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Alternativer Nobelpreis für LGBT-Aktivistin aus Uganda

Kasha Jacqueline Nabagesera bekommt den "Right Livelihood Award" für ihr unermüdliches Engagement in Uganda, wo LGBT täglich mit Gewalt, Denunziation und hohen Haftstrafen bedroht sind. L-MAG-Leserinnen unterstützen ihre Arbeit seit 2012.

Kasha Jacqueline Nabagesera im L-MAG-T-Shirt bei einem Besuch in Berlin 2012 - Foto: Tanja Schnitzler

Von Stephanie Kuhnen

l-mag.de, 03.10.2015 – Bereits im letzten Jahr galt die ugandische Aktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera als Favoritin. Jetzt hat es endlich geklappt. Der Mitbegründerin der LGBT-Organisation FARUG (Freedom and Roam Uganda) und Herausgeberin des LGBT-Magazins Bombastic wird am 30. November in Stockholm der Right Livelihood Award verliehen. Der international renommierte Preis, besser bekannt als „Alternativer Nobelpreis“, wird jährlich an Menschen und Initiativen verliehen, die „Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen“.

LGBT mit Gewalt und langen Gefängnisstrafen bedroht

Geehrt wird die 34-jährige Nabagesera für ihr unermüdliches Engagement für die Akzeptanz und Entkriminalisierung von Lesben, Schwulen und Transgendern in Uganda trotz starker eigener Gefährdung. In ihrem Heimatland werden Homsexuelle zu langen Haftstrafen verurteilt. Oft sind nur Denunziation und Verdacht notwendig, um Schwule und zunehmend auch Lesben für bis zu 14 Jahre ins Gefängnis zu bringen, wo sie schutzlos Misshandlungen ausgesetzt sind. Zudem sind Homosexuelle und Transgender auch im Alltag von Gewalt bedroht. So wurde ein Weggefährte Nabageseras, der durch den Dokumentarfilm Call me Kuchu weltweit bekanntgewordene Aktivist David Kato, 2011 in seinem Haus erschlagen.

Todesstrafe dank internationaler Proteste gestoppt

Im Februar 2012 legte David Bahati, Abgeordneter und ugandischer Sekretär des weltweiten evangelikalen Netzwerkes „The Family“, dem Parlament eine Verschärfung des Anti-Homosexualitäts-Gesetzes vor, das zudem die Todesstrafe forderte. Trotz internationaler Proteste wurde das Gesetz - wenn auch ohne die Todesstrafe - verabschiedet, und trat im Februar 2014 in Kraft. Bereits am folgenden Tag begann eine mediale Hetzjagd auf Homosexuelle und Transgender. Die Weltbank stoppte daraufhin einen 90-Mio.-Kredit, und einige westliche Länder stellten die finanzielle Entwicklungszusammenarbeit ein, so dass schon ein halbes Jahr später das Verfassungsgericht Ugandas die Verschärfung annullierte – angeblich wegen eines Formfehlers. Auch wenn das Schlimmste vorerst abgewendet werden konnte, bleibt für die mutige und kämpferische Nabagesera noch viel zu tun. Die evangelikalen Kräfte, die Homophobie in Uganda weiter befeuern, sind nach wie vor aktiv und gewinnen zunehmend an Einfluss.

Auch L-MAG-Leserinnen unterstützen die Arbeit von Kasha Jacqueline Nabagesera. 2012 kamen mit einem von L-MAG entworfenen Charity-Shirt, das innerhalb weniger Wochen ausverkauft war, 1500 Euro für FARUG zusammen. Bei einem Besuch in Berlin, wo sie eine Konferenz des Auswärtigen Amts besuchte, bedankte sich Kasha dafür:

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