Morgen geht .lgbt zum ersten Mal online
Die Internet-Verwaltung ICANN hat die Adress-Endung .lgbt freigegeben. Morgen startet die erste lesbisch-schwule Webseite mit diesem neuen Domainnamen.
Von Sabine Mahler
l-mag.de, 10.2.2015 – Nachdem die „Internet Corporation for Assigned Namens and Numbers“ (ICANN) im letzten Jahr eine Änderung des Internet-Adresswesens vornahm, dürfen sich Webseiten ab morgen die Endung .lgbt (= lesbian, gay, bisexual, transgender) geben.
Bisher hatten alle Internet-Domains kryptische Abkürzungen wie .com oder .org oder bezogen sich auch auf Länderzuordnungen wie .de (für Deutschland) oder .at (für Österreich). Doch Ende 2014 nahm die ICANN eine großflächige Reform seines Adresswesens vor: Sämtliche Schlagworte wie .islam, .gay oder aber auch .music und .kinder sind jetzt als Domain-Endungen freigegeben - und sorgten erst einmal für riesigen Tumult. Unzählige Streitereien um Domain-Namen brachen weltweit los. Der Kinderschokolade-Hersteller Ferrero wollte zum Beispiel die Endung .kinder für sich beanspruchen. Das hätte allerdings bedeutet, dass alle Domains mit dieser Endung in den Händen des Unternehmens liegen würden. Die Forderung von Ferrero wurde daher abgelehnt.
Morgen geht nun die erste Domain mit der Endung .lgbt online: das weltweite schwul-lesbische Marketingunternehmen „Out Now Global“ mit Sitz in den Niederlanden relauncht seine Homepage mit diesem Namen OutNow.lgbt. In einer Pressemitteilung gibt das Unternehmen bekannt, wie stolz es sei, nun eine Internet-Adresse anzubieten, die speziell für die LGBT-Community geschaffen wurde.
Wer selbst eine .lgbt-Webseite anmelden will, muss womöglich ein wenig suchen oder gezielt nachfragen: noch nicht alle deutschen Provider bieten die neue Top-Level-Domain an.
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