L-Mag

K-Word #67: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit: Julianne Moores und Ellen Pages Lesbenfilm "Freeheld", Ina Müller, Ulrike Folkerts, Joan Jett, Sookee, dem Film "Pride" und einer Lesbe in der Zombieserie "The Walking Dead"

Von Karin Schupp

l-mag.de, 24.10.2014 - Ellen Page (Juno) und Julianne Moore (The Kids Are All Right) drehen gerade den Lesbenfilm Freeheld (wir berichteten), in dem es um die Diskriminierung von Homosexuellen geht - und wurden bei den Dreharbeiten selbst diskriminiert: Die Salesian High School, eine katholische Jungenschule im Bundesstaat New York, zog die Dreherlaubnis zurück, nachdem die Schulleitung das Thema des Films erfahren hatte. Eine Beschwerde-Mail an den Direktor blieb unbeantwortet. Darin schrieb Produzent Michael Shamberg, dass Papst Franziskus das Thema des Films doch "gerade erst ansprach, als er die Kirche dazu aufrief, Homosexuelle willkommen zu heißen und zu akzeptieren.“ Die Schule, die schon häufig als Kulisse für Musikvideos und Werbespots diente, sollte in dem Film das Rathaus einer Stadt in New Jersey darstellen. Fotos von den Dreharbeiten - irgendwo anders in New York - stehen hier.

Selfie von Julianne Moore und Ellen Page - Foto: Twitter/ Ellen Page

Die queere Rock-Ikone Joan Jett ("I Love Rock 'n Roll") bringt eine eigene Modelinie mit Teilen raus, die sie auch selbst anzieht, wie sie sagt - und wenn man die Klamotten sieht, die sie in Zusammenarbeit mit dem Modelabel Tripp NYC entwarf, glaubt man ihr das sofort. Die Kollektion gibt's ab 6. Nov. exklusiv bei Hot Topic zu kaufen - eine US-Ladenkette, die Jetts Plattenlabel "Blackheart" letztes Jahr interessanterweise noch verklagt hat, weil die unerlaubterweise deren Logo auf ihre Unterwäsche druckte. Im Mai 2014 einigte man sich zu unbekannten Bedingungen - dieser Deal gehörte offensichtlich dazu.
 

Aussehen wie Joan Jett... Foto: TRIPP NYC/ Hot Topic

Am Sonntag (ARD, 20:15 Uhr) läuft Ulrike Folkerts‘ 60. Tatort! In „Blackout“ geht’s um K.o.-Tropfen, aber „mehr um Lena Odenthal als um den Fall“, wie Ulrike Folkerts in einem Interview sagte. „Es gibt den Tag X, an dem die eine Leiche die eine zu viel ist – und die Kommissarin in eine Krise gerät. Und dann fragt diese Frau sich: Will ich so weiter-machen? (...) Es wird eine Folge, in der Lena viel nachdenken muss, sich besäuft, nicht mehr schlafen kann.“

Im selben Interview bekräftigt Folkerts nochmals, dass ihrer Figur kein Coming Out bevorsteht: "Nie! Weil es viel zu nah an mir dran ist. Das hätte man von Anfang an machen können, aber vor 25 Jahren war es undenkbar. Jetzt mache ich es nicht mehr. Bin ich verrückt? Ich möchte nicht mich selbst spielen.“

Nein, da bahnt sich nichts an... Lena Odenthal und die neue Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter) - Foto: SWR/ Alexander Kluge

A propos Heten, die wir gerne sehen bzw. in diesem Fall hören: Heute erscheint Ina Müllers neue Doppel-Live CD & DVD „48 Live“ zu ihrer letzten Tour, und zeitgleich präsentiert sie ihr - allererstes! - Musikvideo zu ihrem Song „Wenn ich wegguck“:

 

Kino-Tipp: Die englische Komödie Pride (D-Start: 30. Okt.) erzählt die wahre Geschichte einer Londoner Lesben- und Schwulengruppe (na ja: eher schwul, im Film machen nur drei Lesben mit), die sich 1984 mit den streikenden Bergarbeitern in Wales solidarisierte - was zunächst sowohl in der Lesben- und Schwulenszene als auch in dem Dorf, dem sie ihre Spenden zukommen lassen wollen, für Befremden sorgt. Ein Feel-Good-Movie zum Lachen und Tränchen verdrücken, der beweist, dass auch ein Mainstreamfilm nicht flach und inhaltsleer sein muss.

Wir sind wirklich überall: Auch die Zombieserie The Walking Dead hat einen lesbischen Charakter: in Staffel 4 outet sich Tara (Alanna Masterson). Längere Lovestories sind in einer Serie, in der’s ums pure Überleben geht, nicht zu erwarten - aber immerhin: Tara ist bisher weder tot noch Zombie! RTL II zeigt die 4. Staffel vom 27. Okt. - 2. Nov. als Serien-Event, das heißt jeden Abend laufen 2-3 Folgen, und Taras Coming Out in Folge 6 - das kürzeste der Seriengeschichte ein (siehe unten) - müsste demnach am 29. Okt. kommen. Beim Pay-TV-Sender FOX startete letzte Woche übrigens schon die 5. Staffel.

Die queere Berliner Hiphopperin Sookee, die sich gerade in einer Kreativpause befindet (s. K#59) veröffentlichte ihr neues Video „Vorläufiger Abschiedsbrief“. Der Song aus ihrem Album „Lila Samt“ ist eine prima Antwort auf frauenfeindlichen und homophoben Macho-Rap und passt daher eigentlich immer - konkret reagierte sie damit aber auf den Song „Bad Boy“ des Müncheners Edgar Wasser, der Zeilen rappt wie „Ich hab nix gegen Emanzipation/ Doch Frauen haben halt mit echtem Hip Hop nix zu tun“ und „Sie sagen Hip Hop wäre sexistisch und homophob/ Aber das war schon immer so/ Und deshalb ist es Tradition“ (sarkastisch oder ernst gemeint? Das ist egal, solange es viele Hörer - wie man Online-Kommentaren entnehmen kann - für bare Münze nehmen).

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