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Leider schon vorbei: Rückblick der queeren Filmfestivals

Trotz aller Widrigkeiten wagten 2020 die queeren Filmfestivals ein buntes Programm – online und im Kinosessel. Die vergangenen Highlights auf einen Blick

Paprika+Films Wenn Serienfans die Drehbücher schreiben könnten: „Queering the Script” läuft bei Perlen Hannover (präsentiert von L-MAG)

Es ist erstaunlich: Die meisten queeren Filmfestivals konnten 2020 stattfinden! Viele nutzten die Krise als Chance neue Konzepte und Ideen umzusetzen. So konnten diesmal teilweise Filme bequem online im Stream geschaut werden. Auch wenn dieses Jahr größtenteils Filmdiskussionen, 
Begegnungen mit Macherinnen und Schauspielerinnen, lange Nächte in Filmlounges und die  Festivalpartys ausfielen, großartige Kinohits gab es allemal zu sehen. Die lesbischen Highlights der Saison waren „Wir beide“ und Preisträger „Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR“. Hier die vergangenen Festivals auf einen Blick, denn 2021 sind, sie ganz bestimmt wieder am Start.

Queergestreift Konstanz

Los geht's. Im beschaulichen Konstanz kann das Festival dank neuer Lüftung und einem ausgearbeiteten Hygienekonzept bereits zum 33. Mal an den Start gehen. Unbedingt sehenswert ist hier das einzigartige Drama „Wir beide“  (unsere Filmkritik) mit Barbara Sukowa (bekannt aus „Hannah Arendt“) und Martine Chevallier in den Hauptrollen. Ein wunderbares Porträt über zwei ältere Lesben und die Schwierigkeiten eines späten Coming-outs. L-MAG empfiehlt: Dringend Taschentücher mitnehmen! Außerdem heißt es: „Let’s watch Sex: Queerfeministisches Pornokino“. Gezeigt werden Queerotic Shorts mit anschließender Diskussion.


24. – 30. September
www.queergestreift.com

Luststreifen Basel

Kurz und bündig geht es Basel an. Das altbekannte Schweizer Festival kommt in diesen Zeiten als „Quickie“ daher. Anders als gewohnt wird diesmal alles auf ein Wochenende konzentriert, dafür real im Kino und mit begrenzter Personenzahl. An den zwei Tagen läuft neben einigen Shorts auch das wunderbar emotionale lesbische Drama „Wir beide” (siehe oben) und der genderfluide Dokumentarfilm „Always Amber“.

3. bis 4. Oktober

luststreifen.com

Queerfilm Bremen

In der norddeutschen Hansestadt findet seit 1994 jährlich im Oktober das „Queerfilm“ statt. Normalerweise präsentiert das Festival im Kommunalkino City46 eine bunte Mischung aus Spiel-, Dokumentar und Kurzfilmen. Dieses Jahr zeigt es nun unter besonderen Bedingungen lesbische Highlights wie den argentinischen Erotik-Road-Trip „Las Hijas Del Fuego – Die feurigen Schwestern” sowie die eindrucksvolle Doku „Uferfrauen“  von Barbara Wallbraun stehen im Programm.
Ab 25. September können Karten reserviert werden!

L-MAG verlost Tickets für „Las Hijas Del Fuego“ auf Instagram am 5. Oktober

6. bis 11. Oktober, City46/Kommunalkino
queerfilm festival Bremen

 

 

Queer Film Festival München

In Bayerns Hauptstadt bietet das vergleichsweise junge queere Festival „QFFM“ mit umso mehr Herzblut und Leidenschaft ein vielfältiges Programm. Zur 5. Ausgabe können Filme im Kino oder wahlweise im Online-Stream geschaut werden! Ein Highlight ist Berlinale-Star: „Welcome to Chechnya“. Der Dokumentarfilm begleitet eine Gruppe rebellischer Aktivist*innen, die LGBT aus dem homofeindlichen Land retten. „Welcome to Chechnya“ gewann bei der Berlinale 2020 den Panorama Publikumspreis als Bester Dokumentarfilm.

14. bis 18. Oktober,
ein Teil der Filme läuft im City Kino
qffm.de

Perlen Hannover

Die niedersächsische Hauptstadt überrascht: Die 24. Ausgabe des „Queer Film Festivals Hannover“ wird trotz Einschränkungen live und im Kinosaal ausgerichtet – und dabei sind jede Menge lesbische Filme im Programm. L-MAG präsentiert „Queering the Script“ – eine witzige und informative Doku über lesbische Serienfiguren von „Xena“ bis „The L Word“. Auch der „Queerscope Preis“ (der mit 5.000 € dotierte Preis aller queerer Filmfestivals) wird in Hannover verliehen, diesmal  an den Film „Uferfrauen“ (siehe oben). Außerdem stehen auf der Liste: Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ (unsere Filmkritik), „Game On!” über drei Sportperspektiven (lesbisch, inter und trans) im Kampf gegen Ausschlüsse und Geschlechter-Rollen und die bittersüße philippinische Komödie „Chedeng and Apple“. Last but not least läuft auch hier die erschreckende Doku „Welcome to Chechnya” (siehe oben).


16. bis 24. Oktober, im Künstlerhaus
Perlen Hannover

Pornfilmfestival Berlin

Die Mischung macht‘s! Das war schon immer die Stärke des Berliner   „Pornfilmfestivals“. Selten trifft soviel Diversität aufeinander – LGBT auf Hetero, Porno auf Doku, politische Diskussion auf Sex … 2020 wird das PFF nun ein Hybrid aus Kino und digital. Neun Langfilme und sechs Kurzfilmprogramme werden im Oktober gezeigt. Ein Teil davon steht dann auch zum Streaming  zur Verfügung. Zu sehen sind unter anderem der queer-lesbische Pornofilm „EEG Orgy“ aus Kanada und die aufschlussreiche Doku „Female Ejaculation & Other Mysteries of the Universe“ von Julia Ostertag – ein Film über die Kulturgeschichte der weiblichen Ejakulation. Außerdem wird es ab November (bis zum Festival 2021) jeden Monat einen PFF-Kinoabend im Moviemento geben.

20. bis 25. Oktober, Moviemento, Babylon sowie Online
www.pornfilmfestivalberlin.de

 

Einige Filmfestivals haben wir noch vor uns - hier stellen wir sie vor!


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