L-Mag

K-Word #122: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit: Kate Winslet, Jennifer Lawrence, Ruby Rose, Hella von Sinnen, Cornelia Scheel, Miley Cyrus, Cynthia Nixon und einer neuen TV-Serie mit Gillian Anderson

Von Karin Schupp

l-mag.de, 22.5.2016 - Viel zu selten im deutschen Fernsehen: Ein Film mit lesbischer Hauptfigur. Und noch viel seltener: Dass sie lesbisch ist, steht nicht im Mittelpunkt. Brief an mein Leben, am Montag im ZDF (25. Apr., 20:15 Uhr), basiert zwar nur lose auf Miriam Meckels gleichnamigen Buch, das sie über ihre Burnout-Erkrankung schrieb – „Ich gebe ihr eine andere Arbeit, einen anderen Namen, erfinde andere Beziehungen“, sagte Drehbuchautorin Laila Stieler im ZDF-Interview – lässt die Hauptfigur aber lesbisch bleiben. Im Film ist sie eine Ozeonographie-Professorin namens Toni (Marie Bäumer, Das Adlon), und ihre Lebensgefährtin heißt nicht etwa Anne Will, sondern Maria (Christina Hecke in ihrer zweiten Lesbenrolle nach dem ARD-Movie Vier kriegen ein Kind. „Ein beeindruckender Film zum Thema Burnout“, urteilte Meckel, im echten Leben Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, vorab. „Und eine ganz eigene Protagonistin, die von Marie Bäumer überzeugend interpretiert wird.“ Hier steht ein Trailer.

Auch schön: Jennifer Lawrence kissed a girl and liked it. Leider war's nur ein Versehen (behauptete sie jedenfalls...): Auf dem roten Teppich der Tribute von Panem 4-Premiere in London wollte sie eigentlich nur ihren Co-Star Natalie Dormer freundschaftlich begrüßen. Jennifer, für dich gilt dasselbe wie für Kate! (Und verheiratet ist sie ja schon mal nicht!)

Och nöö, hält denn gar nichts mehr? In dieser Woche wurde bekannt, dass sich Hella von Sinnen und Cornelia Scheel getrennt haben - und das nicht erst gestern. „Ich befinde mich seit mittlerweile eineinhalb Jahren in einer neuen Beziehung und Hella ist seit Juli diesen Jahres ebenfalls liiert", sagte Scheel dem Lesbenfachblatt Bild. Eng verbandelt sind sie aber immer noch - es sind ja immerhin Lesben: „Wir leben Tür an Tür in zwei getrennten Wohnungen und sind beruflich nach wie vor ein Bombenteam.“ Und: „Uns beide verbindet nach wie vor eine große Lebensliebe.“ Die beiden wurden 1991 ein Paar und gehörten zu den ersten, die für die Ehe-Öffnung kämpften. Selber heiraten wollten sie aber nie. (Fotos: Udo Grimberg/ CC-BY-SA 3.0, Christoph Hardt/ CC-BY-SA 3.0)

Udo Grimberg/ CC-BY-SA (l.), Christoph Hardt/ CC-BY-SA Sie verbindet eine "große Lebensliebe", sagte Cornelia Scheel über Hella von Sinnen (und wer hat noch alles zuerst "Lesbenliebe" gelesen?)

Ruby Rose wurde von der australischen Zeitschrift GQ zur “Frau des Jahres” ernannt und brachte zur Preisverleihung in Sydney ihre Verlobte Phoebe Dahl, ihre Mutter (die übrigens Deutsche ist) und ihre Freundin Courtney mit, der sie in einer emotionalen Dankesrede den Preis widmete, weil sie im letzten Jahr „ihr Fels in der Brandung war“, obwohl gerade ihre Mutter gestorben war. Die Australierin, die in diesem Jahr mit Orange is the New Black weltweit durchstartete, ist in ihrem Heimatland schon lange ein Star und war dort unter anderem MTV-Moderatorin.

Nach Resident Evil: The Final Chapter, den sie gerade mit Milla Jovovich in Südafrika drehte, wurde Ruby Rose jetzt für einen weiteren Actionfilm gebucht: In John Wick 2 über einen Ex-Killer (Keanu Reeves) spielt sie eine noch unbekannte Rolle. 

Meanwhile in Los Angeles: Bei einer Benefiz-Gala für das dortige LGBT Center versteigerte Power-Produzentin Linda Perry (K-Word #114) einen von Ruby Rose gespendeten weißen Flügel, für 50.000 $. Zuvor hatte Miley Cyrus ihn - örks - noch von allen Seiten abgeleckt, was für ein weitaus größeres Medienecho sorgte als die Tatsache, dass sie bei dem Event einen Preis bekam. Die pansexuelle Sängerin wurde nämlich für ihr Engagement für obdachlose LGBT-Teenager (K-Word #97) ausgezeichnet und machte in ihrer Rede darauf aufmerksam, dass sie in den USA 40% aller jugendlichen Ausreißer und Obdachlosen ausmachen.

Diese Problematik sprach auch Cynthia Nixon in einem Interview mit der Webseite Huffington Post an. „So viele LGBT Kids leben auf der Straße und gehen auf den Strich“, sagte der Ex-Sex and the City-Star. „Das ist die Aids-Krise dieser Generation. Es ist eine unsichtbare Krise, der wir noch viel mehr Beachtung schenken müssen.“ (Foto: ronhjones/ CC-BY)

ronhjones/ CC-BY Cynthia Nixon und ihre Frau Christine Marinoni

Ab 15. Nov. im ZDF (So, 22 Uhr): Die 6-teilige britische Serie The Fall - Tod in Belfast, in der Gillian Anderson (K-Word #106) als kühle Kommissarin einem Frauenmörder (Jamie Dornan, 50 Shades of Grey) auf der Spur ist. Das ist nichts für zarte Gemüter, weil man immer wieder sieht, wie der vorbildliche Familienvater zum soziopathischen Täter wird, aber wer’s aushält, sollte reinschauen: Das Hauptthema des Thrillers ist nämlich Sexismus und das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, und wem das nicht genügt: Detective Stella Gibson macht eine lesbische Polizistin Danielle (Niamh McGrady) zu ihrer Assistentin, Archie Panjabi (die bisexuelle Kalinda aus The Good Wife) spielt die Pathologin, und in Staffel 2 (die hoffentlich auch bald läuft) erfahren wir, dass die sexuell aktive Kommissarin auch dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt ist.

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