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Preis für Radiosendung über 40 Jahre Lesbengeschichte

Die ARD-Doku "Und wir nehmen uns unser Recht" von 1974 gilt als Meilenstein der Lesbenbewegung. Für ihre Radiosendung über diesen Film bekam Monika Mengel gestern den Felix-Rexhausen-Preis des Bunds Lesbischer und Schwuler Journalistinnen (BLSJ).

Foto: ARD/wdr5.de, Fotogalerie Gross

Von Karin Schupp

l-mag.de, 21.7.2014 – Für ihr Radiofeature „Neugier genügt“ wurde die Autorin Monika Mengel gestern im Rahmen des CSD Frankfurt/ Main mit dem Felix-Rexhausen-Preis des Bunds Lesbischer und Schwuler Journalistinnen (BLSJ) ausgezeichnet.

In der WDR5-Sendung (Januar 2014) erinnerte Mengel an eine TV-Doku-mentation, die die ARD 1974 zeigte: "Und wir nehmen uns unser Recht“ berichtete von Lesben in Deutschland, der Diskriminierung, den Ängsten, sich am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Öffentlichkeit zu outen, und von der Frauengruppe der Homosexuellen Aktion Westberlin. Die Ausstrahlung der Sendung vor 40 Jahren war, so Mengel, der Auftakt für die westdeutsche Lesbenbewegung. "Wir nehmen uns unser Recht" geriet aber - anders als das schwule Äquivalent, der Rosa von Praunheim-Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" - weitgehend in Vergessenheit. „Der Beitrag darüber ist unterhaltsam und informativ zugleich, und Monika Mengel gelingt es souverän, die Bilder des Films im Radio lebendig werden zu lassen“, lobte die Jury.

Die Journalistin Elke Amberg wies bei Facebook darauf hin, dass damit seit Gründung des Preises zum ersten Mal „ein explizit lesbenpolitisches Thema und eine lesbische Journalistin ausgezeichnet“ wurde.

Der BLSJ ist ein deutschlandweites Netzwerk lesbischer und schwuler JournalistInnen. Er setzt sich seit 1997 für faire und realitätsgetreue Berichterstattung über Lesben und Schwule ein.

Hinter den Kulissen der Preisverleihung tobt derweil ein Streit über den Namen des Preises. Viele Mitglieder fordern ein Umbenennung, seit bekannt ist, dass Felix Rexhausen, wie Elke Amberg schreibt, „zwar ein engagierter Journalist für die Abschaffung des §175 war, allerdings auch als authentisch deklarierte Berichte über Sex mit Minderjährigen veröffentlichte.“ Nachdem sich eine knappe Mehrheit der Mitglieder für die Beibehaltung des Namens ausgesprochen hatte, gab es offenbar Ämterniederlegungen und Austritte. Der neue, am Vortag der Preisverleihung gewählte Vorstand hat sich bisher noch nicht geäußert.


Das Radio-Feature "Neugier genügt" könnt ihr hier nachhören.

Mehr Infos zum Preis und den weiteren ausgezeichneten Beiträgen stehen hier.

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