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K-Word #511: Neues aus der Lesbenwelt

Zwei Fußballerinnen-Hochzeiten mit den Nationalspielerinnen Ramona Bachmann und Manuela Zinsberger, Tennisstar Daria Kasatkina, Kate Moennig & Leisha Hailey, Kuss bei „Alles was zählt“, Samira Wiley, Wilhelmine, Serientipps und mehr!

Von Karin Schupp

16.6.2023 - Die Schweizer Nationalspielerin Ramona Bachmann fährt als verheiratete Frau zur Fußball-WM: Die PSG-Stürmerin, die seit 2015 out ist, heiratete am letzten Freitag in Paris die französische Tänzerin Charlotte Baret (K-Word #459). Das Ja-Wort gab sich das Paar, das seit 2021 zusammen ist, nur in kleinem Kreis, weil am Dienstag die WM-Vorbereitung der „Nati“ begann. Die große Hochzeitsparty wird im Dezember auf La Réunion stattfinden.

Ramona Bachmann/ InstagramRamona Bachmann (l.) und Charlotte Baret

Und noch eine Fußballerinnen-Hochzeit: Ebenfalls am 9. Juni heirateten im Südburgenland Österreichs Nationaltorfrau Manuela Zinsberger und ihre Freundin Madeleine. Da sich ihr Land nicht für die WM qualifizierte, stand hier einem rauschendes Fest nichts im Wege. Die Arsenal-Keeperin hatte sich im Oktober 2021 mit der Nachricht geoutet, dass die beiden ein Paar sind (K-Word #429), im letzten Jahr verlobten sie sich (K-Word #447).

M. Zinsberger/ InstagramManuela Zinsberger (r.) und Madeleine

A propos Fußball-WM (20. Juli - 20. Aug.): Endlich steht die TV-Übertragung! ARD und ZDF haben sich nach langem Hin und Her mit der FIFA geeinigt und werden alle 64 Spiele live zeigen. Was sie für das Event zahlen müssen, ist nicht bekannt.

The L Word ist leider Geschichte, aber wenigstens gibt’s noch Kate Moennig und Leisha Hailey mit ihrem Podcast PANTS. Und die Fans danken es ihnen: Anfang Juni traten sie umjubelt beim Lesbenevent „Girls in Wonderland“ in Orlando, dem Dinah Shore Floridas, auf: 

Lesben für Lego: Nicht nur die lesbischen Fußballstars Megan Rapinoe und Sam Kerr werben für die Hersteller der bunten Klötzchen (K-Word #510), sondern auch Samira Wiley, bekannt aus ihren lesbischen Rollen in Orange is the New Black und The Handmaid’s Tale. Für die an die LGBTQ-Community gerichtete Kampagne „Pieces of Me“ baute sie aus 41.000 Steinchen ein 1,50 Meter großes Selbstporträt (na ja, sicherlich mit tatkräftiger Hilfe!). Ein begleitendes Interview mit der Schauspielerin, die mit ihrer Frau Lauren Morelli eine Tochter (1) hat, steht in der US-Ausgabe des Rolling Stone.

S. Wiley/ InstagramSamira Wiley: in echt und aus Lego gebaut

Der lesbische Tennisstar Daria Kasatkina (K-Word #465) blieb nach ihrem Ausscheiden bei den French Open ihrer Linie treu und versuchte gar nicht erst, der ukrainischen Siegerin Elina Svitolina die Hand zu schütteln, sondern hob nur den Daumen. Ihr schon zuvor geäußertes Verständnis dafür, dass die Ukrainerinnen ihren russsischen Gegnerinnen den Handschlag verweigern, wurde von Svitolina als „mutig“ gelobt, Teile des Publikums jedoch buhten Kasatkina aus. Die zeigte sich auf Twitter darüber enttäuscht und appellierte an die Menschen: „Liebt euch gegenseitig. Verbreitet keinen Hass.“ Ein weiteres Zeichen setzte sie mit der Einladung des russischen Rockstars Zemfira als Gast in ihre Box. Die  Musikerin positionierte sich von Anfang an gegen den russischen Einmarsch, zog mit ihrer Lebensgefährtin, der Schauspielerin Renata Litvinova, nach Paris und steht inzwischen auf Russlands Liste der „ausländischen Agenten“.

