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K-Word #575: Neues aus der Lesbenwelt

The next lesbian pop star: Chappell Roan queert die MTV Music Video Awards, Kristen Stewart: Film über bisexuelle Schriftstellerin, „Agatha All Along“-Star outet sich, „Princess Charming“: Fakten und Gerüchte, die Bi-„Bachelorette“ – und mehr.

Von Karin Schupp

13.9.2024 - Chappell Roan (K-Word #572) sorgte für die queersten Momente der MTV Video Music Awards, die am Mittwoch in New York verliehen wurden: Die lesbische Künstlerin performte ihren lesbischen Song „Good Luck, Babe“ und wurde als „Best New Artist“ ausgezeichnet. Den Preis widmete sie „all den Drag-Künstlern, die mich inspirieren (...), und den queeren und trans Menschen, die den Pop befeuern“, und rief allen „queeren Kids im Mittleren Westen, die gerade zuschauen“, zu: „Ich sehe euch, ich verstehe euch, denn ich bin eine von euch, und lasst euch nie von jemandem sagen, dass ihr nicht genau so sein könnt, wie ihr sein wollt, Bitch.“ Auch die  „Video Vanguard Award“-Preisträgerin Katy Perry wollte sich da nicht lumpen lassen und dankte „der LGBTQ Community, ohne die ich nicht hier wäre.“

Im Februar erklärte Kristen Stewart, dass sie nicht vor der Kamera stehen wird, solange sie nicht The Chronology of Water, ihren ersten Spielfilm als Regisseurin, realisiert hat (K-Word #546). Jetzt ist es endlich soweit: Wie in dieser Woche bekannt wurde, fanden die Dreharbeiten in Lettland und Malta bereits im Juni und Juli statt. Stewart, die auch das Drehbuch schrieb, adaptierte die Memoiren der bisexuellen US-Autorin Lidia Yuknavitch (61), in deren Geschichte es um sexuellem Missbrauch, Coming-out, Suchtprobleme, BDSM und eine viel versprechende Karriere als Wettkampfschwimmerin geht. Die Hauptrolle spielt mit Imogen Poots (28 Days Later), einen Premierentermin gibt’s noch nicht.

Andrejs Strokins/ CG Cinema Kristen Stewart (l.) mit „The Chronology of Water“-Hauptdarstellerin Imogen Poots

Schade, dass es in diesem Jahr keine Wiedersehensshow von Princess Charming gibt – wir hatten doch so viele Fragen und können jetzt auch nicht nachhaken, ob an den Gerüchten was dran ist, dass zwischen Lea & Maike, Maike & Melissa und Inci & Marlen nach den Dreharbeiten (doch noch) was gelaufen sein soll. Lucia & Seleya (raus in Folge 5) sind weiterhin das einzige Paar, das aus der vierten Staffel hervorging (und leben aktuell monogam!). Glücklich verliebt sind inzwischen auch Christine, Inci und Kathi (die übrigens die Backup-Princess war, falls Lea kurzfristig ausgefallen wäre). Weitere Gerüchte und Wahrheiten könnt ihr bei den Youtubern Nico und Ramon und im Podcast Femme:ily der Ex-Kandidatinnen Lou und Bine hören. Die erfolgreichsten Teilnehmerinnen sind übrigens - wenn man ihre Instagram-Follower:innen zugrunde legt - Lea (89.200) und Maike (66.300). Laut den „Trashologinnen“ gehören sie auch zu den fünf Kandidatinnen mit den größten IG-Zuwächsen seit Beginn der Show: Bei Lea kamen über 63.000 Follower:innen dazu, bei Maike fast 50.000, nur getoppt von Seleya (+57.849). In die Top 5 schafften es auch Lucia (+39.808) und Laura (+20.200). Viele der Kandidat:innen suchen allerdings gar nicht die Öffentlichkeit und haben, zumindest derzeit, ihre Accounts auf privat gestellt.

