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Lesbisch-schwule Sichtbarkeit am Zebrastreifen

Zum CSD im August schmückt Lübeck als siebte Stadt ihre Ampeln mit lesbischen und schwulen Ampelpärchen - ein originelles Zeichen für Gleichberechtigung, für einige aber auch eine unsinnige Geldverschwendung.

Bei Rot müssen Frauen Hand in Hand stehen bleiben...? - Foto: Twitter

Von Julius Brockmann

l-mag.de, 23.07.2015 - Als Zeichen für Toleranz und Sichtbarkeit erstrahlen in einigen Städten aktuell lesbische und schwule Ampelfrauen und -männer. Nun folgt auch Lübeck. Die Hansestadt feiert am 21. und 22. August den Christopher Street Day - eine gute Gelegenheit, drei zentrale Kreuzungen mit neuen Ampelfiguren auszustatten.

Trendsetter Wien inspiriert seit Mai andere Städte

Angefangen hat der Trend in Wien. In der österreichischen Hauptstadt fand in diesem Jahr nicht nur die Benefiz-Veranstaltung Life Ball zugunsten HIV-infizierter Menschen statt, sondern auch das Finale des Eurovision Song Contest. Dazu stellte die Stadt bereits im Mai 49 Fußgängerampeln auf lesbische, schwule und heterosexuelle Pärchen um.

Es folgten Salzburg und Linz, in Deutschland ist Lübeck die vierte Stadt nach München, Hamburg und Frankfurt am Main, wo zum CSD weibliche und männlichen Figuren Händchen hielten, sich in den Armen lagen oder mit kleinen Herzchen über den Köpfen versehen wurden.

Was nicht nur bei vielen Lesben und Schwulen für Freude sorgt, finden einige Internet-User allerdings gar nicht lustig. In der Kommentarspalte eines Artikels des Bayerischen Rundfunks zum Thema ist von "Schwachsinn", "Schmarrn" und "Geldverschwendung" die Rede. Und das sind noch die gemäßigten Reaktionen.

Albern, teuer, ungeeignet?

Auch in Politik und Verwaltung sind die Vielfalts-Ampeln umstritten. Kritiker monieren immer wieder die Kosten. Angesichts klammer Kassen sollte das Geld - in Lübeck sind es etwa 35 Euro pro Ampel - anderweitig ausgegeben werden. In Düsseldorf fand Verkehrsdezernent Stephan Keller laut Rheinischer Post den Vorschlag schlicht albern, in Leverkusen argumentierte der Leiter des städtischen Tiefbauamts mit der Straßenverkehrsordnung, die gegen neue Ampelzeichen sprechen würde. Auch in Berlin gab es einen Antrag aus dem Bezirk Lichtenberg, den allerdings die Senatsverwaltung abwies: Lichtsignalanlagen seien für politische Statements ungeeignet.

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