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Scharfe Kritik an Verhaftungen beim Uganda-Pride

Letzte Woche stürmten Polizisten in Uganda, einem der homophobsten Länder der Welt, eine Party während des dortigen CSD. Das brutale Vorgehen wird in Deutschland heftig kritisiert, die deutsche Botschaft unterstützt die Aktivisten vor Ort.

Von Sabine Mahler

l-mag.de, 8.8.16 - Das eindeutig diskriminierende Verhalten der ugandischen Polizei während des dortigen LGBTI-Pride wird hier in Deutschland stark kritisiert. Der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis 90/ Grüne) erklärte beispielsweise in einer Presserklärung: „Uganda muss wissen, dass die Welt hinschaut. Der Respekt vor den Menschenrechten - von in Uganda vielleicht nicht von allen geliebten Minderheiten - ist ein Gradmesser für den demokratischen Charakter eines Landes.“

Auch Axel Hochrein, Sprecher der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die sich für LGBT-Rechte einsetzt, meldete sich nach dem massiven Angriff der Polizei auf die Pride-Veranstaltung zu Wort: „Menschenrechte sind universell und unteilbar. Sie gelten auch für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen, in Uganda wie überall in der Welt.“

Botschaften bieten LGBT-Aktivisten ihre Hilfe an

Vor Ort haben die Botschaften verschiedener Länder, darunter auch Deutschland, den Aktivisten ihre Hilfe angeboten. „Die betreffenden Botschaften stimmen sich ab, halten Kontakt zu den Betroffenen und setzen sich dafür ein, dass die weiteren geplanten Veranstaltungen im Rahmen von Uganda Pride unbehindert stattfinden können“, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit.

Die ugandische Polizei stürmte in der vergangenen Woche einen schwul-lesbischen Schönheitswettbewerb, der im Rahmen der LGBTI-Pride in Ugandas Hauptstadt Kampala stattfand. Einige Personen wurden geschlagen und verletzt, rund zehn Partygäste wurden festgenommen und auf der Polizeistation weiter schikaniert. Letztlich wurden sie aber nach einigen Stunden ohne Anklage von der Polizei wieder gehen gelassen. Mitglieder des Lesben- und- Schwulen-Verbands Ugandas (SMUG) hatten den Club für den Schönheitswettbewerb privat gemietet, um eine behördliche Anmeldung der Veranstaltung zu umgehen.

Uganda gilt als eines der gefährlichsten Länder für Lesben und Schwule. Immer wieder zieht der afrikanische Staat wegen medialer Hetzkampagnen oder versuchter Verschärfung der bestehenden Gesetze gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen negative Aufmerksamkeit auf sich.

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