Von den queeren Gerüchten um die lang erwartete Marvel-Serie Agatha All Along ist kurz vor Start (Disney+, ab 18. Sept.) nichts mehr zu hören: Die Kampfhexe Rio (Aubrey Plaza) ist dann wohl doch nicht die Verflossene von Haupthexe Agatha (Kathryn Hahn), wie in Fankreisen vermutet wurde; bekannt ist bisher nur, dass Agathas Assistent Teen (Joe Locke, Heartstopper) schwul ist. Aber wenigstens outete sich in dieser Woche eine der Hauptdarstellerinnen des Wandavision-Spinoffs: Sie sei eine dieser „late-in-life lesbians“, sagte  Sasheer Zamata, die die Hexe Jennifer spielt, der Webseite Them. Ihr Privatleben, in dem sie offen queer ist, wolle sie privat halten, „aber ich will nicht unbedingt, dass meine Identität privat ist“, sagte die Schauspielerin und Comedienne, die es schon früher hätte merken können: „Ich spielte eine Lesbe in Home Economics. Ich spielte eine Lesbe in Woke. Ich spielte eine Lesbe in Tuca & Bertie. Eine Lesbe in The Last O.G. Und das, bevor ich selbst meine Identität herausfand. Ich dachte: ‚Wow, was sehen diese Casting-Direktoren, was ich nicht sehe?'“

Disney+ Sasheer Zamata als Hexe Jennifer Kale in „Agatha All Along“

Das Lesb-o-Meter in der Bi-Bachelorette rauschte in Folge 4 wieder nach unten: Nach dem Einzug der fünf weiblichen Singles in Folge 3 (K-Word #574) rückten die Männer wieder stärker in den Mittelpunkt, allen voran Max und Markus, die beim Doppeldate mit Stella über ihre sexuellen Vorlieben reden mussten, und der Rapper Ferry, der sich in Emma verguckt hat und offensichtlich nur auf ein Startsignal von ihr wartet. Was Emma dazu sagt, blieb bisher verborgen - vielleicht weil sie keinerlei Interesse hat und die ganze prickelnde Villen-Lovestory dann ganz schnell zu Ende wäre...

RTL V.l.n.r.: Emma, Stella, Devin, Aysun, Ferry und Smith beim Gruppendate in „Die Bachelorette“

Am 15. September werden die Emmys verliehen und noch nie waren so viele lesbische und queeren Schauspieler:innen nominiert – siehe K-Word #568. Bereits gelaufen ist das Rennen für Sarah Paulson und Stephanie Allynne. Die Awards für ihre Kategorien - erstere war für ihre Gastrolle in Mr. and Mrs. Smith nominiert, letztere für ihre Regie des Comedy-Specials ihrer Frau, Tig Notaro: Hello Again (Prime Video) - wurden bereits bei den Creative Emmy Awards (am 7./ 8. Sept.) verliehen, wo beide leer ausgingen. Notaros Kommentar auf Instagram: „I love you so much. But MAN are we a couple of losers.“

Vor drei Jahren beweinte die große lesbische Fangemeinde das Ende von Wynonna Earp (2016-2021) - jetzt kehrt die Kult-Mysteryserie als Spielfilm zurück: In Wynonna Earp: Vengeance kämpfen Wynonna (Melanie Scrofano), Erbin des legendären Revolverhelden Wyatt Earp, ihre Schwester Waverly (Dom Provost-Chalkley), deren Frau Nicole (Katherine Barrell) und der unsterbliche Doc Holliday (Tim Rozon) mal wieder gemeinsam gegen böse Dämonen. Vielleicht schafft ihr’s noch schnell in die USA, nach Kanada, Lateinamerika oder Australien: Dort startet der Film heute beim Streamingdienst Tubi. Alle vier Staffeln der Serie könnt ihr kostenlos beim Amazon-Kanal Freevee sehen.

 

Reality-TV mal als Religions-Experiment: In Against All Gods wohnen eine Katholikin, ein Jude, ein Muslim, eine Hinduistin, ein Buddhist und eine Atheistin für sechs Tage in einer „Glaubens-WG“ in Berlin zusammen, um herauszufinden, was sie vereint und trennt. In Folge 4 („Let’s Talk About Sex, Baby“) stehen die Identitäten des schwulen Buddhisten Dharmasara und der nichtgläubigen trans Frau Josimelonie im Fokus. Zu Gast ist in dieser Episode die queere Moderatorin Maria Popov. Alle sechs Folgen stehen in der ZDF Mediathek, ab 13. Sept. laufen sie im ZDF (9:00 Uhr).

ZDF/ Finnegan, Koichi, Godenschweger „Against All Gods“

„Erwachsen sein hab ich mir immer anders vorgestellt/ Ich wollte Kinder, Haus & Garten/ ‘n Mädchen, das mich liebt“, singt die Berliner Sängerin lieberlila (Ex-LiLa) in ihrem neuen Song „Gar nichts ist gut“ - und lässt sich im Video die langen Haare abschneiden:

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Weiterlesen: K-Word #574: Neues aus der Lesbenwelt

 

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