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K-Word #515: Neues aus der Lesbenwelt

Svenja Huth und ihre Frau Laura: Offene Worte in ZDF-Doku, Shanice van de Sanden wird Mutter, Megan Rapinoe beendet ihre Karriere und Bettina Böttinger den „Kölner Treff“, lesbische Emmy-Nominierungen, wie lesbisch wird der „Barbie“-Film? Und mehr!

ZDF/ Screenshot„Der schönste Zufall meiner Lebens“: Svenja (r.) und Laura Huth erzählen in „Born For This“ auch ihre Kennenlerngeschichte

Von Karin Schupp

14.7.2023 - L-MAG feiert nicht nur 20. Geburtstag, sondern auch 10 Jahre K-Word! Am 18. Juli 2013 erschien zum ersten Mal die immer noch einzige queere Klatschkolumne Deutschlands! Ein dickes Dankeschön geht an alle, die von Anfang an dabei waren, und natürlich auch an alle anderen regelmäßigen Leser:innen – für euch mache ich das!

Zur Fußball-WM setzt das ZDF die Dokuserie Born For This über das Frauennationalteam fort: Am Samstag startet Staffel 2 (15. Juli, 21:45 Uhr, und Mediathek). In der aktuellen Folge, die die Vize-Europameisterinnen nach der EM bis in den Februar begleitet, spricht Ann-Katrin Berger über ihre Krebs-Diagnose während des Turniers und ihren erfolgreichen Kampf gegen die Krankheit. Sara Doorsoun, die in Staffel 1 ihre Beziehung mit Lou Schaaf öffentlich gemacht hatte (K-Word #463), vergießt Tränchen, die nicht nur mit ihrer Trennung im November zu tun haben. Und Svenja Huth und ihre Frau Laura (K-Word #499) erzählen, dass sie mit der Ropa-Methode, die es nur in Spanien gibt, schwanger  wurden: Svenjas Eizellen wurden außerhalb ihres Körpers befruchtet und dann Laura eingesetzt. In ein paar Jahren soll’s umgekehrt laufen („Kommt in Staffel 5“, scherzt Svenja, die offenbar noch zögerlich ist) - und bis dahin ist hoffentlich vom Tisch, dass Mitmütter ihr eigenes Kind adoptieren müssen: „Demütigend“ kritisierte die Wolfsburgerin das. Nach der WM kommen drei weitere Folgen von Born For This, Staffel 1 steht bei MagentaTV und Discovery+.

Auch Shanice van de Sanden und ihre Freundin Tatjana Jempormiasse werden Eltern, wie die Ex-Wolfsburgerin vor ihrer Abreise nach Australien bekannt gab. Die Niederländerin ist zwar nicht im WM-Kader, reiste aber als Reservistin mit.

Van de Sanden/ InstagramShanice van de Sanden und Tatjana Jempormiasse

Ihre Nationalteamkollegin Merel van Dongen (Atlético Madrid) nutzte - wie schon Ramona Bachmann (K-Word #511), Manuela Zinsberger (K-Word #511) und Viktoria Schnaderbeck (K-Word #512) - die fußballfreie Zeit vor der WM für ihre Hochzeit: Die Niederländerin heiratete die spanische Ex-Fußballerin Ana Romero.

Van Dongen/ InstagramMerel van Dongen (l.) und Ana Romero

Megan Rapinoe wird nach der US-Saison (die bis November läuft) ihre aktive Karriere beenden. Damit folgt die 38-Jährige ihrer Lebensgefährtin, Basketball-Star Sue Bird, die diesen Schritt bereits ging. Zuvor will die weltweit bekannteste Fußball-Lesbe aber noch mit Team USA zum dritten Mal in Folge den WM-Titel holen!

Auf l-mag.de begleiten wir die Fußball-WM in Australien und Neuseeland (20.7.-20.8.). Zum Turnierstart stellen wir wie immer die - diesmal über 100!! - offen lesbischen und queeren Spielerinnen vor und schon am Sonntag die (auch nationalteamübergreifenden) Pärchen.

Schade, statt mehr Lesben im Fernsehen gibt’s bald noch weniger: Nach Anne Will (K-Word #489) hat nun auch Bettina Böttinger angekündigt, ihren Talk-Sessel zu räumen: Am 27. Oktober wird sie zum letzten Mal Gastgeberin des Kölner Treff sein. Ihr 30. Jubiläum als Moderatorin verschiedener WDR-Talkformate - zuvor auch B. trifft… und Böttinger – ist für sie „ein guter Grund abzugehen“, sagte die 67-Jährige in einer Pressemitteilung. Ob Böttinger künftig mit ihrer Frau Martina das Rentnerinnenleben genießt oder weiter ihre Produktionsfirma Encanto leitet, ist noch nicht bekannt. Die Talksendung jedenfalls (die von Encanto produziert wird) wird auch ohne sie weitergehen.

WDR/ Melanie Grande

Emmy-Nominierung für The L Word: Generation Q! Die allererste Nominierung für die Lesbenserie (inklusive des Originals The L Word) ging allerdings nur an einen Song, „All About Me“ von Heather McIntosh, Taura Stinson und Allyson Newman, den Sophie (Rosanny Zayas) in der Musical-Folge in Staffel 3 (immer noch ohne deutschen Starttermin) singt.

