Lesbischer Frau aus Uganda droht die Abschiebung
Die lesbische Kyabangi soll in ihr Heimatland Uganda abgeschoben werden, wo ihre Partnerin auf offener Straße getötet wurde. Eine Petition versucht ihre Abschiebung - und die des schwulen Uganders Sekulima - in letzter Minute zu verhindern.
Von Sabine Mahler
l-mag.de, 8.7.2015 - Die Dinge stehen schlecht um Kyabangi aus Uganda. Vor vier Jahren floh die lesbische Frau nach Deutschland, weil ihre Partnerin auf offener Straße getötet wurde. Seitdem lebt sie in München, doch nun droht ihr die Abschiebung in ihre Heimat und dort womöglich das gleiche Schicksal wie ihrer Freundin.
Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte nun in zweiter Instanz den Asylantrag der Unganderin ab. Für die Behörden bestehen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Aussagen Kyabangis, denn sie ist nicht in der Lage, ihre Erlebnisse in Uganda stringent wiederzugeben. Das ist ein Problem, welches Lügner zwar durchaus oftmals haben - aber auch tief traumatisierte Menschen tun sich sehr schwer damit. Kyabangi befindet sich derzeit wegen Depressionen und Posttraumatischer Belastungsstörung in psychiatrischer Behandlung.
Die Münchener Lesbenberatungsstelle LeTRa hat nun eine Petition gestartet, um die Abschiebung von Kyabangi und dem ebenfalls aus Uganda stammenden schwulen Sekulima zu verhindern - nach zweimaliger Ablehnung des Asylantrags nun die letzte Chance für die beiden Ugander.
Uganda ist für Lesben und Schwule eines der gefährlichsten Länder weltweit. Homosexualität steht dort unter Strafe, und die öffentliche Diskriminierung von Schwulen und Lesben ist alltäglich und allgegenwärtig. So rief etwa im Oktober 2010 ein ugandisches Magazin zur Ermordung homosexueller Menschen auf, der auf der Titelseite abgebildete LGTBI-Aktivist David Kato wurde kurz nach der Veröffentlichung seines Bildes tatsächlich ermordet.
Die Petition für Kyabangi und Sekulima könnt ihr hier unterschreiben.
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