Plakative Sichtbarkeit
In Mainz startete eine Plakatkampagne zur Akzeptanz geschlechtlicher, sexueller und familiärer Vielfalt. Unterstützt wird die Aktion der Initiative QUEERBILDER vom schwulen Oberbürgermeister Michael Ebling.
Von Kerstin Fritzsche
l-mag.de, 30.10.2014 – Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz hat mit Michael Ebling (SPD) seit März 2012 einen schwulen Oberbürgermeister, der bereits überraschte, als er in diesem Jahr zur größten Fastnachtssitzung der Stadt, „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“, zusammen mit seinem Wiesbadener Amtskollegen Sven Gerich (ebenfalls SPD, ebenfalls schwul) und ihren jeweiligen Partnern erschien – alle als Piraten verkleidet.
Im März 2014 berief Ebling erstmals eine Art Runden Tisch zu Gleichstellung und Antidiskriminierung von gleichgeschlechtlichen und queeren Lebensweisen ein. Viele Vereine und Initiativen kamen und diskutierten, und mit QUEERBILDER wurde ein Dachverband gegründet. Erste Aktion der unabhängigen Initiative unter dem Dachverein Queernet Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der städtischen Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen ist eine Akzeptanzkampagne mit Plakaten, die seit Mitte Oktober an 80 bis 90 Stellen im gesamten Stadtbild hängen. In vier verschiedenen Motiven sind unter dem Motto „Ich liebe wie ich lebe – Mainz, so bunt wie das Leben“ zu sehen: eine lesbische Polizistin, eine lesbische Familie mit zwei Kindern, ein schwuler Lehrer und ein transidenter Schreiner.
„Damit wollen wir gemeinsam erreichen, dass Menschen realisieren, wie alltäglich und nah sie mit diesen Lebensweisen zusammenarbeiten und zusammenleben“, sagte Ebling während der Vorstellung der Kampagne im Rathaus vergangene Woche. Die aktuellen Debatten in Niedersachsen und Baden-Württemberg zu Inhalten von Lehrplänen und Umgang mit nicht-heterosexuellen Menschen im Unterricht zeigten, dass in der Gesellschaft die Akzeptanz anderer Lebensweisen keineswegs selbstverständlich sei.
Um so erfreulicher, wenn sich Städte ganz offiziell den rückwärtsge-wandten Aufklärungsgegnern entgegenstellen!
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