Nützliche Infos zur Unterstützung von LGBTI-Geflüchteten
LGBTI-Flüchtlinge sind besonders schutzbedürftig - dennoch fehlten bislang praxisnahe Informationen für einen rücksichtsvollen Umgang mit ihnen. Eine neue Broschüre bündelt nun wichtige Informationen.
Von Isabel Lerch
l-mag.de, 27.1.2016 - Sie sind besonders verwundbar: LGBTI-Geflüchtete bedürfen eines speziellen Schutzes, und ihre Betreuung stellt eine besondere Herausforderung dar. Trotzdem fehlte es bislang an praxisnahen Empfehlungen und Hintergrundinformationen. Jetzt aber gibt es eine Broschüre, die in übersichtlicher und leicht verständlicher Form sehr gut die bislang wenig behandelte Thematik vermittelt.
Auf 20 Seiten gibt sie eine thematische Einführung, Informationen zu Asylrechtsfragen bei Menschen mit LGBTI-Hintergrund, listet LGBTI-Beratungsstellen in NRW auf, liefert wichtige Handlungsempfehlungen und konkrete Tipps für Mitarbeiter in Flüchtlingsunterkünften. So sollte unter anderem in jeder Einrichtung eine Ansprechperson für LGBTI-Flüchtlinge gewonnen und bei der Auswahl von Dolmetschern auf eventuell vorhandene homo- oder transphobe Einstellungen geachtet werden.
Hilfreiche Informationen für Flüchtlingseinrichtungen
Die Broschüre, die sich gezielt an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in Flüchtlingshilfeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen richtet, schließt eine wichtige Lücke: Vorsichtig geschätzt haben mindestens fünf Prozent der Geflüchteten eine LGBTI-Identität. Die meisten von ihnen kommen aus Staaten, in denen ihnen Zwangsverheiratung, Gefängnisstrafen, Folter oder gar die Todesstrafe drohen. Daher müssen viele von ihnen ihre sexuelle Identität in ihrem Herkunftsland verheimlichen – meist auch vor engsten Familienangehörigen.
Herausgeber ist der Arbeiter-Samariter-Bund NRW in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, sowie mit Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtverbands NRW.
Die "Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen" kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Die gedruckte Version gibt es - so lange der Vorrat reicht - kostenfrei beim Arbeiter-Samariter-Bund NRW e.V., Tel: 0221/949707-0 oder per E-Mail: presse@asb-nrw.de.
Weitere nützliche Informationen in 8 Sprachen stehen auf der vom LSVD eingerichteten Webseite Queer Refugees.
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