L-Mag

Die 5 besten Tipps zum Camper-Umbau

Auto schnappen, Matratze rein und um die Welt reisen: L-MAG­-Autorin Uta Zorn hat sich den Traum eines eigenen Campers erfüllt. Ihre Tipps und Tricks zum Nachbauen

Uta Zorn

Urlaub mal anders? Einfach losfahren und dort bleiben, wo es einem gefällt. Wie wäre es mit einem eigenen Camper? Für einen Wochenendtrip oder auch einen längeren Urlaub braucht es nicht mehr als ein gemüt­liches Bett, eine Kochstelle, Wasser, eine Kühlmöglichkeit und ein wenig Stau­raum.

Wohnmobile zu mieten ist teuer, deshalb sind momentan Hochdachkombis (HDK),
also Autos mit großer Innenraumhöhe, sehr gefragt. Im Alltag ein normaler PKW –  zugegeben mit großem Kofferraum – der in jede Parklücke passt. Die gängigen Modelle sind der Citroën Berlingo, Dacia Dokker, Fiat Doblò, Opel Combo, VW Caddy oder auch Renault Kangoo.

Wenn es auf Reisen geht, wird die Rückbank umgeklappt oder aus­gebaut. So entsteht eine ausreichende Liegefläche für zwei Personen. Statt die Isomatte oder Matratze auf den Boden zu legen, wird sie auf einer Hochfläche drapiert, damit darunter Stauraum entsteht. Dafür gibt es fertige Boxen (siehe Infokasten) für die verschiedenen Modelle, die sich mit wenigen Handgriffen zu einer Liegefläche ausklappen lassen und das nötigste Campingzubehör fassen.

Oder frau baut einfach selbst. Es braucht dazu: einen beliebigen Hochdach­kombi, einen Zoll­stock, einen Baumarkt, der Holz zuschneidet, einen Akkuschrauber, eine Säge, eine Hartschaummatratze und ein schar­fes Messer. Fertig ist der eigene Camper.

Anleitung zum Umbau

Ich habe einen Kangoo II ausgebaut. Bei einem Hochdachkombi muss genau geplant werden, was wohin soll, damit am Ende wirklich alles an Bord geht, was für eine mehrwöchige Reise gebraucht wird. Im Durchschnitt liegt die Innenraumhöhe zwischen 90 und 110 Zentimetern. Wird die Liegefläche zu hoch geplant, bleibt kein Platz um sich im Liegen zu drehen, ist sie zu niedrig, wird es eng für Wasserkanister oder Kühlbox.

Tipp 1: Es empfiehlt sich alles, was mit auf die Reise soll (Kocher, Topf und Pfanne, Geschirr, Kühlbox, Wasserkanister und Schüssel …), erst auszumessen und dann den Ausbau zu planen. Statt einer großen Box können mehrere
kleine Boxen gebaut werden – die sind leichter zu tragen und auch nach der Campingsaison leichter zu verstauen. Zusammengestellt ergeben sie die Liegefläche. Oberste Priorität beim Bau hat eine feste Konstruktion!

Tipp 2: Es bieten sich Multiplexplatten an, die sehr stabil und gleichzeitig nicht zu dick sind. Witterungsbeständig ist die beschichtete Variante als Siebdruckplatte. In Baumärkten lassen sich die Furnier-Sperrholzstücke milli­metergenau zuschneiden. Wer hat schon eine Tischkreissäge zu Hause?

Uta Zorn

Zusammenbau der einzelnen Kisten

Die Teile der einzelnen Boxen lassen sich ohne Winkel einfach zusammenschrauben (immer an das Vorbohren denken). Es können auch Zwischenböden eingeplant werden. Die Kisten sollten im Auto miteinander verschraubt werden, denn nichts ist nerviger als eine klappernde Fahrt ins Grüne. Selbstverständ­lich wird die Ladung im Auto gesichert. Dazu lassen sich die fertigen Boxen mit dem Fahr­zeugboden verschrauben. Alternativ können sie auch mit Haltegurten befestigt werden.

Um eine ausreichende Liegelänge zu be­kommen, wird ein Kopfteil mit Scharnieren an den Kisten befestigt und kann in Schlaf­stellung an den Aufhängungen der Sicher­heitsgurte eingehängt werden. Fast in allen Hochdachkombis verschmälert sich die Liegefläche Richtung Kofferraum, sodass eine Standardmatratze meist nicht passt.

Tipp 3: Ein großes scharfes Messer mit ein wenig Olivenöl geht durch Schaumstoff wie Butter.

Stromversorgung leicht gemacht

Ohne ein gekühltes Getränk oder die Milch für den Kaffee macht Campen nur halb so viel Spaß. Während der Fahrt lassen sich Kühlboxen über die 12 Volt des Autos ver­sorgen. Doch im Stand braucht es eine weitere Stromquelle.

Tipp 4: Neben einer zweiten Batterie, die aber noch Regelungstechnik benötigt, damit sie während der Fahrt aufgeladen werden kann, gibt es inzwischen leistungsfä­hige „Power Stations“. Diese liefern 12 Volt für die Kühlung und 5 Volt für das Handy und andere Spielzeuge. Einige haben auch einen Wechselrichter eingebaut, um bei­spielsweise den Laptop mit 220 Volt zu versorgen. Sie können mit Strom auf einem Campingplatz oder mit einem Solarpaneel aufgeladen werden und so die autarke Stromversorgung sichern. Für Kühlbox und Stromversorgung ist Platz im Fußraum hinter den Vordersitzen. Die Selbstbauweise kostete letztendlich ungefähr 350 Euro.

Tipp 5: Wer für längere Reisen etwas mehr  mitnehmen möchte, beispielsweise Tisch und Stühle, sollte über eine Dachbox nachdenken. Die gibt es auch in schmal, sodass zusätzlich Fahrräder oder ein Boot auf das Dach passen. Mit einer Plane oder einem Tarp und Stangen lässt sich der Wohnraum leicht erweitern. Viele Hochdachkombis haben eine Dachreling zur Befestigung. Will man länger an einem Ort bleiben, zwischendurch mal mit dem Auto fahren oder auch bei Regentagen Unter­schlupf finden, empfiehlt es sich, ein extra Zelt mitzunehmen. Besonders komfortabel sind „Heckzelte“, sie lassen sich an der Seite oder an der Rückseite des Autos wasserdicht andocken und ermöglichen einen trockenen Ein- und Ausstieg ins Autoinnere. Viele Modelle stehen auch ohne Fahrzeug. Dann kann die Campingausrüstung auf dem Campingplatz bleiben, während die Gegend erkundet wird. Na dann – auf den Camper, fertig, los!

Aus der lesbischen Nähkiste geplaudert:

Zur Verdunkelung und auch zum Hitzeschutz können alte Iso- oder Thermomatten in Form der Fensterscheiben geschnitten und mit Saugnäpfen an die Scheiben gehaftet werden.

Ist kein Fluss oder See in der Nähe aber noch genug Wasser im Kanister, hilft eine akkubetriebene Dusche, ab 20 Euro.

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