L-Mag

K-Word #15: Neues aus der Lesbenwelt

Heute mit Katy Perry, Carmen Electra, Sharron Levy, einem Wiedersehen mit einigen The L Word-Stars, dem neuen Trend Frauen als Männermodels, lesbischen Zombies und einer bisexuellen Rapperin

Von Karin Schupp

l-mag.de, 25.10. - Im Dezember erscheint endlich Girltrash: All Night Long  auf DVD (zunächst nur in den USA) - ein Lesbenfilm, von dem schon seit fünf Jahren die Rede ist und in dem fast alle Schauspielerinnen als TV-Lesben bekannt sind, darunter Rose Rollins, Clementine Ford, Kate French und Malaya Rivera Drew aus The L Word. Der Film ist die Musicalversion der Webserie Girltrash!, die Angela Robinson 2007 mit weitgehend demselben Cast drehte (und die sich bei YouTube noch finden lässt). 

Die Freude ist leider nicht ungetrübt: Robinson, von der auch etliche The L Word-Folgen und die lesbische Actionkomödie D.E.B.S. (2004) stammen, ließ diese Woche ihren Namen aus dem Abspann streichen, weil die DVD-Version ohne ihre Zustimmung entstand und sie die Zusammenarbeit mit dem Co-Produzenten Power Up (eine Non-Profit-Organisation für Frauen in den Medien) als "fürchterlich" erlebte. Ähem, Streit hin oder her: ich werde mir den Film trotzdem anschauen!

Angel Haze beim Øyafestivalen in Oslo, August 2013 - Bild: NRK P3/ Flickr, CC-BY-NC-SA

Die US-Rapperin Angel Haze stellte eine sehr persönliche Version von "Same Love" ins Internet. Anstatt den Text von Macklemore & Ryan Lewis & Mary Lambert zu übernehmen, rappt sie über ihre Erfahrungen als 13-Jährige, die sich von ihrer Mutter anhören musste, dass sie "in der Hölle verbrennen oder wahrscheinlich an Aids sterben würde." Die heute 22-Jährige, die bei MTV zu den "Brand New for 2013"-Auserwählten gehörte, spricht als eine der wenigen Hip Hopperinnen offen über ihre Bisexualität. Im Januar erscheint ihr erstes Album "Dirty Gold".

Ganz im Spirit von Halloween ist Bonnie McKees Video „Sleepwalker“, in dem sie die Hauptdarstellerin des Clips (Kelsey Chow) küsst, mit ihr eine Horde Zombie überwältigt und danach zusammen mit ihr in den Sonnen-aufgang fährt (Spoilerwarnung: kein Happy End!). Der Song erscheint auf McKees zweitem Soloalbum, das fürs Frühjahr 2014 angekündigt ist. Vielleicht landet sie dann auch selber mal einen Hit - alle acht ihrer bisherigen Nr.1-Hits schrieb sie für andere Musiker, davon fünf für und mit Katy Perry (z.B. „Roar“, „Teenage Dream“ und „California Gurls“).

McKees Video konnte wohl "Girlkisserin" Katy Perry nicht auf sich sitzen lassen: zuerst erzählte sie der US-Zeitschrift W, dass sie auch mal eine Frau toll fand (oder wohl eher ein Mädchen, denn “Wir standen auf ihrem Bett, trugen ihre Klamotten – weil ihre Kleider viel cooler waren – und sie legte ‚Killer Queen’ auf. Meine Welt stand still“ hört sich doch eher nach einer Highschool-Erinnerung an), und jetzt zeigt ihr neues Video „Unconditionally“, wie eine Frau einer anderen Frau ihre bedingungslose Liebe verspricht (Spoilerentwarnung: sonst passiert in dem Clip nix!).

 

Die „Sängerin“ im Clip ist das US-Model Janell Shirtcliff, ihre Angebetete spielt die Schwedin Erika Linder, die als Model auch Männermode präsentiert, sich aber eher als Künstlerin versteht und – Gerüchten zufolge - mit Perrys lesbischer Assistentin Tamra Natisin (der auch schon eine Affäre mit Kristen Stewart angehängt wurde) liiert sein soll. Nun, ich will daraus jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen: aber dieses Foto, das Linder am Mittwoch bei Twitter postete, hat Natisin geknipst.

Erika Linder, Füße: Tamra Natisin - Bild: Erika Linder/ Twitter

Das bringt mich zum Mini-Trend “Frauen als Männermodels”. Da ist ja nicht nur Casey Legler, die in der aktuellen Herbstkampagne von Diesel zu sehen ist und auch für das lesbische Modelabel Wildfang wirbt, sondern neuerdings auch Elliott Sailors, die vom klassischen Langhaar-Model umschulte, weil sie sich - im hohen Model-Alter von 31 Jahren - davon eine längere Karriere verspricht. Und hier zeigt sich mal wieder: ein Kurzhaarschnitt macht noch keine Lesbe – Sailors ist mit einem Mann verheiratet (und die beiden werden jetzt häufig für ein schwules Paar gehalten!).

Carmen Electra-Fans: hier ist eure Chance! Der Ex-Baywatch-Star zeigte sich in der US-Talkshow Bethenny offen dafür, eine Frau zu heiraten (ab Min. 1:35), und lädt euch ausdrücklich ein: "Ladies, meldet euch!" (Kleiner Tipp, Carmen: dann aber erstmals die Fingernägel schneiden!) Tatsächlich ist die 41-Jährige hetero, sorgte aber 2006 für Bi-Gerüchte, als sie sich beim Dreh zu Joan Jetts  Video "A.C.D.C."  mit der lesbischen Rockmusikerin befreundete. Das Gerücht, dass die beiden Loverinnen seien, "stört mich überhaupt nicht", sagte Electra damals. "Aber wir sind nur Freundinnen."

Während wir auch nach drei Folgen der aktuellen Staffel von The Voice of Germany noch auf eine lesbische oder bisexuelle Kandidatin warten, möchte ich an dieser Stelle an Sharron Levy erinnern. Die Halbfinalistin der ersten Staffel, zurzeit mit ihrem Album „Rough Ready“ auf Tour, irritierte damals unsere Gaydars, als sie knapp dementierte: „Ich bin nicht lesbisch.“ Inzwischen hat sie aber von dem Begriff „Bisexualität“ gehört und sagte jetzt der L-MAG: „Wenn ich mich in einen Mann verliebe, schön, wenn ich mich in eine Frau verliebe, dann ist das auch toll. (…) Für mich kommt beides in Frage.“ Das komplette Interview steht in der aktuellen L-MAG.

Sharron Levy - Bild: Guerreiro da Luz, CC-BY-ND

Ganz anders übrigens die damals erst 15-jährige Sarah, die 2011 die Castingshow X-Factor in Dänemark gewann. Nach ihrem Sieg mit Lady Gagas „Pokerface“ ließ sie sich bei ihrem Kuss mit ihrer Freundin auch nicht von etlichen Kameras stören.

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