Zu den lesbischen und queeren Nominierten für den US-Fernsehpreis gehören auch Bella Ramsey (K-Word #489, trotz Nichtbinarität in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“) für ihre lesbische Rolle in The Last of Us, Wanda Sykes für ihr Netflix-Special I’m an Entertainer, Maria Bello für ihre lesbische Nebenrolle in Beef, Niecy Nash (K-Word #368) für Monster: The Jeffrey Dahmer Story und Cherry Jones für Sucession. Die Emmys werden am 18. September verliehen.

Instagram V.l.n.r.: Bella Ramsey (mit einem von ihr designten T-Shirt, dessen Verkaufserlös LGBTQ-Geflüchteten zugute kommt), Niecy Nash und Maria Bello (mit ihrer Verlobten Dominique Creen)

Wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am Dienstag urteilte, wird die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Caster Semenya von ihrem Weltverband wegen ihres natürlich erhöhten Testosteronspiegels diskriminiert. Die Südafrikanerin hatte dagegen geklagt, dass sie auf ihrer Paradestrecke von 800 Metern nur noch starten darf, wenn sie ihre Werte medikamentös senkt. Der Verband World Athletics will dennoch weiter an seinem Verbot festhalten (hier berichten wir ausführlicher). Semenya, die mit ihrer Frau Violet zwei Kinder hat, trainiert derweil für die Olympischen Spiele 2024, wo sie notfalls auf längeren Distanzen antreten will. Für Ende Oktober hat die 32-Jährige ihre Autobiografie „The Race To Be Myself“ angekündigt.

violet_ledile_s/ InstagramCaster Semenya (l.) und ihre Frau Violet

Jetzt im Kino: In dem französischen Film Rodeo möchte eine junge Frau (Julie Ledru) unbedingt Mitglied einer ultramaskulinen, kriminellen Motorradgang in ihrem Pariser Vorort werden. „Julia ist unverschämt und respektlos, gewalttätig und sehr lieb zugleich, mit vielen inneren Narben, sie war Rassismus und Sexismus ausgesetzt, sie ist genderfluid, liebt Frauen, womöglich auch Männer“, sagte die lesbische Regisseurin Lola Quivoron, die das Drehbuch mit ihrer Lebensgefährtin Antonia Buresi schrieb, im taz-Interview. Buresi spielt außerdem Ophélie, mit der sich Julie befreundet - eine Lovestory solltet ihr aber nicht erwarten.

Da Brat („SockIt2Me“) und ihre FrauJesseca „Judy“ Harris-Dupart, wurden letzten Woche Eltern. „Ich kann nicht GLAUBEN, dass er aus mir rauskam. Es fühlt sich wie ein Traum an“, sagte die Hip Hop-Legende (49), die letztes Jahr eine Fehlgeburt hatte (K-Word 495), der Zeitschrift People. Ihren Sohn mit dem beeindruckenden Namen „True Legend“ wollen sie erst in ein paar Wochen zeigen, vermutlich in ihrer Dokuserie Brat Loves Judy, die das Paar seit 2021 begleitet.

Dupart/ InstagramDa Brat (l.) und ihre Frau Judy im klassisch lesbischen Partnerinnenlook

Das lesbische Internet hofft, dass Barbie in Greta Gerwigs gleichnamigem Film (ab 20. Juli im Kino) lesbisch sein wird. Immerhin tauscht sie (Margot Robbie) im Trailer ihre Stilettos bei der lesbischen Comedienne Kate McKinnon (als „Destroyed Barbie“) gegen Birkenstocks ein und gröhlt in ihrem rosa Cabrio die Lesbenhymne „Closer Than Fine“ mit. Barbies Love Interest wurde auch bereits identifiziert: Gloria (America Ferrera), eine Mattel-Angestellten in der realen Welt. Klingt irgendwie unwahrscheinlich, aber der Cast tut nichts dazu, die L-Gerüchte zu zerstreuen. „Als ich das Drehbuch las, dachte ich, das ist genial, und sie werden uns den Film nie machen lassen“, sagte Robbie in einem Interview. Gerwig dränge damit „in Richtungen, von denen ich nicht dachte, dass sie uns sie gehen lassen würden.“ Tatsächlich hätten die beiden den Mattel-Boss von einer Szene überzeugt, die er als „unpassend für die Marke“ streichen lassen wollte. Im Cast sind auch die lesbische Schauspielerin Alexandra Shipp (K-Word #435), trans Schauspielerin Hari Nef (Transparent) und Nicola Coughlan (die lesbische Clare in Derry Girls).

Besucht L-MAG auf dem Stadtfest Berlin: Am Samstag (15. Juli, 16:30 Uhr) gibt’s auf der FrauenLesbenTrans*-Bühne ein kleines Quiz plus Interview zum L-MAG-Jubiläum mit Chefredakteurin Sonya Winterberg und Verlegerin Gudrun Fertig. Und am ganzen Wochenende findet ihr uns an unserem Stand gleich am Eingang Nollendorfplatz. Wir freuen uns auf euch!

In „Los que se quedan“ (= Die Hinterbliebenen) reist die queere deutsch-spanische Musikerin Barbara Cuesta in die Vergangenheit ihrer Familiengeschichte zurück und setzt sich mit dem Tod ihres Vaters auseinander. Im September erscheint ihr neues Album „Euforia“.

Achtung: Firefox zeigt möglicherweise zurzeit nicht die eingebundenen Videoclips an! Wechselt in diesem Fall zu einem anderen Webbrowser!

K-Word: Jeden Freitag neu auf l-mag.de!

Weiterlesen: K-Word #514: Neues aus der Lesbenwelt

 

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