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Berliner Landeskirche gibt Lesben und Schwulen das Ja-Wort

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg erlaubt ab Juli lesbischen und schwulen Paaren die kirchliche Heirat - als dritte von bundesweit 20 Landeskirchen. Allerdings sollen homophobe Pfarrer nicht zur Trauung verpflichtet werden.

Foto: kmadrone, CC-BY-NC-ND

Von Isabel Lerch

l-mag.de, 10.4.2016 – Mit großer Mehrheit hat die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) für die kirchliche Trauung von Lesben und Schwulen gestimmt. Damit können ab dem 1. Juli gleichgeschlechtliche Paare in den 1.289 Kirchengemeinden in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen auch kirchlich heiraten. Bisher war für homosexuelle Paare nur eine Segnung vorgesehen – diese galt allerdings nicht als offizielle Amtshandlung.

Die Entscheidung fiel am Wochenende auf der zweitägigen Frühjahrstagung der Landessynode. Im Kirchenparlament sprach sich in geheimer Wahl eine große Mehrheit für kirchliche Trauungen lesbischer und schwuler Paare aus: 91 Synodale stimmten für die Gleichstellung, zehn stimmten dagegen, vier enthielten sich.

Pfarrer können Trauung aus Gewissensgründen ablehnen

Allerdings soll es Ausnahmen geben: Die Pfarrer sowie die Gemeindekirchenräte haben das Recht, in konkreten, begründeten Einzelfällen die Trauung eines homosexuellen Paars aus Gewissensgründen abzulehnen. In solch einem Fall muss die Ablehnung schriftlich begründet werden, zudem muss die Kirche den betroffenen Paaren eine Alternative vermitteln.

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg begrüßte die Entscheidung als großen Schritt und nannte den Beschluss in einer Pressemitteilung „außerordentlich erfreulich“. LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert erklärte: „Als Religionsgemeinschaft ist die Evangelische Kirche weiter als der deutsche Staat.“

Mit dieser Entscheidung ist die Berliner Landeskirche bundesweit die dritte der 20 EKD-Mitgliedskirchen, die eingetragene Partnerschaften und Ehen bei Trauungen gleichstellt. In Hessen und Nassau sowie im Rheinland sind Traugottesdienste für homosexuelle Paare bereits möglich.

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