L-Mag

K-Word #152: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Lady Gaga, Melissa Etheridge, Kelly Osbourne und andere US-Promis reagieren auf die Morde in Orlando, "Orange is the New Black", Taylor Schilling, k.d. lang, Kino- und TV-Tipps und: Hat Ruby Rose eine neue Freundin?

Von Karin Schupp

l-mag.de, 17.6.2016 - Vor fünf Tagen legte sich ein Schatten über die LGBT-Welt, als ein Mann in einem queeren Club in Florida 42 Männer und 7 Frauen tötete und 53 weitere verletzte. Während wir die Toten – darunter die lesbische Barfrau des „Pulse“, Deonka Deidra Drayton, und die Türsteherin Kimberly KJ Morris, die auch als Dragking Daddy King bekannt war – betrauern, taten sich die deutschen Medien und Politik schwer damit, den Anschlag als gezielten Angriff auf Lesben und Schwule zu benennen (lest dazu einen Kommentar von L-MAG-Autorin Kerstin Fritzsche): Nach heftiger Kritik nahm Angela Merkel erst gestern erstmals dazu Stellung und zeigte sich über die zunehmend homophobe Stimmung im Lande besorgt.

Human Rights Campaign Foto: Human Rights Campaign

In den USA zeigten sich viele Promis auf unterschiedliche Weise solidarisch: Lady Gaga sprach bei einer Mahnwache in Los Angeles, 70 Broadway-Stars, darunter Gloria Estefan, Sarah Jessica Parker, Rosie O’Donnell, Whoopi Goldberg und Rosie Perez, nahmen die Charity-Single „What the World Needs Now is Love“ auf, und Melissa Etheridge veröffentlichte den Song „Pulse“ („Love will always win/ Because underneath the skin/ Everybody's got a pulse.”). „Ich verarbeite so etwas, indem ich einen Song darüber schreibe“, erklärte sie im Rolling Stone und rief uns dazu auf, uns nicht einschüchtern zu lassen: “Wir müssen uns zeigen. Wir müssen mehr werden. Liebe muss stärker sein als der Hass, der ja nur Angst ist.”

Ex-Kinderstar Mara Wilson, bekannt aus Matilda (1996) und Mrs. Doubtfire (1993), nahm die Geschehnisse zum Anlass, sich zu outen: “Früher habe ich mich als überwiegend hetero identifiziert. In letzter Zeit verwende ich das bi/ queer-Label”, schrieb die 28-Jährige auf Twitter, ohne konkreter zu werden. Und Kelly Osbourne ließ sich das Tattoo “Solidarity” stechen und postete auf Instagram einen leidenschaftlichen Text dazu.

Instagram, Columbia Tristar Kelly Osbourne (l.) und Mara Wilson als "Matilda" - Fotos: Instagram, Columbia Tristar

Juhu, das schlechte Wetter ist uns egal: Seit heute steht bei Netflix die 4. Staffel von Orange is the New Black online! Zur Einstimmung könnt ihr bei uns nachlesen, wie Staffel 3 endete und wie's in den neuen Folgen weitergeht. In den nächsten Tagen veröffentlichen wir außerdem Interviews mit vier OITNB-Stars.

Auch wenn sich die Klatschpresse darüber einig ist, dass OITNB-Star Taylor Schilling (Piper, oben rechts) und Carrie Brownstein (Transparent) letztes Jahr ein Paar waren: Keine der beiden hat das jemals bestätigt oder auch nur über ihre sexuelle Orientierung gesprochen - und das hat sich bis heute nicht geändert: „Ich habe absolut nichts zu verbergen“, sagte Schilling der Zeitschrift People und fügte hinzu, dass sie zurzeit Single sei, aber „wenn ich eine glückliche Beziehung hätte, würde ich mit Freude darüber reden.“

Ist Schillings Ex-OITNB-Loverin Ruby Rose neuerdings mit Harley Gusman, Model und Inhaberin einer Firma für Bio-Kosmetik, liiert? Die Australierin, die bekanntlich nie lange Single ist, könnte sechs Monate nach ihrer Trennung von Phoebe Dahl (K-Word #127) tatsächlich eine neue Freundin haben. Bisher handelt es sich aber nur um Beobachtungen der Paparazzi, die bisher noch jede Frau, mit der Ruby unterwegs war, zu ihrer neuen Loverin machten.

Instagram Harley Gusman Harley Gusman (r.) mit Ruby Rose: "L.A., du bist gut zu mir", betitelte die 24-Jährige aus Miami dieses Foto auf Instagram

Eine so genannte „Supergroup“ schuf k.d. lang, als sie der Indie-Rockerin Neko Case und der Folkmusikerin Laura Veirs 2013 per E-Mail mitteilte: „Wir sollten zusammen eine Platte machen.“ Ab heute ist das von Veirs Mann Tucker Martine produzierte Album „case/lang/veirs“ im Handel und landete direkt auf der L-MAG-Empfehlungsliste! (Mehr Musik-Tipps im neuen Heft, ab 24. Juni am Kiosk.)

Ab 22. Juni auf TNT Glitz: Die 2. Staffel von Younger, in der sich die 40-jährige Liza (Sutton Foster) als Mittzwanzigerin ausgibt, um einen Job zu ergattern. Eine weitere Hauptrolle spielt ihre lesbische Freundin Maggie (Debi Mazar), die in Staffel 1 mit Lizas Kollegin Lauren (Molly Bernard) techelte, was auch in den neuen Folgen eine Rolle spielen wird.

Screenshot Maggie und Lauren in der 2. Staffel von "Younger" - Foto: Screenshot

Seit gestern im Kino: 7 Göttinnen hat eine lesbische Hauptfigur und ist zunächst eine Art Sex and the City auf Indisch, verwandelt sich aber im letzten Drittel in ein düsteres Drama und eine bittere Anklage gegen Frauenfeindlichkeit und Gewalt gegen Frauen in Indien (hier unsere Filmkritik). Im Erotikdrama Schau mich nicht so an inszeniert sich die deutsch-mongolische Regisseurin Uisenma Borchu selbst als eine Frau, die Frauen wie Männer verführt und dabei keinerlei Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt – zum Teil verstörend und nichts für Freundinnen des romantischen Lesbenfilms (hier unsere Filmkritik).

Der Horrorfilm The Neon Demon, der beim Filmfestival in Cannes sehr kontrovers aufgenommen wurde, teasert zwar im Trailer eine Sexszene zwischen Hauptdarstellerin Elle Fanning (Maleficent) und Jena Malone (Tribute von Panem), die eine lesbische Stylistin spielt, an. Die Kritiken zu Nicolas Winding Refns Kannibalismus-Geschichte in der Modelwelt von L.A. sprechen allerdings immer nur von „lesbischer Nekrophilie“, und das hört sich jetzt nicht soo romantisch an…

Screenshot Trailer "The Neon Demon" Ist in dieser Szene nur eine der beiden Frauen noch am Leben? - Foto: Screenshot Trailer

Und nächste Woche startet bei uns der australische Dokumentarfilm Gayby Baby über vier Kinder mit lesbischen bzw. schwulen Eltern. Bei einigen Screenings wird auch Ko-Autorin und Produzentin Charlotte Mars anwesend sein, in vielen Städten schließen sich Diskussions- und Infoveranstaltungen zum Thema Regenbogenfamilien an (hier alle Termine).

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