L-Mag

Duschen, Sex und Gitterstäbe

"Orange is the New Black", "Wentworth" und bei RTL bald "Block B" - Frauenknast-Serien sind schwer im Trend. Wir haben für euch die besten Clips der letzten Jahrzehnte zusammengestellt: Sex, Gewalt, Rebellion und ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern!

Von Karin Schupp

l-mag.de 6.7. - Schwere Türen, die krachend ins Schloss fallen, fiese Schließer, lüsterne Lesben, Tattoos, Prügeleien und Sex unter der Dusche: Frauen hinter Gittern haben eine fast 100-jährige Tradition in Kino und Fernsehen. In der aktuellen L-MAG (jetzt am Kiosk) nehmen wir euch mit auf einen Streifzug durch die Geschichte des Frauenknast-Genres, und hier gibt's die passenden Videoclips dazu!

Seit 2013 sorgt Orange is the New Black für eine wohltuende Erfrischung in der männlich-heterosexuell geprägten TV-Serienlandschaft und begeistert mit etlichen lesbischen und bisexuellen Charakteren (plus einer beachtlichen „gay for the stay“-Riege) das chronisch unterversorgte Lesbenpublikum.

Die 2. Staffel von OITNB steht seit Juni online, die Dreharbeiten für Staffel 3 haben bereits begonnen.

Auch The L Word griff seinerzeit das Thema auf: Helena (Rachel Shelley) kam in Staffel 5 in den Knast und hatte eine Affäre mit ihrer Zellengenossin Dusty (Lucia Rijker). Der erste The L Word-Knacki aber war Bette (Jennifer Beals): sie landete in Staffel 1 nach einer Demo mit der Schreinerin Candace (Ion Overman) in einer Zelle und konnte ihr kaum widerstehen…

Die frankokanadische Serie Unité 9 (seit 2012) erfüllte lesbische Fantasien, als sie Knacki Jeanne (Eve Landry) Sex mit der Schließerin Melissa (Melanie Pilon)  haben ließ. Und wo? Natürlich in den Duschräumen! Ihre ganze Liebesgeschichte steht (mit englischen Untertiteln!) bei YouTube.

Und wer erinnert sich nicht an Reutlitz, die strenge Direktorin Adler, Walter und die pathetische Titelmusik in Hinter Gittern - Der Frauenknast? Die RTL-Serie (1997-2007) war übrigens mit 405 Folgen die weltweit langlebigste aller Frauenknastserien.

Als Mutter aller Frauenknastserien gilt die australische Soap Prisoner: Cell Block H (1979-1986), die mit Franky (Carol Burns) die aggressive Knast-Butch ins Fernsehen einführte. Prisoner war das Vorbild für Hinter Gittern und den  australischen Serienhit Wentworth (seit 2013), der im Herbst als deutsches RTL-Remake auch zu uns kommen wird (s. K-Word #49).

Auch Wentworth hat eine Franky - und wird wohl nicht den Fehler von Prisoner wiederholen und sie schon nach 20 Folgen sterben lassen!

Franky 2.0 (Nicole da Silva) ist sexy, intelligent, gefährlich - und scharf auf die Gefängnisdirektorin Erica (Leeanna Walsman).

Verliebt in die Direktorin - das gab's auch schon in Bad Girls (1999-2006) mit Knastlesbe Nikki (Mandana Jones) und der Direktorin Helen (Simone Lahbib). Über sie und die etlichen weiteren Frauenpaare der britischen Kultsoap (1999-2006) kursieren tausende von Fanvideos.

Die genretypische Figur der (meist bösen) Butch wurde übrigens schon 1950 etabliert: in Caged wird der Knast von der butchigen Zellenblock-Queen Kitty (Betty Garde) und der fiesen Wärterin Miss Harper, gespielt von der lesbischen Schauspielerin Agnes Moorehead, regiert.

Achtung, jetzt wird’s trashig! 1969 startete die bisher größte Welle des Frauenknastfilms: Sex- und Gewaltfantasien, die für ein männliches Publikum gedreht wurden, aber auch eine gewisse Faszination für Lesben hatten. Schließlich gab’s im Kino und Fernsehen sonst kaum Lesben - und schon gar keine mit einem Sexualleben.

Pam Grier (Kit in The L Word) wurde 1971 mit Lesbenrollen in gleich zwei Frauenknast-Filmen bekannt: In The Big Doll House spielte sie eine Insassin, in Women in Cages eine sadistische Schließerin.

Von diesen "Exploitation"-Filmen ließ sich auch Lady Gaga zu ihrem Video „Telephone” (2010) inspirieren. In der langen Version, mehr Kurzfilm als Musikvideo, küsst sie die lesbische Fitnesstrainerin und Künstlerin Heather Cassils, die anschließend schwärmte: „Sie war extrem professionell und sehr, sehr lustig. Nach der Kussszene rief sie über den Hof: ‚Ich glaube, du hast mich geschwängert.‘“

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