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"Dicke, Alte und Lesben: tragt nicht unsere Kleider!" - Frauenfeindlicher Mode-Boss gefeuert

Als wären ihre Kleider und Models noch nicht Beweis genug für das einseitige Frauenbild der Haute Couture, schickte der England-Chef von Hervé Léger noch ein paar frauen- und lesbenfeindliche Sprüche hinterher. Dafür verlor er jetzt seinen Job.

Lesbisch, dick und womöglich zu enger Schlüpper - zum Glück kauft Mode-Fan Beth Ditto sowieso nicht bei Hervé Léger... - Foto: trash world, CC-BY-NC-ND

Von Karin Schupp

l-mag.de, 20.8.2015 - „Wenn du eine bekennende Lesbe bist und dein ganzen Leben lang Hosen trägst, wirst du niemals ein Kleid von Léger kaufen. Lesben mögen‘s lieber burschikos und bequem“, sagte Patrick Couderc, Leiter der Londoner Niederlassung des französischen Haute-Couture-Hauses, der Daily Mail. In dem am letzten Wochenende erschienenen Interview lamentierte der 54-Jährige, dass die „Bandage-Dresses“ (hautenge Minikleider), für die Hervé Léger berühmt wurde, auch von Frauen getragen werden, die er dafür nicht als würdig erarchtet.

Neben Lesben schloss er auch „üppige” Frauen mit "sehr breiten Hüften und wenig Oberweite“ und ältere Frauen („Ihr Dekolleté hängt zu tief, weil Sie nämlich schon 55 sind.”) aus, außerdem Reality-TV-Stars und Frauen, die keine Feinstrumpfhosen (prollig) und zu enge Slips (durch das Kleid sichtbarer Abdruck) tragen.

Nachdem Coudercs „Body Shaming“ (= eine Person ist nicht in Ordnung, wenn ihr Körper nicht einer bestimmten Norm entspricht) in den sozialen Medien angeprangert worden war - unter anderem vom bisexuellen und "üppigen" US-Comedian Margaret Cho -, distanzierte sich das Mutterunternehmen BCBG Max Azria Group von Coudercs „Mode-Idealen“ und erklärte, „dass er nicht länger zum Unternehmen gehört.“

Auch auf dem Twitter suchte man die Schadensbegrenzung: „Empört und erschrocken über Coudercs beleidigende Kommentare. Hervé Léger feiert Sinnlichkeit, Glamour und Weiblichkeit, ohne zu diskriminieren."

Zu den Promis, die die 1400-Euro-Schläuche von Hervé Léger tragen, gehören Taylor Swift, Rihanna, Kate Winslet, Michelle Rodriguez (bisexuell!) und Caitlyn Jenner, Ex-Patriarch des Kardashian-Clans, die sich kürzlich als Transfrau outete.

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