L-Mag

Lasst uns Deutschlands letzte Lesbenbar retten!

Weil die Corona-Pandemie auch dem „La Gata“ in Frankfurt/ Main schwer zu schaffen macht, soll eine Spendenaktion der Wirtin Ricky Wild durch die Krise helfen. Damit wir alle im September den 50. Geburtstag der legendären Bar feiern können!

Renate Hoyer Ricky Wild hinterm Tresen im „La Gata“

Von Katrin Kämpf/ Redaktion

10.1.2021 - In disesem Jahr würde die Frankfurter Kneipe „La Gata“ ihr 50-jähriges Bestehen feiern – doch wegen der Corona-Pandemie ist die Existenz von Deutschlands letzter Lesbenbar gefährdet. Das Frankfurter „Bündnis Akzeptanz und Vielfalt“ startete nun eine Spendenaktion, die die Wirtin Ricky Wild dabei unterstützen soll, heil durch die Krise zu kommen.

„Als Ort für lesbische* Emanzipation, Freiheit, Ebenbürtigkeit und Gemeinschaft ist das La Gata heute Frankfurts einzige und weltweit die älteste Bar für Frauen*“, heißt es in dem Rettungsaufruf. „Lasst uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass wir [im September] ein halbes Jahrhundert Club La Gata‘ hochleben lassen kön-nen!“

„Damenbar“ mit Badewanne und nacktbadenden Gästen...

Die Bar erblickte tatsächlich schon 1971 das Licht der Welt. Als die Hessin Ricky Wild damals nach dem Abschluss eines Betriebswirtschaftslehrestudiums die Chance hatte, ein Lokal in Frankfurt Sachsenhausen zu übernehmen, zögerte sie zunächst. Allerdings gab es schon seit einiger Zeit keine Frauenbar in Frankfurt mehr und ihre Freundin Elena überzeugte sie schließlich zuzuschlagen. Anfangs arbeitete Wild nur am Wochenende, während ihre Freundin unter der Woche hinter der Bar stand.

Mitunter gestalteten sich die Geschäfte in den 1970ern noch schwierig. Bei der Gewerbeanmeldung auf dem Ordnungsamt reagierte der Beamte alles andere als begeistert, als er hörte, dass hier eine „Damenbar“ angemeldet werde. Auch die konservativen Sachsenhausener beäugten die neuen Nachbarinnen skeptisch und verbreiteten Gerüchte: Im La Gata gebe es eine Badewanne, in der die Gäste nackt gemeinsam badeten! Doch die Anwohnerinnen gewöhnten sich schließlich an das neue lesbische Wohnzimmer in ihrer Nachbarschaft.

La Gata wird 50 - und Ricky & Caroline feiern ihr 25-Jähriges

Einlass gewährt wurde allerdings erst nach strenger Kontrolle durch ein Guckloch. Hinter der strengen Tür warteten eine plüschige Atmosphäre, die legendäre Ricky Wild und eine Jukebox auf die Gäste. Ab Mitte der 1970er betrieb die umtriebige Wirtin neben dem La Gata einige Jahre lang auch noch die Schwulenbar „Bravour“.

Für ihr Engagement wurde Ricky Wild 2020 vom Bündnis „Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt“ für den ersten hessischen Preis für Lesbische Sichtbarkeit nominiert. Und sie plant nach wie vor, im September 2021 den 50-jährigen Geburtstag ihrer legendären Bar mit möglichst vielen Gästen gebührend zu feiern. Ein weiteres anstehendes Jubiläum: Das 25-jährige Beziehungsjubiläum mit ihrer Partnerin Carolina.

Unterstützt das „La Gata“hier auf der Crowdfunding-Plattform Startnext

 

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