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Von Claudia Lindner

l-mag.de, 1.9.2014 – In einem Interview mit dem kolumbianischen Radiosender RCN sprach Wirtschaftsministerin Cecilia Álvarez Correa erstmals über ihre Liebe zu Bildungsministerin Gina Parody. Auf eine Frage hin erklärte Álvarez Correa, dass Gerüchte über eine Beziehung der beiden Frauen zutreffend seien. Die beiden aus Bogotá stammenden Frauen waren beide am 11. Juli von Präsident Juan Manuel Santos in ihre Posten berufen worden.

Álvarez Correa dankte in dem Radiointerview dem Präsidenten dafür, dass er sich nicht um persönliche Dinge gekümmert, sondern sie wegen ihrer Qualifikationen berufen habe.

Die 40-jährige Rechtsanwältin Parody hatte in der Hauptstadt bereits einmal für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, während ihre 20 Jahre ältere Partnerin in der letzten Legislaturperiode als Verkehrsministerin tätig war.

Auch wenn die Beziehung der Ministerinnen schon länger ein offenes Geheimnis war, ist es das erste Mal in Kolumbien, dass hochrangige Politiker so offen über ihre Homosexualität sprechen.

Dabei bleibt abzuwarten, ob dieses offizielle Coming-Out auch ein Signal für eine LGBT-freundliche Politik ist. Erst vor ein paar Tagen hatte das Verfassungsgericht Kolumbiens einem lesbischen Paar mit zwei Kindern die Stiefkindadoption zugestanden. Ein generelles Adoptionsrecht für gleich-geschlechtliche Paare steht dagegen noch aus, und auch die Öffnung der Ehe ist bislang im Senat gescheitert.