L-Mag

Von Isabel Lerch

l-mag.de, 15.11.2014 – Für den heutigen Samstag plant die Initiative „Besorgte Eltern“ eine Demo durch die Dresdener Innenstadt. Unter dem Motto „Stoppt den Sexualkundezwang an Grundschulen“ möchte die Gruppe gegen eine vermeintlich zunehmende Sexualisierung von Kindern protestieren. Start ist um 14 Uhr vor dem Semperoper am Theaterplatz. Mit von der Partie: Jürgen Elsässer. Der Journalist, der für seine Homophobie bekannt ist, soll eine Gastrede halten. Dieser Auftritt ist nicht überraschend, ist Elsässer doch Chefredakteur des rechtspopulistischen Compact Magazins, das die Demo mitorganisiert.

Breites Bündnis ruft zur Gegendemo auf

Die Aktion bleibt politisch nicht unbeantwortet: Ein breites Bündnis, angeführt vom CSD Dresden und dem Verein Gerede für Schwule, Lesben und Trans, ruft zur Gegendemo unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ auf. Sie werfen der Gruppe „Besorgte Eltern“ vor, den Kinderschutz bloß als Vorwand zu nutzen, um gegen „eine verbesserte Aufklärung an Schulen und sexuelle Vielfalt zu hetzen“. Über 30 politische Gruppen und Vereine aus ganz Deutschland unterstützen den Aufruf, der Protestzug beginnt um 13 Uhr am Schlossplatz.

Nicht die erste Demonstration der „Besorgten Eltern“

Die heutige Demonstration ist nicht die erste der „Besorgten Eltern“: Im Frühjahr marschierten die Kritiker der sexuellen Aufklärung an Schulen durch Köln und Frankfurt/M., vor drei Wochen traten sie in Augsburg auf. Die Gruppe ist laut ihrem Selbstverständnis gegen Diskriminierung und Homophobie - doch diese Haltung ist fragwürdig, die „Besorgten Eltern“ erinnern in ihrem Auftreten doch stark an die französische homophobe Bewegung „Manif pour tous“ (=Demo für alle), die gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Frankreich kämpfte – unter demselben Vorwand des Kinderschutzes.

Gegendemo „Vielfalt statt Einfalt“: 13 Uhr am Schlossplatz, Infos hier.