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Ampelregierung: Zum Abschied die Akzeptanzkampagne „Was ist queer?“

Der Queerbeauftragte der noch amtierenden Regierung verabschiedet sich mit einer Kampagne zur Akzeptanz von LGBTQ-Menschen. „Was ist queer?“ will im zunehmend rauen Klima Heteros informieren und zu Solidarität und Unterstützung aufrufen.

BMFSFJ

09.04.2025, red. - Auf ihren letzten Metern präsentierte die Ampelregierung am Dienstag eine neue Kampagne zur Akzeptanz von LGBTQ-Menschen. Unter dem Motto „Was ist queer?“ werben lesbisch, schwul, bisexuell, trans und nichtbinäre Personen auf Plakaten und Clips um Akzeptanz, auf einer Webseite erfährt man mehr über sie: Das schwule Elternpaar Björn und Christian setzt sich trotz Beleidigungen und Hass-Kommentaren für die Sichtbarkeit von Regenbogenfamilien ein. Die lesbische Monique (55) erklärt: „Queere Menschen nehmen niemandem etwas weg und wollen die gleichen Dinge wie alle.“ Tanita (bisexuell/ queer), Aylin-Elio (nichtbinär und bisexuell) und Christine (trans) erzählen von ihrem Coming-out.

Akzeptanz und Unterstützung von queeren Menschen im Alltag

Daneben werden auf wasistqueer.de auch Begriffe erklärt und Fragen beantwortet, etwa: Warum ist Sichtbarkeit von LSBTIQ* wichtig? Wie reagiere ich bei einem Coming-out und wie kann ich LSBTIQ* in meinem Umfeld unterstützen?

Die erste bundesweite Kampagne einer Bundesregierung richtet sich an heterosexuelle Menschen, „wirbt um Akzeptanz und zeigt auf, wie die Community im Alltag unterstützt werden kann“, erklärte Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, in einer Pressemitteilung. „Angesprochen werden dabei vor allem Menschen, die in ihrem Alltag wenig Berührungspunkte mit LSBTIQ* haben, etwa weil sie keine LSBTIQ* persönlich kennen und es an ihrem Wohnort kaum bis kein sichtbares queeres Leben gibt.“

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Solidarität und Unterstützung im zunehmend verrohten Klima

Hintergrund ist das zunehmend gespaltene und verrohte gesellschaftliche Klima in Deutschland: Einerseits leben immer mehr queere Menschen offen ihre sexuelle Identität, auf der anderen Seite aber bedrohen zunehmend rechtsextreme, religiös-fundamentalistische und nationalistische Kräfte die LGBTQ-Community und den gesellschaftlichen Frieden – in der Presseerklärung ist davon die Rede, dass täglich im Durchschnittlich mindestens sechs homo- und transfeindliche Angriffe angezeigt werden. „Umso wichtiger ist es, dass sie auf die Solidarität und Unterstützung der Bevölkerung zählen können“, so Lehmann. „Vielfalt macht eine Gesellschaft freier und stärker.“

Wird es auch in der Merz-Regierung einen Queer-Beauftragten geben?

Ob wir es hier mit der letzten Tätigkeit eines oder einer Queer-Beauftragten zu tun haben, ist noch nicht bekannt. Zumindest wird Sven Lehmann, der 2022 zum ersten Queer-Beauftragten einer Bundesregierung berufen wurde (wir berichteten), sein Amt verlieren: Er gehört den Grünen an, die nicht mehr in der Regierung vertreten sind. Über eine Neubesetzung des Postens, der im Familienministerium angesiedelte ist, ist noch nicht bekannt. Der künftige Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat zwar im Wahlkampf – anders als die AfD – nicht dessen Abschaffung gefordert. Auf dem letzten CDU-Parteitag im Oktober 2024 erklärte er aber, dass er sämtliche Beauftragte der Bundesregierung mit Ausnahme der Wehrbeauftragten für überflüssig halte und „auf den Prüfstand“ stellen wolle.

 

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