Zemfira/ InstagramZemfira (M.) forderte in ihrem Kommentar zu ihrem Foto mit Kasatkina (l.) und deren Lebensgefährtin Natalia Zabiiako (r.) ihre Fans auf, nicht der Propaganda gegen sie zu glauben: „Ich zahle Steuern in der Russischen Föderation, obwohl ich seit einem Jahr nicht mehr dort lebe. Ich liebe mein Land, aber ich hasse den Staat.“

Ein Kuss bei Alles was zählt: Die RTL-Soap (Mo-Fr, 19:05 Uhr) fackelte diesmal nicht lange in Sachen lesbischer Schmachterei und ließ Eiskunstläuferin Chiara (Alexandra Fonsatti) am Donnerstag beherzt ihre neue Trainerin Ava (Laura Egger) küssen. Danach war Chiara verzaubert - aber Ava machte, nicht ganz zu Unrecht, einen Rückzieher, um nicht Berufliches mit Privatem zu vermischen. Aber früher oder später wird sie bestimmt auf ihr Herz hören, wie ihr Irina Schlauch riet. Die Ex-„Princess Charming“, die drei Folgen lang als „gute Freundin“ zu Besuch war (K-Word #510), ist jedenfalls voll und ganz „Team Aviara“!

RTL+/ Screenshot Chiara (l.) hört schon jetzt auf ihr Herz...

Jetzt bei Amazon Prime: In der australischen Krimikomödie Deadloch tauchen in einem Küstenkaff mehrere Männerleichen auf, und die besonnene Dorfpolizistin Dulcie (Kate Box) muss bei den Ermittlungen nicht nur mit der lauten, unflätigen und insgesamt furchtbaren Kommissarin Eddie (Madeleine Sami) zurechtkommen, sondern auch ihre sehr fordernde Frau Cath (Alicia Gardiner) bei Laune halten. Und zugleich zieht das Dorf (in dem überraschend viele Lesben leben,) unbeeindruckt sein jährliches Kulturfestival durch… Die Serie macht Spaß, vor allem ab Folge 4, wenn die anstrengende Eddie einen Gang zurückschaltet. Beide Hauptdarstellernnen sind übrigens lesbisch: Sami ist mit der neuseeländischen Musikerin Ladyhawke verheiratet, Box mit der Schauspielerin Jada Alberts.

Amazon Prime Video V.l.n.r.: Madeleine Sami, Kate Box und die ebenfalls queere Nina Oyama (als eifrige Nachwuchspolizistin Abby) in „Deadwood“

Am 22. Juni startet bei Sky und dem Streamingdienst WOW die zweite Staffel von And Just Like That. In der Sex and the City-Fortsetzung ist neben Charlottes nichtbinärem oder trans Kind (Alexa Swinton) auch Mirandas (Cynthia Nixon) nichtbinäre:r Lover:in Che (Sara Ramírez) wieder dabei. Trotz Kritik an der Figur (K-Word #441) hatte Showrunner Michael Patrick King schon im Vorfeld in Variety angekündigt: „Ich möchte mehr von Che zeigen und nicht weniger. Ich möchte die Dimension von Che zeigen, die die Leute nicht gesehen haben, aus welchem Grund auch immer - weil sie vor Angst oder Terror geblendet waren.“ Die elf Folgen kommen wöchentlich.

HBO Max/ Craig Blankenhorn Auch beide im echten Leben queer: Sara Ramírez (l.) und Cynthia Nixon

Miriam Margolyes, bekannt für ihre Rolle als „Professor Sprout“ in den Harry Potter-Filmen, gab mit 82 ihr Debüt als Covergirl der britischen Vogue und lässt im Heft sogar die Hüllen fallen. Die lesbische Schauspielerin war schon immer selbstbewusst. „Ich habe mich nie dafür geschämt, dass ich gay bin oder so. Ich wusste, dass es nicht kriminell war, weil ich es war. Ich konnte nicht kriminell sein“, sagt sie im Interview über ihr Coming-out in den 1960ern in Oxford und erklärt: „Ich bin gerne lesbisch. Ich würde um nichts auf der Welt hetero sein wollen.” Und das, obwohl sie Lesben „ein bisschen langweilig“ findet, „weil sie alles ein bisschen streng angehen.“ Eine hat’s jedoch in ihr Herz geschafft: Mit ihrer Frau Heather Sutherland, einer australischen Professorin, ist sie seit 54 Jahren zusammen, weil (und nicht obwohl) sie noch nie zusammenlebten, wie sie einmal dem Guardian sagte: Heather wohnt in Amsterdam.

„Nie wieder wegrennen“ heißt Wilhelmines neues Lied. „Es bedeutet mir sehr viel und ich hoffe, es berührt auch euch auf besondere Weise“, schrieb die lesbische Musikerin dazu auf Instagram. „Für mich ist es ein Reminder nicht weg zu müssen, nicht zu rennen. Ich denke Menschen ohne besonderen familiären Halt sind oft rastloser und suchend.‘Wie die Bäume hier in diesem Wald, möcht ich etwas das wirklich bleibt. Mit festem Stand und ‘ner Familie.‘“

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