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Lieber Island als Dubai: Die queerfreundlichsten Reiseländer der Welt

Im Ranking der sichersten Reiseziele für LGBTQ schaffte es Island neben drei weiteren europäischen Ländern und Kanada neu in die Top 5. Deutschland steht auf Platz 6. Von vielen beliebten Urlaubszielen rät der Gay Travel Index 2025 hingegen ab.

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5.3.2025, red. - Wenn die Reiseplanung ansteht, sollten queere Urlauber:innen nicht nur die Strände, Berge, Sonnenstunden und Sehenswürdigkeiten ihres Traumziels checken, sondern auch den Willkommensfaktor für LGBTQ. Hier lohnt sich ein Blick in den Gay Travel Index, den das schwule Reiseportal Spartacus jährlich veröffentlicht: Wo können gleichgeschlechtliche Paare unbeschwert Händchen haltend durch die Stadt spazieren, wo sollten sie sich vorsichtig verhalten, und welche Länder sollten wir lieber meiden?

Island neu in den Top 5, für Deutschland ging's leicht nach oben

Zunächst zu den Top-Platzierten: Gleich fünf Länder teilen sich den ersten Platz. Neben Kanada, Malta, Portugal und Spanien, die bereits 2024 ganz oben auf dem Treppchen standen, kam in diesem Jahr noch Island hinzu.

Deutschland teilt sich mit Neuseeland den sechsten Rang und verbessert sich damit gegenüber dem Vorjahr (Platz 8), bleibt aber doch ein Stück von seiner Bestplatzierung - Platz 3 im Jahr 2018 - entfernt. Das mag auch daran liegen, dass Deutschland als einziges Land in der Spitzengruppe den Negativwert -1 beim Faktor „Locals hostile“ (= feindselige Einheimische) erhält.

Ebenfalls in den Top 10 (bzw. Top 11 wegen gleicher Punktzahl) stehen Australien, Norwegen, Schweiz und – als queerfreundlichstes Land in Südamerika - Uruguay.

Unser Nachbar Österreich steht im Ranking auf Platz 15, ebenso wie Taiwan, das damit als sicherstes queeres Reiseland in Asien gelten kann. Die besten Werte eines osteuropäischen Lands erhielt Estland (Platz 30), Südafrika ist mit weitem Abstand der queerfreundichste Staat auf dem afrikanischen Kontinent.

Einige beliebte Urlaubsländer schneiden schlecht ab 

Urlaubsländer wie Ägypten, Marokko, Tunesien und die Vereinigten Arabischen Emirate/ Dubai landen auf den hinteren Plätzen. Auch in der Türkei, der Dominikanischen Republik, auf den Bahamas oder den Malediwen ist die Sicherheit für LGBTQ nicht garantiert. In diesen Ländern ist Homosexualität illegal, es gibt Anti-Homosexuellen-Gesetze, häufig einen queerfeindlichen religiösen Einfluss und man muss mit einer feindlich gesinnten Bevölkerung rechnen.

Schlusslichter unter den 216 überprüften Ländern und Regionen sind Tschetschenien, Afghanistan, Iran, Saudi-Arabien und Jemen.

USA: Queerfreundliche Bundesstaaten und No-Go-Areas

Einen besonderen Blick wirft der Gay Travel Index auf die USA. Das Land befindet sich schon seit Donald Trumps erster Präsidentschaft im Sinkflug und liegt nur noch auf Platz 48 – 2016 belegte es noch Platz 30.

Da die Queerfreundlichkeit in den US-Bundesstaaten aber höchst unterschiedlich ist, stellt der Gay Travel Index auch ein Ranking innerhalb der USA dar. Während für New York, Kalifornien, Nevada, Oregan, Washignton und 17 weitere Bundesstaaten eine Reiseempfehlung gegeben wird, kann von Reisen vor allem nach Alabama, Arkansas, South Carolina, Montana und Oklahama nur abgeraten werden: Hier werden LGBTQ nicht vor Diskriminierung geschützt, es wurden transfeindliche Gesetze eingeführt und zumindest Teile der Bevölkerung sind homophob.

Lage in den USA seit Trumps Amtsantritt verschärft

Dabei sind die aktuellen Entwicklungen seit Trumps zweiter Amtsübernahme vermutlich noch nicht berücksichtigt: Einreisende in die USA müssen nun bei ESTA- oder Visumanträgen ihren Geschlechtseintrag zum Zeitpunkt ihrer Geburt angeben. Das Auswärtige Amt empfiehlt trans Personen und nichtbinäre Reisenden mit dem Geschlechtseintrag „X“ vor ihrer Einreise die zuständige Auslandsvertretung der USA in Deutschland zu kontaktieren und nach den geltenden Einreisevoraussetzungen zu fragen.

Der Gay Travel Index legt bei seinem Ranking 18 Kriterien an und verteilt jeweils Plus- und Minuspunkte. Indikatoren sind zum Beispiel Anti-Diskriminierungs-Gesetze, die Einführung der „Ehe für alle“, Tourismus-Marketing für LGBTIQ, Verbot von Pride-Paraden oder religiöse Einflüsse.

Gay Travel Index 2025

 

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