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Armut ist sexistisch

Frauen sind am stärksten von extremer Armut betroffen und müssen daher ins Zentrum der Entwicklungshilfe rücken - das fordern 35 prominente Frauen, darunter Lady Gaga, Beyoncé, Meryl Streep und Maria Furtwängler, in einem offenen Brief an Angela Merkel.

Maria Furtwängler, Cecilia Brækhus, ONE-Jugendbotschafterin Elisabeth Kaneza und Gesine Schwan - Foto: ONE Deutschland

Von Karin Schupp

l-mag.de, 10.3.2015 – Zwei Drittel der 796 Millionen Analphabeten auf der Welt sind Mädchen und Frauen. Mädchen und Frauen werden außerdem überdurchschnittlich häufig Opfer von Gewalt und haben weniger Zugang zu Gesundheitsversorgung, Technik, Energie, Saatgut und landwirtschaftlichen Geräte als Männer.

Daher fordern 35 prominente und einflussreiche Frauen in einem offenen Brief, der am Weltfrauentag (8. März) veröffentlichte wurde, Mädchen und Frauen bei der Entwicklungshilfe stärker zu berücksichtigen. Damit reagieren sie auf einen aktuellen Bericht der entwicklungspolitischen Organisation ONE, der festhält, dass Frauen in den ärmsten Ländern am extremsten von Armut betroffen sind.

„Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Armut ist sexistisch“, schreiben die Unterzeichnerinnen. „Und das wird auch so bleiben, wenn wir die Tatsache ignorieren, dass Frauen und Mädchen ganz einfach zu kurz kommen. Wir dürfen niemanden zurücklassen. Denn wenn wir die Lage der Frauen und Mädchen verbessern, profitieren alle davon. Frauenrechte durchzusetzen heißt, die Rechte aller zu stärken.“

Weichen stellen, um Frauen aus der Armut zu befreien

Der Brief richtet sich an die deutsche Bundeskanzlerin und diesjährige G7-Gastgeberin Angela Merkel und Nkosazana Dlamini-Zuma, die südafrikanische Kommissionspräsidentin der Afrikanischen Union: beide haben bei ihren Gipfeln das Thema „Stärkung der Frauen“ auf die Tagesordnung gesetzt und könnten dort die Weichen stellen, gezielt in die Gesundheit, Bildung und wirtschaftliche Emanzipation von Mädchen und Frauen zu investieren.

Unterschrieben wurde der Brief überwiegend von US-Amerikanerinnen, Afrikanerinnen und Deutschen, darunter Lady Gaga, Beyoncé, Meryl Streep, Facebook-Chefin Sheryl Sandberg, Charlize Theron und Sabine Christiansen (beide sind UN- bzw. UNICEF-Botschafterinnen), Maria Furtwängler und die Ex-Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan.

Furtwängler und Schwan starteten mit der vierfachen Box-Weltmeisterin Cecilia Brækhus außerdem am Weltfrauentag die G7-Kampagne von ONE „#MUT2015“, die dasselbe Ziel verfolgt.

ONE ist eine von U2-Leadsänger Bono mitgegründete Lobby-Organisation, die sich für die Bekämpfung extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten in Afrika einsetzt.

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