L-Mag

Von Malte Göbel

l-mag.de, 6.9.2014 – Im Februar öffnete Facebook sein Zwei-Geschlechter-System in den USA, nun ist Deutschland dran: Die User müssen sich nicht mehr als „männlich“ oder „weiblich“ einstufen, sondern es gibt sechzig verschiedene Möglichkeiten, sich geschlechtlich festzulegen, etwa „inter*“, „trans*“, „geschlechtslos“, „genderqueer“, „transgender“, „Mann zu Frau“ oder „Drittes Geschlecht“, aber auch „Femme“ oder „Drag“ (hier die komplette Liste).

Bei der Auffächerung der Möglichkeiten hat sich Facebook vom Lesben- und Schwulenverband LSVD beraten lassen. Der Verband begrüßte die Erwei-terung. „Diversität lässt sich nicht mit einem Schema aus nur zwei Kategorien darstellen“, erklärte dessen Sprecher Axel Hochrein und lobte Facebook dafür, dass es „neue Standards“ setze. „Selbstbezeichnung ist auch Selbstbestimmung. Für den LSVD ist eine gendersensible Sprache ein Zeichen des Respekts gegenüber Verschiedenheiten. Wir begrüßen, dass Facebook zu diesem Respekt beitragen will.“

Deutsch ist nach Englisch die zweite Sprache auf Facebook, in der weitere Geschlechtsoptionen eingeführt wurden. Sogar zwei mehr als in den USA: dort gibt es nur 58 Optionen. Warum? „Weil es manchmal sprachliche Nuancen gibt, die von Land zu Land unterschiedlich sind“, begründet Facebook-Sprecherin Tina Kulow in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt. „Und da wollten wir auf der sicheren Seite sein.“

Seit Donnerstag werden die neuen Möglichkeiten der geschlechtlichen Definition nach und nach eingeführt. Wer sie noch nicht angezeigt bekommt, muss noch ein bisschen warten. Und hat danach womöglich die Qual der Wahl – immerhin überschneiden sich die Optionen in einigen Fällen.

Und so geht’s:

1. Oben in der blauen Facebook-Leiste auf den eigenen Namen klicken und damit in die eigene Chronik wechseln.

2. Oben auf „Informationen bearbeiten“ klicken.

3. Links auf „Kontaktinformationen und allgemeine Infos“ klicken.

4. Auf „Dein Geschlecht hinzufügen“ klicken oder mit der Maus auf die Zeile „Geschlecht“ fahren und rechts „bearbeiten“ aktivieren.

Die Auswahl des neuen Geschlechts wird nicht als Lebens-Ereignis in der Timeline angezeigt. Außerdem verspricht Facebook, die Angabe nicht zu Werbezwecken zu nutzen.