Slowakei verbietet Gleichbehandlung
Mehrheit im Parlament stimmt für Ehe-Verbot. LGBTI wollen Ende Juni gegen die Verfassungsänderung demonstrieren
l-mag.de 19.6. - Das slowakische Parlament hat die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare in der Verfassung festgeschrieben. Der neue Zusatz schließt ausdrücklich gleichgeschlechtliche Paare vom Begriff „Ehe“ aus und legt fest, dass diese zukünftig auch keinerlei Rechte und Pflichten von Ehepaaren erhalten dürfen. Damit sollen auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften verhindert werden. Mit 102 von 150 Stimmen wurde die Verfassungsänderung verabschiedet und somit die für eine dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht. Nur 18 Abgeordnete stimmten dagegen.
Für viele LGBTI-Aktivisten in der Slowakei ist die aktuelle Entwicklung der bisherige Tiefpunkt einer neuen gesellschaftlichen Hetze und wirkt sich auch auf die Stimmung beim Dúhóvy Pride in der Hauptstadt Bratislava am 28. Juni aus. Für die Organisatoren ist es diesmal umso wichtiger, dem Staat klar zu machen, das LGBTI keine Bürger zweiter Klasse sind, so dessen Sprecherin Romana Schlesinger. „Wir wollen der Slowakei zeigen, dass jede Familie, ob mit Kindern oder ohne, ob mit zwei Männern, zwei Frauen oder nur einem Elternteil die staatliche Anerkennung und gesellschaftlichen Respekt und Gleichstellung verdient“.
Die Slowakei ist bereits das siebte Land in der EU, das eine Ehe-Verbot für gleichgeschlechtliche Paare in die Verfassung schreibt. Claudia Lindner
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