L-Mag

Nüchtern, ordentlich und kinderreich - Zu Besuch beim Stockholm Pride

CSD überall: Auch am letzten Wochenende wurde in einem Dutzend europäischer Städte demonstriert und gefeiert, darunter Hamburg, Nürnberg und Stockholm. L-MAG war beim Gay Pride in Schwedens Hauptstadt vor Ort.

Foto: Manuela Kay

Von Manuela Kay

l-mag.de, 4.8.2015 - Schweden gilt als das Vorzeigeland für Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen und von Frauen, für progressiven Umgang mit Sexualität generell und für die vorbildliche Aufnahme von Flüchtlingen. Ein anderes Bild der schwedischen Gesellschaft zeichnete Stieg Larsson in seiner „Millennium“-Krimi-Trilogie um die L-MAG-Lieblingsheldin Lisbeth Salander – auf deren Spuren man übrigens in Stockholm bei einer Führung wandeln kann. (Mit Spannung wird der unautorisierte vierte Teil, nach Larssons Tod von einem anderen Autor geschrieben, Ende August erwartet - L-MAG wird berichten).

Wenig thrillerhaft, sondern wohlgeordnet, friedlich und harmonisch gab sich am vergangenen Wochenende der Stockholm Pride in der schwedischen Hauptstadt, verglichen mit der Einwohnerzahl Schwedens eine riesige Veranstaltung mit mehreren hunderttausend Menschen.

Anders als bei deutschen CSDs wird hier alkoholfrei gefeiert (was auch an den hohen Alkoholpreisen in Schweden liegt), und somit handelt es sich um eine extrem familienfreundliche Veranstaltung.

Foto: Manuela Kay

Angeführt wird die Parade dennoch nicht von Kinderwagen, sondern von Dyke on Bikes, die allerdings nur zu zwölft waren und entsprechend wenig Eindruck machten. Dahinter ein „Marching for those who can't"-Block, der auf internationale Unterdrückung von LGBTI hinwies. Sonst vermisste man politische Botschaften, einzig hier und da wurde auf die auch in Schweden viel diskutierte Flüchtlingsproblematik hingewiesen.

Foto: Manuela Kay

Politik als solche wurde in einer separaten mehrtägigen Veranstaltung im Pride House unter Beteiligung von viel schwedischer Polit-Prominenz diskutiert.

Zentrum der abendlichen Aktivitäten war an vier Tagen der Pride Park in einem Sportstadion, der kräftige Eintrittspreise verlangte und bis zu 15.000 Menschen - Familien mit Kindern, Lesben, Schwule, Trans und Heteros - in harmonischem Miteinander bei seichtem Kulturprogramm anzog.

Am Mittwoch beginnen in Stockholm die EuroGames, wozu 5.000 Teilnehmende aus ganz Europa erwartet werden. Und nächstes Jahr zum ESC-Finale werden wohl mindestens eben so viele Homosexuelle in der schwedischen Hauptstadt feiern, viele Gründe also, Stockholm auf dem LGBT-Radar zu behalten.

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