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Keine lesbische Revolution bei den Emmys

Es hätte die lesbischste Emmy-Verleihung aller Zeiten werden können - daraus wurde zwar nichts, aber die leer ausgegangen Nominierten ließen sich die Party dennoch nicht vermiesen.

Jodie Foster und Alexandra Hedison - Foto: Screenshot Celebrity Hotnews/ Youtube

Von Karin Schupp

l-mag.de, 26.8.2014 – Jodie Foster, Jane Lynch, Sarah Paulson, Kate McKinnon, zwölf Nominierungen für Orange is the New Black (kommt noch in diesem Herbst nach Deutschland!) - nie zuvor gab’s bei den Emmy Awards so viele lesbische Nominierte und Nominierungen für lesbische Rollen. Doch der „Academy of Television Arts & Sciences“ stand leider nicht der Sinn nach einer lesbischer Revolution. Die einzige (offene) Lesbe, die sich über den renommierten Fernsehpreis freuen durfte, war Jane Lynch für ihre Moderation der Gameshow Hollywood Game Night.

Bei der gestrigen Gala in Los Angeles musste Sarah Paulson den Emmy Jessica Lange, ihrem Co-Star in American Horror Story: Coven, überlassen, zeigte sich aber als gut gelaunte Verliererin (in einem Kleid, das aus Topfkratzern und Teppichflusen zusammengetackert zu sein schien), und Kate McKinnon (s. K-Word #52), die für die Sketchcomedyshow Saturday Night Live gleich in zwei Kategorien nominiert war, wird als Newcomerin bei ihrer Emmy-Premiere nicht allzu enttäuscht gewesen sein. 

Sarah Paulson, Jessica Lange, Kate McKinnon (v.l.n.r) - Fotos: Screenshot Celebrity Hotnews/ Youtube (links), Trish Bendix/ Twitter

Mehr Emmys hatten sich hingegen bestimmt Cast und Crew von Orange is the New Black ausgerechnet: die sehr lesbische Frauenknastserie gehörte zu den Favoriten, wurde gestern aber kein einziges Mal auf die Bühne gerufen. In der Kategorie „Beste Comedyserie“ - die ja ohnehin nicht so ganz passt - verlor sie gegen Modern Family, Taylor Schilling, die die bisexuelle Hauptfigur Piper spielt, ging ebenso ohne Emmy nach Hause wie Jodie Foster, die als Regisseurin der hübsch betitelten Folge „Lesbian Request Denied“ nominiert war und mit Gattin Alexandra Hedison kam, Natasha Lyonne, die den lesbischen Publikumsliebling Nicky Nichols spielt, Kate Mulgrew (als russische Knastköchin Red) und Laverne Cox, die als erste Trans-Schauspielerin für einen Emmy nominiert war. 

Die Chemie stimmt auch auf dem roten Teppich: Laura Prepon (links) und Taylor Schilling! Lest auch das Interview mit den beiden in der neuen L-MAG (ab 29.8. am Kiosk) - Foto: L. Prepon/ Twitter

Gay for pay: Natasha Lyonne, die schon in dem Kinofilm Weil ich ein Mädchen bin (1999) eine lesbische Rolle spielte, und  - nicht nominiert, aber dennoch eingeladen - Samira Wiley, deren OITNB-Figur Poussey ebenfalls lesbisch ist.

Black is the New Black: Natasha Lyonne - Yellow is the New Black: Samira Wiley

Da war sie noch frohen Mutes: Knast-Butch Lea "Big Boo" DeLaria vor der Emmy-Verleihung:

Ganz leer ging OITNB aber nicht aus: bei den „Creative Arts Emmys“, die schon am 16. August vergeben wurden, gab’s immerhin drei Statuen für Team Orange: neben Emmys für das Casting und Picture Editing (was immer das ist) gewann Uzo Aduba verdient für ihre Rolle als Suzanne alias „Crazy Eyes“, die in der 1. Staffel in Piper verliebt ist (s. K-Word #58). Den Gewinn-Moment und ihre Rede seht ihr in diesem Clip ab 1'16'' min., ab 0'50'' steht sie außerdem mit Natasha Lyonne und Laverne Cox auf der Bühne.

Hier findet ihr die komplette Liste aller Nominierten und Gewinner(innen).

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