L-Mag

Von Julius Brockmann

l-mag.de, 22.8.2016 - „Würdest du nicht in deine neue Wohnung ziehen, wenn du wüsstest, dass die Malerin lesbisch ist?“ - Fragen wie diese stellt die Schweizer Kampagne „Wir zeigen uns“ auf ihrer Facebook-Seite.

200 Personen jeden Alters und unterschiedlichen Geschlechts haben sich dafür ablichten lassen, um für einen offenen Umgang mit LGBTIQ zu werben.

Ziel der Kampagne ist es, homo-, bi- und transphoben Einstellungen entgegenzuwirken. Besonders Jugendliche sollen für die Thematik sensibilisiert werden und ihre stereotypischen Einstellungen hinterfragen. Die Macher wünschen sich auch, dass Jugendliche ihre Sprache und Aussagen kritischer reflektieren.

„Jugendliche im Coming-out-Prozess können dadurch sehen, dass sie nicht alleine sind“, sagt Patrick Weber von der Plattform du-bist-du, die die Kampagne verantwortet. Diskriminierung, Ablehnung und Mobbing von LGBTIQ-Menschen sei in der Schweiz nach wie vor ein Thema. Vor allem bei Jugendlichen könne dies zu psychosozialen Problemen und suizidalem Verhalten führen.

Die Gesichter von „Wir zeigen uns“ sollen nicht bloß Kampagnenmotive, sondern auch Vorbilder sein. Aus diesem Grund ist unter den Porträtbildern jeweils angegeben, in welchem Job sie arbeiten. Das schaffe positive Identifikationsmöglichkeiten für Jugendliche.

Entwickelt wurde die Kampagne von Du-bist-du mit jungen homosexuellen Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich gegen die Diskriminierung und Ablehnung von LGBTIQ einsetzen.

Du-bist-du ist ein Angebot der Züricher Aids-Hilfe. Die Info-Plattform bietet Beratung und Information von jungen Menschen für junge Menschen aus der deutschsprachigen Schweiz. Du-bist-du und die neue Kampagne folgen dem Peer-Ansatz. Speziell geschulte Jugendliche agieren dabei als Multiplikatoren.

Hier sind alle 200 Fotos der Kampagne "Wir zeigen uns" zu sehen.