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Fußball-WM 2023: Kick-Off in Down Under

Am Donnerstag beginnt in Australien und Neuseeland die Fußball-WM. Werden die USA ihren Titel vereidigen können? Und welche Chancen hat das DFB-Team? Unsere Fußballexpertin gibt einen Überblick übers Turnier, die Favoritinnen und den deutschen Spielplan.

IMAGO/ Eibner Felicitas Rauch, Klara Buehl, Laura Freigang, Lena Lattwein und Lea Schueller (v.l.n.r.) beim öffentlichen Training am Sonntag in Tuggerah

Von Uta Zorn

19.7.2023 - Am 20. Juli beginnt die 9. Fußballweltmeisterschaft der Frauen - diesmal in Australien und Neuseeland. Die Neuseeländerinnen eröffnen das Turnier gegen Norwegen um 9 Uhr unserer Zeit, gefolgt von der Partie der Co-Gastgeberinnen Australien um 12 Uhr gegen Irland (beide Spiele live im Ersten).

32 Nationen, verteilt auf 8 Gruppen, spielen um die 16 Plätze für die Hauptrunde. Und dann heißt es wieder: Achtel-, Viertel- und Halbfinale – drei K.O.-Spiele bis ins Finale am 20.August im Stadion Australia in Sydney.

Wer stößt die Weltmeisterinnen aus den USA vom Thron?

Top-Favoritinnen sind die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA. Sie holten den Titel bereits 2015 in Kanada und 2019 in Frankreich. Angeführt von Fußball- und Lesbenikone Megan Rapinoe, die ihre Karriereende für dieses Jahr angekündigt hat, soll der dritte Titel in Folge her (Anm.: Alle lesbischen und queeren Spielerinnen stellen wir am Wochenende hier auf l-mag.de vor!).

Ein Wörtchen um den Titel mitreden wollen die Europameisterinnen aus England, Spanien und die Olympiasiegerinnen aus Kanada. Brasilien und auch Australien gehören zum erweiterten Kreis der Favoritinnen. Die Matildas, wie die australische Auswahl genannt wird, mit ihrem Star Sam Kerr haben zusätzlich das Publikum im Rücken. Ihr letztes Testspiel gegen Frankreich gewannen sie vor einer Rekordkulissen von über 50.000 Zuschauer:innen mit 1:0.

Und Deutschland? Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr hatte niemand die DFB-Auswahl auf dem Zettel. Ohne Erwartungsdruck lieferte das Team ein richtig gutes Turnier ab, das eine Welle der Begeisterung für den Fußball auslöste. Die Auswahl von Martina Voss-Tecklenburg (MVT) ist nun auch einer der Aspiranten auf den Welttitel.

Ist der Titel für die DFB-Frauen greifbar?

In den letzten Testspielen gegen Vietnam (2:1) und Sambia (2:3) konnte die DFB-Elf nicht überzeugen. Von den Leistungen der EM 2022 in England scheint das Team meilenweit entfernt. Aber noch sind die Kickerinnen nicht im Turniermodus, und eine verpatzte Generalprobe kann auch Kräfte freisetzen.

Der Kader hat sich im Vergleich zu 2022 kaum verändert. Die Spielerinnen sind sehr gut miteinander eingespielt und auch neben dem Platz ein Team. Verletzt fehlen Carolin Simon, die sich im letzten Test ein Kreuzbandriss zuzog, Linda Dallmann und Giulia Gwinn. Für die schwangere Almuth Schult ist Stina Johannes als dritte Torfrau im Kader. Nach der Geburt ihres Sohnes ist Melanie Leupolz wieder dabei.

Die Neuen im Aufgebot sind Chantal Hagel und Sjoeke Nüsken, die schon länger zum erweiterten Kreis des Nationalteams gehören. Die Schlüsselspielerinnen sind Merle Frohms im Tor, die Abräumerin und Dirigentin vor der Abwehr Lena Oberdorf und natürlich ganz vorne und immer für ein Kopfballtor gut: Kapitänin Alex Popp.

Der Wille, alles rauszuholen, ist da

In der Gruppenphase treffen die Deutschen auf die Teams aus Marokko, Südkorea und Kolumbien. Letztere sollen im Testspiel gegen Irland mit so brutalem körperlichem Einsatz gespielt haben, dass die Partie nach 20 Minuten abgebrochen wurde. Auf diese Gegnerinnen muss sich das das Team von MVT einstellen und sich in der Gruppenphase in den Flow spielen.

Dann könnten Frankreich, Brasilien oder auch die Revanche gegen England auf dem Spielplan stehen. Auf die USA können die Deutschen erst im Finale treffen. Also ein hartes Stück Arbeit, aber der Wille, alles rauszuholen, ist da, und wenn dann noch das viel zitierte „Spielglück“ dazukommt, dann könnte es was werden mit dem dritten WM-Titel für Deutschland.

Das lange Theater um die TV-Übertragung ist zum Glück beigelegt. Alle Spiele werden von ARD und ZDF linear oder im Stream gezeigt. Das ZDF hat die Ex-Nationalspielerinnen Josephine Henning und Tabea Kemme als Expertinnen und Co-Kommentatorinnen an Bord geholt – Lesbenpower nicht nur am Ball (Anm. der Red.: Am Wochenende stellen wir hier die über 100 lesbischen und queeren Spielerinnen der WM vor!), sondern auch am Mikrofon! – Fußballherz, was willst du mehr!

 

WM-Fahrplan der DFB-Frauen

Vorrunde:

24. Juli, 10:30 Uhr (ZDF): Deutschland – Marokko

30. Juli, 11:30 Uhr (ARD): Deutschland – Kolumbien

03. Aug., 12:00 Uhr (ZDF): Südkorea – Deutschland

 

Hauptrunde:

Achtelfinale, 8. Aug., 10 oder 13 Uhr (je nachdem, ob das DFB-Team die Vorrunde als Tabellen-Erste oder –Zweite abschließt)

Viertelfinale, 12. Aug., 9 oder 12.30 Uhr

Halbfinale mit hoffentlich deutscher Beteiligung: 16. Aug., 12 Uhr

Finale, 20. Aug., 12 Uhr

 

Weiterlesen:

Die 9 lesbischen Paare der Fußball-WM 2023

Fußball-EM 2022: Das sind die 59 lesbischen, bisexuellen und queeren Spielerinnen

Ab Samstag hier: Alle lesbischen und queeren Spielerinnen der WM 2023

 

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