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Von Isabel Lerch

l-mag.de, 17.9.2014 – Am frühen Morgen des 7. September wurde Ekaterina Khomenko, eine lesbische, 29-jährige Queer Tango-Lehrerin, tot in ihrem Wagen in St.-Petersburg aufgefunden. Sie starb durch einen 9 Zentimeter langen Einschnitt in ihrer Kehle. Die Lichter und der Motor des Fahrzeugs waren zu dem Zeitpunkt, als ein Straßenreiniger ihre Leiche fand, noch an.

Die russische Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass es sich um Selbstmord handeln könnte. Laut einer Mitteilung von Khomenkos Vater befragte die Polizei ihn daher zunächst nach möglichen Drogen- und Geldprobleme sowie Selbstmordgedanken seiner Tochter. Mittlerweile ermitteln die russischen Behörden in dem Fall jedoch wegen Mordes.

Die russische LGBT-Community ist geschockt

Die russische LGBT-Community ist erschüttert und zeigt sich betroffen: „Wir sind schockiert von dem schrecklichen Mord an Ekaterina Khomenko“, schrieb die russische Gruppe "Coming Out LGBT" in einem veröffentlichten Statement. „Ekaterina war ein wundervoller Mensch, eine großartige Lehrerin, Tochter und Freundin. Wir sprechen der Familie und den Freunden von Ekaterina unser Beileid aus. Wir werden uns an sie und an das, was sie getan hat, erinnern – ansteckende Freude und Flügel für viele von uns“.

Im Netz brach hingegen ein Sturm an homophoben Kommentaren los. Auf dem russischen Social Network „Vkontakte“ schrieben User zwischen Kommentaren, die Anteilnahme und Trauer ausdrücken, LGBT-feindliche Sprüche und Beschimpfungen.

Inwieweit der Mord an Ekaterina Khomenko mit ihrer Homosexualität und ihrer Tätigkeit in der Queer Tango-Szene zusammenhängt, ist noch nicht geklärt. Doch wie die Nachrichtenseite globalvoicesonline.org meldet, gibt es innerhalb der St.-Petersburger LGBT-Community Vermutungen, dass Khomenkos Karriere als lesbische Queer Tango-Lehrerin eine Rolle in ihrem Mordfall spielt.