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Lesben würden Clinton wählen

10 LGBT-Clips von und für Hillary: Bei der US-Wahl am Dienstag scheint es knapp zu werden. Um so dringlicher rufen queere Promis, darunter Sarah Paulson, Lea DeLaria, Ellen DeGeneres, Kate Moennig, Miley Cyrus und Sia und viele mehr, zu ihrer Wahl auf.

Bullduke/ Reddit

Von Karin Schupp

l-mag.de, 6.11.2016 - Hillary Clinton war Außenministerin, Senatorin und First Lady – und könnte am Dienstag als erste Frau zur US-Präsidentin gewählt werden. Für einen politischen Wandel im Weißen Haus steht sie sicherlich nicht, doch trotz Establishment und E-Mail-Leaks: Angesichts ihres sexistischen, rassistischen und unberechenbaren Gegenkandidaten Donald Trump sollte die Wahl leicht fallen.

Frauen und LGBT würden Hillary zur Siegerin küren

Dennoch wird das Rennen nach aktuellen Befragungen knapp, vor allem dank der Stimmen der "angry white men". Wenn nur Frauen wählen würden, würde Clinton haushoch gewinnen, und ebenso sieht es bei den lesbischen, schwulen und bisexuellen Wähler_innen aus (Trans* wurden nicht befragt), setzt Hillary Cinton sich doch seit Jahren glaubwürdig für Frauen- und LGBT-Rechte ein. Und so hat es sich kaum eine queere Prominente in den USA nehmen lassen, sich öffentlich für Clinton auszusprechen oder ihre Sympathien zumindest mit dem Pro-Hillary-Hashtag #ImWithHer kund zu tun.

"Homo-Rechte sind Menschenrechte"

Clinton betonte im Wahlkampf immer wieder ihre enge Allianz mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans*. Schon im Juni 2015, als die USA die Ehe für alle öffnete, bekräftigte sie in einem Clip mit lesbischen und schwulen Brautpaaren: „Homo-Rechte sind Menschenrechte, und Menschenrechte sind Homo-Rechte.“ Ende 2015 folgte das Video "Der Kampf für LGBT-Rechte ist noch nicht vorbei", in dem Clinton ankündigt, sich als Präsidentin genau für die Gleichstellung einzusetzen: „Das ist ein Versprechen!“

Aber auch auf der Entertainment-Ebene erfreute Hillary die Lesbenherzen und trat in der Sketchcomedy-Show Saturday Night Live auf – zusammen mit der lesbischen Comedienne Kate McKinnon, die sie darin regelmäßig parodiert:

Als McKinnon im September mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, twitterte Clinton Glückwünsche und zeigte auch Humor, als SNL die TV-Präsidentschaftsdebatten aufs Korn nahm - anders als Trump, der Alec Baldwins Parodie so empörend fand, dass er sogar für die Absetzung der Show (in der er selbst auch schon aufgetreten ist) plädierte.

Auch bei Ellen DeGeneres, die sich in ihrer täglichen Show offen für Clinton einsetzt, war die Kandidatin schon häufiger zu Gast. Zuletzt lachte sie dort Mitte Oktober über ihre "Tanzkünste":

A propos TV-Debatten: So reagierte die bisexuelle Musikerin Sia (die als Australier allerdings gar nicht wählen darf) auf Trumps Vorwurf, Clinton habe kein „Stamina“ (Stehvermögen):

Im Pride-Monat Juni 2016 wünschten uns Mitarbeiter_innen von Clintons Wahlkampagne einen „Happy Pride“. Auch zu Clintons engerem Team gehören zahlreiche Lesben, darunter Stabschefin Heather Stone (im Clip zu sehen) und Finanzchefin Aditi Hardikar.

Als Clinton Ende Juli in Philadelphia zur Präsidentschaftskandidatin 2016 gekürt wurde, scharten sich die Promis nur so um sie. Broadway-Stars traten mit dem Charity-Song für die Opfer von Orlando „What The Worlds Need Now Is Love“ auf, und über 30 Schauspieler_innen, darunter die drei Schwulen Jesse Tyler Ferguson (Modern Family), Alan Cumming (The Good Wife) und T.R. Knight (Grey's Anatomy), sangen „Our Fight Song“ ein (und am Ende taucht auch wieder Sia auf!).

Auch Sias Ex J. D. Samson (im blauen Anzug)  und ihre Band Le Tigre unterbrachen sogar ihre schon neun  Jahre währende Pause für den Hillary-Song "I'm With Her":

Lesbische/ queere Unterstützerinnen wie Schauspielerin Clea DuVall, die TV-Produzentinnen Ilene Chaiken (The L Word) und Jill Soloway (Transparent), Comedian Tig Notaro (One Mississippi) und Musikerin Mary Lambert („Same Love“) und rund 100 weitere Promis riefen in einem offenen Brief dazu auf, Trump zu stoppen. Und die lesbische Politik-Kommentatorin Sally Kohn, Schauspielerin Lea DeLaria und andere Promi-Frauen, darunter ihre Orange Is the New Black-Kolleginnen Uzo Aduba, Taylor Schilling und Natasha Lyonne nahmen ein Pro-Hillary-Video auf:

Nicht nur der Orange is the New Black-Cast, angeführt von Lea DeLaria (die auch das viel beachtete Foto „Vaginas against Trump“ postete, votet für Hillary, auch die queeren The L Word-Stars Kate Moennig, Leisha Hailey, Clementine Ford, Holland Taylor und Jane Lynch sind Hillary-Fans (sehr engagiert sind auch ihre Hetero-Kolleginnen Jennifer Beals und Marlee Matlin), ebenso die TV-Produzentin Ali Adler (Supergirl), Sandra Bernhard, die Band BETTY, Judith Butler, Patricia Cornwell, Miley Cyrus, Beth Ditto, Melissa Etheridge, Diana King, Fran Lebowitz, die Ex-Tennisstars Billie Jean King und Martina Navratilova, Cynthia Nixon, Rosie O’Donnell, Sara Ramirez (Grey’s Anatomy), Monica Raymund (Chicago Fire), Sarah Paulson, Abby Wambach und viele weitere lesbische, bisexuelle und pansexuelle Frauen.

Und es müssen ja nicht nur Promis sein: Auch Pearl Berlin, 92, and Lennie Gerber, 80, aus North Carolina, seit 1964 ein Paar und seit 2014 verheiratet, riefen kürzlich dazu auf, Clinton zu wählen:

Und Donald Trump? Zu dessen ohnehin dünner Promi-Fangemeinde  zählen nur drei LGBTs (bzw. GBT, denn es ist keine Lesbe dabei!): der deutschstämmige PayPal-Mitgründer und Internet-Milliardär Peter Thiel, Transfrau und Realityshow-Star Caitlyn Jenner und der bisexuelle F-Promi Tila Tequila. Da hilft es halt nichts, wenigstens nicht auch noch homophob zu sein (dafür ist sein christlich-fundamentalistischer Vize-Kandidat Mike Pence zuständig) und bei einem Wahlkampfauftritt am Mittwoch zum ersten Mal (und als erster republikanischer Kandidat) eine mit "LGBTs for Trump" beschriftete Regenbogenfahne hochzuhalten... 

Uns bleibt nur, den Wähler_innen in den USA mit Han Solo (bzw. Hillary Clinton) zuzurufen: "Möge die Macht mit euch sein!"

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