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Ello – ein neues soziales Netzwerk lockt die LGBT-Community

Es zieht die schwul-lesbische Szene an wie ein Magnet: Im neuen sozialen Netzwerk Ello gibt es keine Klarnamen-Pflicht wie bei Facebook. Tausende haben sich in den vergangenen Wochen dort ein Profil angelegt. Beginnt nun die große queere Facebook-Flucht?

Ellos schwarzes, augenloses Smiley - bald so vertraut wie das Facebook-Logo?

Von Isabel Lerch

l-mag.de, 7.10.2014 – Über eine Milliarde Nutzer. So viele Menschen benutzen Facebook weltweit täglich. Doch diese Übermacht auf der Spielwiese der sozialen Medien könnte bald vorbei sein: In den vergangen zwei Wochen wanderten immer mehr Anhänger der LGBT-Szene zu Ello, dem neuesten Star am Social Media-Himmel.

Restrikte Klarnamen-Pflicht vertreibt die User

Schuld an dieser Massenflucht ist die Klarnamen-Regelung von Facebook. Wer dort nicht mit seinem echten Namen angemeldet ist, droht gelöscht zu werden. Dies betraf vor allem Drag Queens, die in den vergangenen Wochen stark gegen die Regelung protestierten und in einer Online-Petition 30.000 Unterschriften sammelten. Der Protest zeigte Wirkung: Nachdem Facebook zunächst an seiner Regelung festhielt, entschuldigte sich das Unternehmen vor ein paar Tagen offiziell bei den Betroffenen für die vorübergehende Sperrung Hunderter Facebook-Konten und kündigte inzwischen eine Lockerung seiner Regeln an.

Beispiel für ein Nutzerprofil - Foto: Tracy Apps, CC-BY-NC-SA

Von der öffentlichen Aufregung profitierte das neue Netzwerk Ello. Nach Informationen der amerikanisches East Bay Express meldeten sich Ende September stündlich 4000 neue Nutzer an. Warum gerade Ello diesen Ansturm erlebt, ist unklar, denn es gäbe ja genug bestehende Alternativen zu Facebook.

Ello - tolle Optik, (noch) wenige Funktionen

Ello punktet neben dem Versprechen, auf Werbung und Datenweitergabe zu verzichten, vor allem mit seiner frischen Optik. Design und Oberfläche kommen in schickem Gewand daher, es gibt bewegliche Titelbilder, und die Profilbilder sind rund. Dennoch tun sich bei den Funktionen noch große Schwachstellen  auf. So ist es Nutzern noch nicht möglich, private Nachrichten zu schreiben. Auch die Chat-Funktion ist noch nicht aktiviert.

Kurzum: Das neue soziale Netzwerk sieht toll aus, kann aber leider (noch) wenig. Es bleibt abzuwarten, ob sich Ello auf Dauer in der Social Media-Landschaft etablieren und Facebook Massen an Nutzern abgraben kann.

Bisher ist Ello noch im Beta-Stadium und rein englischsprachig. Eine Einladung zur Anmeldung könnt ihr auf der Startseite anfordern.

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