Dyke* March Berlin 2016: 3000 Lesben demonstrieren
Am Abend vor dem Berliner CSD enterten wieder die Lesben die Straßen und demonstrierten, angeführt von Dykes on Bikes, für mehr lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude.
Von Isabel Lerch
l-mag.de, 24.7.2016 - „Happy Dyke* March!“ – Mit diesen Worten eröffnete L-MAG-Chefredakteurin und Dyke* March-Initiatorin Manuela Kay am Freitagabend den vierten Berliner Dyke* March. Etwa 3000 Lesben und ihre Freunde waren dem Aufruf gefolgt, für mehr lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude zu demonstrieren. Angeführt wurde die Demo wieder von einem Tross an Motorrädern, den Dykes on Bikes.
Dieses Mal marschierten die Lesben allerdings eine andere Route: Startpunkt war erstmalig der Nollendorfplatz, der mitten im Herz des Schwulenkiezes in Schöneberg liegt. Von dort aus zogen die Demonstrantinnen dann bis zur queeren Kneipe Südblock in Kreuzberg, wo der Dyke* March traditionell mit einer Open Air-Party endet.
Der Dyke* March, der sich inzwischen als beliebte Veranstaltung etabliert hat, ist zwar familiär und gemütlich, aber keineswegs unpolitisch: Auf zahlreichen Schildern bekundeten die demonstrierenden Lesben ihre politischen Forderungen, wie „Solidarität mit LGBT Lehrer*innen, Richter*innen und Verhafteten in der Türkei“ oder „Berlin braucht uns! Keine Stimme den Blauen und Braunen!“ Letztere ist das Motto einer von der BAH initierten Community-Kampagne gegen den Einzug von AfD und NPD in das Abgeordnetenhaus bei den Wahlen am 18. September. Teil der Berliner Initiative sind auch L-MAG und unsere Schwester, die Berliner SIEGESSÄULE.
Trotz der tollen Stimmung zieht Organisatorin Manuela Kay ein gemischtes Fazit: „Im Großen und Ganzen war der Dyke* March wieder ein Erfolg. Aber leider ist von Jahr zu Jahr eine einsetzende Trägheit zu spüren, und der Sinn einer Demonstration scheint vielen nicht mehr klar zu sein – das ist kein Wellness-Urlaub, sondern eine politische Veranstaltung, und Solidarität und Unterstützung sieht anders aus, als nur am Straßenrand zu stehen und zu winken“, sagt sie. Für die Zukunft müsse man sich neu justieren und schauen, wie es weitergeht.
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