L-Mag

Von Sabine Mahler

l-mag.de, 1.9.2015 - Es ist schon eine ganze Weile her, als Moira in der zweiten Staffel von „The L-Word“ eine Arbeitsstelle nicht bekommen hat, obwohl sie bestens qualifiziert war: Leider war sie „weder Fisch noch Fleisch“ und deshalb angeblich nicht teamfähig. Geändert hat sich seitdem nicht viel, immer noch werden Frauen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität diskriminiert – und das nicht nur am Arbeitsplatz.

Eine neue groß angelegte Online-Befragung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes soll diese Benachteiligungen nun sichtbar machen. Die Mitarbeiter wollen in ihrer Studie auch herausfinden, welche Auswirkungen Diskriminierungen auf Menschen haben und wie sie damit umgehen. So sollen konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden.

Miteinbezogen werden auch andere Minderheiten mit ähnlichen Erfahrungen: Kinder bekommen trotz guter Noten keine Gymnasialempfehlung wegen ihres Migrationshintergrundes, Interessentinnen gehen bei der Wohnungssuche leer aus, weil sie ein Kopftuch tragen usw. Auch Diskriminierung wegen des Lebensalters, einer Behinderung oder der ethnischen Herkunft findet täglich in Deutschland statt.

Alle in Deutschland lebenden Menschen (ab 14 J.) sind dazu eingeladen, von ihren diskriminierenden Erfahrungen zu berichten. Dabei sind alle Lebensbereiche interessant - vom Kindergarten, über Schule und Hochschule, bis zum Beruf; vom Wohnen über Versicherungs- und Bankgeschäfte bis zum Freizeitbereich.

Die Befragung führt das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung durch. Die ersten Ergebnisse werden im Frühjahr 2016 veröffentlicht.

Wenn du, deine Freunde oder Verwandte diskriminierende Erfahrungen gemacht haben, dann nimm an der Umfrage "Diskriminierung in Deutschland 2015" teil. Hier geht's direkt zum Online-Fragebogen - es gibt ihn in sieben Sprachen und mit Hilfe in Gebärdensprache.

Infos: www.antidiskriminierungsstelle.de