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Kein Platz für Lesben-Party in Spanien

Stadtverwaltung in Sitges sagt erstes lesbisches Festival der Stadt ab, weil es bereits zu viele Homo-Veranstaltungen gebe

Der Strand von Sitges, wo Schwule Jahr für Jahr feiern - ein lesbisches Festival will die Stadt nicht noch zusätzlich c: Olagirls

l-mag.de 26.3. - Es sollte das erste lesbische Großevent in der bei Schwulen so beliebten Urlaubsstadt Sitges werden. Doch nur wenige Monate vor dem geplanten Termin heißt es aus der Stadtverwaltung: „Wir wollen nicht noch mehr Gay-Events!“

Seit einem Jahr arbeiten die Veranstalterinnen an dem Festival Olagirls. Seit einem Jahr stehen sie im Kontakt mit Stadtverwaltung und Tourismusbüro. Noch Anfang Dezember vergangenen Jahres bestätigte die Stadtverwaltung, dass alles seinen ordentlichen bürokratischen Gang gehe, und gab gleichzeitig den Startschuss für die Organisatorinnen. Diese wiederum stürzten sich auf die Planung des Programms. Das heißt: Musikerinnen, DJ, Tänzerinnen etc. kontaktierten und Verträge festschnüren. Bars, Restaurants und Hotels als Locations und Partner gewinnen. Schließlich Werbung schalten und die Presse informieren.

Dann kam im Februar die Nachricht, dass die Erlaubnis für Veranstaltungen am Strand verweigert wird. Die Begründung von Ignasi Garrigó (Leiter des der Tourismusabteilung der Stadtverwaltung): „Es gibt zu viele schwule Events in der Stadt und wir haben keinen Platz mehr für noch ein weiteres.“ Als einzige Alternative schlug die Stadtverwaltung vor, das Festival auf das Datum des Gay-Prides zu verschieben. Aber genau das wollen die Veranstalterinnen nicht.

Sorry Jungs... Sorry Mädels...

Die Idee hinter Olagirls war: „Sorry Jungs – heute gehört die Straße uns!“ Mit Gay-Pride und unzähligen anderen schwulen Veranstaltung lockt Sitges massenhaft schwule Touristen aus der ganzen Welt. Nur leider werden dabei immer wieder die Lesben vergessen. Olagirls sollte das erste lesbische Großevent der Stadt sein. Ein Festival das sich eben nur an die Mädels richtet.

„Wir denken nicht, dass es eine generelle Diskriminierung gibt“, stellt Cristina Rodríguez Rodríguez von Olagirls klar. „Ich denke nicht, dass sie etwas gegen Lesben haben. Aber wir fühlen uns diskriminiert, weil sie einfach nicht verstehen, dass die schwule Szene in Sitges eben keine LGBT-Szene ist, sondern sich nur an die Männer richtet! Die Alternative, das Festival gleichzeitig mit dem Gay Pride zu veranstalten, ist also keine Option für uns.“

Somit muss das Festival dieses Jahr ins Wasser fallen. Aber die spanischen Mädels wollen nicht aufgeben und arbeiten trotz geplatzten Verträgen und offenen Kosten, die der Meinungswechsel mit der Stadtverwaltung mit sich brachte, bereits an Olagirls 2015. Na dann Mädels, viel Erfolg! Dana Müller

olagirls.com

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