Gedenktafel für Charlotte Wolff
Charlotte Wolff war eine der führenden Figuren der deutschen Lesben- und Schwulenbewegung. Am ehemaligen Wohnhaus der lesbischen, jüdischen Sexualwissenschaftlerin in Berlin wurde gestern eine Gedenktafel enthüllt.
Von Christina Reinthal
l-mag.de, 13.9.16 - Die deutsche Ärztin und Sexualwissenschaftlerin Charlotte Wolff (1897–1986) wurde mit Werken wie „Bisexualität“ oder „Die Psychologie der lesbischen Liebe“ zu einer führenden Figur der Homobewegung. Am Montag wurde ihr zu Ehren an ihrem zeitweiligen Wohnort in der Laubenheimer Straße 10 in Berlin-Wilmersdorf eine Gedenktafel eingeweiht. Dort wohnte sie bis 1933, bevor sie nach Frankreich emigrierte.
In Berlin konnte sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft nicht mehr in ihrem Beruf als Ärztin und in ihrer Stelle als stellvertretende Direktorin an die Klinik für Familienplanung-, Schwangerschaftsfürsorge und Schwangerschaftsverhütung arbeiten. Kurz vor ihrer Ausreise wurde sie für einige Zeit von der Gestapo inhalftiert und beschuldigt, Spionage betrieben zu haben. Ein weiterer Grund für ihre Inhaftierung war die Tatsache, dass sie Männerkleidung trug.
Die Laudatio bei der Enthüllung der Gedenktafel hielt die emeritierte Professorin und sozialwissenschaftliche Genderforscherin an der Universität Münster, Dr. Sabine Kröner.
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