K-Word #1: Neues aus der Lesbenwelt
Heute erfahrt ihr, wer es geschafft hat, Maria Furtwängler zumindest im Film zur Lesbe zu machen, wieso Amanda Palmer neulich nackt sang, Neues von Abby Wambach, Tegan & Sara und Jane Lynch - und noch so einiges mehr!
von Karin Schupp
l-mag.de, 19.7. - Es ist warm, ihr hattet eine harte Woche, und euer Leben ist schon anstrengend genug – deshalb hat die L-MAG beschlossen, euch ein bisschen Arbeit abzunehmen und euch die lesbischen Rosinen aus dem Internet-Kuchen, ach was: der Backwarenfabrik Internet rauszupicken. Und das nicht nur heute, sondern ab jetzt jeden Freitag!
Kommissarin Lindholm ist ja schön und gut – aber nach ihren zwanzig Tatort–Folgen freue ich mich, Maria Furtwängler mal in einer lesbischen Rolle zu sehen! Voraussichtlich im Herbst wird sie in der Romanverfilmung Despite the Falling Snow (dt.: Das Leben, von dem sie träumten) mitspielen. Zu verdanken haben wir das der Londoner Regisseurin/ Autorin Shamim Sarif und deren Frau und Produzentin Hanan Kattan, die auch die Lesbenfilme Die verborgene Welt und I Can’t Think Straight drehten. Die beiden sind mit Furtwängler befreundet, seit sie sich vor zwei Jahren auf der Münchener Digitalkonferenz DLDWomen kennen lernten, und trafen sich bei der diesjährigen Konferenz Anfang der Woche wieder, wie Sarifs Facebook-Foto zeigt.
Busenfixierte Boulevardblätter: hört zu und lernt! Auf originelle Weise kritisierte Amanda Palmer die britische Daily Mail, die ihrer linken Brust einen ganzen Artikel widmete, weil sie während eines Konzert aus ihrem BH gerutscht war. Bei einem Auftritt in London konterte die bisexuelle Musikerin mit einem Song und forderte ihr Publikum dazu auf, ihn mitzufilmen und zu verbreiten.
“Wenn ihr meine Titten vorher gegoogelt hättet, hättet ihr gemerkt, dass euer Foto nicht gerade exklusiv ist“, verhöhnt sie darin den „Haufen frauenfeindlicher Deppen“ und singt: „Ihr schreibt, dass meine Brust entwichen sei aus meinem BH - wie ein Dieb auf der Flucht“. In der Mitte des Songs stellt sie dann fest „... anscheinend will mein ganzer Körper gerade diesem Kimono entweichen“, zieht sich aus und spielt das Lied nackt zu Ende. Wer bisher nicht verstanden hat, weshalb die Ex-Dresden Dolls-Sängerin sich auch „Amanda Fucking Palmer" nennt - jetzt wisst ihr's!
Während unsere Fußballfrauen noch bei der EM in Växjö und Kalmar ackerten, wurde in Los Angeles schon gefeiert. Abby Wambach, die amtierende Fußballerin des Jahres, besuchte die ESPY Awards (ein Sportlerpreis des US-Sportsenders ESPN) und twitterte ein Foto von sich und Sarah Huffman auf dem roten Teppich. Öffnet sich da etwa leise quietschend ein Schranktürchen? Die beiden sind nämlich nicht nur seit 2009 Teamkameradinnen (zurzeit bei Western New York Flash), sondern sollen auch ein Paar sein und privat ganz offen leben. Offiziell gab's dazu aber bisher keinen Kommentar.
What an awesome time. The red carpet was so hot though. Happy @shuffman14 joined me the whole way!! pic.twitter.com/i3xDLzLz7E
— Abby Wambach (@AbbyWambach) July 18, 2013
Gestern wurden die Emmy-Nominierungen bekannt gegeben, und dank der Schulchor-Serie Glee gehen die Lesben nicht ganz leer aus: Jane Lynch und Dot Marie Jones wurden für ihre Rollen beide schon zum dritten Mal für den amerikanischen TV-Preis nominiert. Lynch, die ihn 2010 auch gewann, spielt die fiese Sue Sylvester, Jones den Football-Coach Beiste.
Der französische Lesbenfilm La Vie d'Adèle, der beim Filmfestival Cannes gewann, darf nicht ins Rennen um den Auslands-Oscar 2014 gehen. Der Grund sind nicht etwa die expliziten Sexszenen, die bereits für Furore sorgten, sondern Formalitäten: Adèle kommt in Frankreich erst Ende Oktober in die Kinos, Oscar-Bewerberfilme müssen aber bis 30. September angelaufen sein. In Deutschland startet der Film am 19. Dezember unter dem Titel Blue Is The Warmest Color.
Wie süüüüß! In den USA macht gerade ein regenbogenfamilienfreundlicher Filmtrailer die Runde. Der Clip für den Animationsfilm The Boxtrolls beginnt mit den Worten: "Manchmal gibt es eine Mutter, manchmal gibt es einen Vater. Manchmal gibt es einen Vater und einen Vater. Manchmal sind beide Väter Mütter..." In dem Film selbst geht's allerdings um eine andere alternative Familienform: niedliche Monster, die in Pappkartons leben, nehmen einen Waisenjungen bei sich auf. Der Kino-Start ist erst im Herbst 2014.
Tegan and Sara, die mit ihrem aktuellen Album Heartthrob gerade einen Riesenerfolg feiern, bedanken sich bei ihren Fans mit einem selbstgestalteten Fanzine gleichen Namens. Die 28 Seiten voller Fotos des Duos und Hinter-den-Kulissen-Berichten kann man bisher aber leider nur im amerikanischen iTunes Store herunterladen.
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