) und ab 5. Mai im Kino: La Belle Saison  spielt im Frankreich der frühen Siebziger. Carole (Cécile de France) und Delphine (Izïa Higelin) begegnen sich in Paris in einer feministischen Gruppe, und kaum haben sie sich verliebt, muss Delphine auch schon auf den elterlichen Bauernhof zurückkehren, weil ihr Vater erkrankt ist. Carole folgt ihr, und plötzlich ist alles nicht mehr so einfach. Keine besonders originelle Story, die die lesbische Regisseurin Catherine Corsini da erzählt, dafür bietet der Film aber mehr Sexszenen als Blau ist eine warme Farbe und Ehrenlesbe Cécile de France, die wir schon in Barcelona für ein Jahr und Soeur Sourire gerne als Lesbe sahen. Über ihre Rollen spricht sie mit uns in der Mai/Juni-Ausgabe der L-MAG (ab 29. Apr.).

Ab heute auf DVD: Carol, die für sechs Oscars nominierte Liebesgeschichte zwischen Cate Blanchett und Rooney Mara. Lest hier unseren Artikel über den Film und Patricia Highsmith, die lesbische Autorin der Romanvorlage.

Auch viele lesbische Musikerinnen trauern um Prince, der gestern im Alter von 57 Jahren starb. „Oh. Prince. Danke… Deine Musik wird für immer weiterleben“, twitterten BETTY (in diesem Jahr zum ersten Mal nicht auf L-Beach, sondern im Studio!). „My life, love and music is more sexy and soulful because he lived and created. My heart is breaking“, schrieb Melissa Etheridge, und Tegan & Sara wünschten ihm: „Möge er in Frieden ruhen und dabei einen tollen Overall mit vielen Tauben drauf tragen, die ihm Gesellschaft leisten.“ Der lesbische Country-Star Chely Wright erklärte: „Prince war unser Elvis… und ich bin nicht sicher, ob das ausreicht, um auszudrücken, wie sehr er Musik, Kunst und Kultur beeinflusst hat.“ Und Beth Ditto sprach uns allen aus der Seele: „Ich weiß nicht, wer oder was dafür verantwortlich ist, uns die Besten zu nehmen. Aber bitte hör auf damit!“

Abschied nahmen auch Wendy Melvoin und Lisa Coleman, die in den 80ern in Princes Band Revolution spielten und danach als Wendy & Lisa unterwegs waren. Damals waren sie ein Paar, sprachen aber erst 2009 öffentlich darüber (dabei sagt doch Melvoins typisch lesbische Reaktion auf Princes Küsschen - siehe unten - eigentlich alles...). Seit 2002 sind sie nur noch beruflich ein Team, Coleman ist mit der Musik-Managerin Renata Kanclerz verheiratet und Melvoin mit der Regisseurin Lisa Cholodenko (The Kids Are All Right), mit der sie einen Sohn hat.

 

Ein Gruß geht an den Ostsee-Strand: Gestern hat L-Beach begonnen! Und die ersten Danksagungen kommen auch schon rein: "What a wonderful crowd! Thank you so much for having me!“ twitterte die Kanadierin Megan Lane, die am Abend das Musikprogramm eröffnete. Für Kurzentschlossene: Es gibt noch Tagestickets und auch das ein oder andere Bett (hier schauen).

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