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Auch Konservative sind für die Ehe-Öffnung

Die Zustimmung zur Ehe für alle wächst immer mehr. Über zwei Drittel der Deutschen sind inzwischen dafür, auch das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule findet eine große Mehrheit. Dennoch kommt die Gleichstellung in dieser Legislaturperiode wohl nicht.

Foto: Zachary Hunt, CC-BY-NC

Von Julius Brockmann

l-mag.de, 2.2.2016 - Die Union sperrt sich, auch wenn ihre Anhänger sie mehrheitlich befürworten: Die Ehe für alle. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov sprechen sich 61 Prozent der CDU/ CSU-Wählerschaft für eine vollständige Gleichstellung von homosexuellen zu traditionellen Ehen aus.

Beim Blick auf die Gesamtbevölkerung fällt das Ergebnis noch deutlicher aus: Gut zwei Drittel aller Befragten (68%) sind der Meinung, dass Lesben und Schwule die gleichen Rechte und Pflichten bei einer Eheschließung haben sollten wie Hetero-Paare. Und die Zustimmung wächst: Im Mai 2015 waren es noch drei Prozentpunkte weniger.

Die Anhänger der beiden großen Kirchen in Deutschland zeigen sich dabei gleich tolerant: 68% der Katholiken und 67% der Protestanten sind für die Ehe-Öffnung.

Die Mehrheit würde auch das Adoptionsrecht öffnen

Bisher ist Lesben und Schwulen in Deutschland nur die "eingetragene Lebenspartnerschaft" möglich, die verpartnerte Paare in einigen Punkten schlechter als Eheleute stellt, unter anderem im Adoptionsrecht. Doch auch hier sind die Gesetze der öffentlichen Meinung hinterher. 61% hätten nichts dagegen, wenn auch gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren dürften. Für 63% hat die Sexualität keinen Einfluss auf Erziehungsfragen. Immerhin 19% denken aber auch, dass homosexuelle Paare Kinder generell schlechter erziehen können als ein Mann-Frau-Gespann.

Die große Koalition bleibt dennoch bei ihrem Nein

Die Ehe-Gleichstellung war politisch zuletzt im September 2015 Thema. Damals forderte der rot-grün dominierte Bundesrat den Bundestag auf, die rechtlichen Diskriminierungen zu beseitigen. Da dafür jedoch das Grundgesetz geändert werden müsste, ist eine 2/3-Mehrheit auch im Bundestag erforderlich. Die Union blockiert die Änderung, die SPD enthält sich, um die Koalition nicht zu gefährden. Sollten die Parteien bei ihren Positionen bleiben, wird damit die Ehe für alle bis zum Ende der Legislaturperiode nicht umgesetzt.

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