L-Mag

Von Claudia Lindner

l-mag.de, 7.7.2016 - Achtzig Expertinnen aus ganz Deutschland nahmen im Herbst 2015 an der zweitägigen Fachtagung "Lesben und Alter" in Berlin teil, um lesbischen Frauen in der gesellschaftlichen Debatte Gehör zu verschaffen. Die Dokumentation der Veranstaltung ist jetzt als Broschüre erschienen.

„Wovon lesbische Frauen träumen. Soziale Vorsorge im Alter“ beleuchtet zahlreichen Facetten des Themas. Denn auch Lesben sind vom „Gender-Gap“ im Einkommen und der Rente betroffen. Die Historikerin Kirsten Plötz beschreibt, wie eine verfehlte Renten- und Familienpolitik Generationen von Frauen beeinträchtigt. Umso wichtiger sind auch Forderungen nach einer ausreichenden Grundsicherung sowie der Abschaffung des Ehegattensplittings.

Wohnprojekte, Porträts und wertvolle Tipps

Alternative Lebens- und Wohnformen waren schon immer lesbische Anliegen. Um Chancen und Probleme gemeinschaftlicher Wohnprojekte im Alter geht es im Beitrag der Professorin für Raumplanung Ruth Becker. Dazu gibt es Erfahrungsberichte und wertvolle Tipps zum Gelingen solcher Vorhaben. Andere Beiträge beschäftigen sich etwa mit altersgerechter Quartiersentwicklung oder der Zusammenarbeit der Community mit der Kommune.

Nicht zuletzt dokumentieren einige Porträts von frauenliebenden Frauen über siebzig, wie schwierig es für diese Generation war, ein unabhängiges Leben als lesbische Frau zu führen.

Die Dokumentation unterstreicht die Bedeutung der lesbischen Einflussnahme auf Altersforschung oder Gesetzesvorhaben. Dafür setzt sich der Dachverband Lesben und Alter seit 2009 ein. Er macht sich dabei für die spezifisch lesbische Vielfalt und Teilhabe stark und organisiert auch regionale Tagungen und Vernetzungstreffen.

Die 60-seitige Dokumentation zur Fachtagung kann per Mail kostenlos bestellt werden: kontakt@dont-want-spam.lesbenundalter.de.

Webseite des Dachverbands: www.lesbenundalter.de

Mehr zum Thema Lesben und Alter findet ihr auch in der aktuellen Ausgabe der L-MAG (hier erhältlich).