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Von Sabine Mahler

l-mag.de, 21.12.2014 – Das Olympische Komitee in Kanada hat im Dezember angekündigt, seine Sportlerinnen und Sportler bei einem Coming-Out in jeder Hinsicht zu unterstützen. Grund ist Vladimir Putins homophobes Verhalten während der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi im Februar. Man kann es inzwischen gar nicht mehr anders formulieren: „Dank“ Putin und der negativen Einstellung des Gastgeberlandes zum Thema Homosexualität wurde eine bisher nie da gewesene, weltweite Diskussion im Profi-Sport losgetreten, die bis heute nicht verebbt ist.

Sogar ein Coming Out-Training soll es geben

Das Olympische Komitee von Kanada hat nun seine Konsequenzen daraus gezogen und bietet LGBTI-Sportlern, die sich outen wollen, ihre Hilfe an. Sogar ein richtiges Coming-Out-Training soll es für sie geben. Unterstützt wird das Vorhaben von „You Can Play“ und „Egale Canada“, zwei nordamerikanischen Vereinen, die sich gegen Homophobie im Sport einsetzen. Die Botschaft an alle kanadischen Sportler lautet: „Fair Play, Equality, Diversity“. Damit geht Kanada, wie schon oft, als gutes Beispiel voran. Schon in den 1990er Jahren setzte das Land beispielsweise als eines der ersten die Homo-Ehe durch.

Das neue Programm trägt bereits erste Früchte

In diesem Monat outeten sich die kanadischen Olympia-Teilnehmer Rosie Cossar (Rhythmische Sportgymastik) und Eric Radford (Eiskunstlauf), der in der Teamwertung Silber gewann. Schon im Sommer hatte die Eishockey-Torfrau und Goldmedaillen-Gewinnerin Charline Labonté ihr öffentliches Coming Out. Ihre Freundin, Eisschnellläuferin Anastasia Bucsis, war eine der wenigen offen homosexuellen Aktiven in Sotschi, ihre Beziehung hielt das Paar damals aber aus Angst vor den Reaktionen in Russland noch geheim.