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K-Word #159: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: US-Basketballstar Elena Delle Donne hat sich pünktlich zu den olympischen Spielen geoutet, Kristen Stewart, Ruby Rose, Nilla Fischer, Cara Delevingne, BOY, Kerstin Ott und: Ellen Page und Kate Mara drehen einen Liebesfilm.

Von Karin Schupp

l-mag.de, 5.8.2016 - Elena Delle Donne (Chicago Sky), einer der größten Stars im US-Basketball, hat sich in der aktuellen Vogue (US) geoutet. Alles andere „hätte keinen Sinn gemacht“, sagte sie am Mittwoch in Rio einem Reporter: „Es war einer dieser Artikel, wo sie zu mir nach Hause kamen und ein paar Tage mit mir verbrachten, und Amanda [Clifton, ihre Lebensgefährtin] ist ein großer Teil meines Lebens. Es ist kein Coming Out-Artikel oder so. Ich bin schon sehr lange mit ihr zusammen, und die Leute, die mir nah sind, wissen das längst.“ Die WNBA-Spielerin des Jahres 2015 hielt sich zum Thema Beziehungen bisher bedeckt, unterstützte aber engagiert das Coming Out ihrer besten Freundin Brittney Griner 2013. Beide sind gerade bei den Olympischen Spielen – und damit zwei von rund 40 offen lesbischen und bisexuellen Frauen in Rio. Am Wochenende stellen wir sie auf l-mag hier und hier vor!

Instagram/ Clifton Elene Delle Donne (r.) und Amanda Clifton

Mindestens eine davon kennt ihr ja schon: Nilla Fischer (VfL Wolfsburg), die am Dienstag das erste Tor des olympischen Fußballturniers schoss (Schweden gewann 1:0 gegen Südafrika), schickte ihrer Frau Mariah-Michaela am letzten Wochenende Liebesgrüße über den Teich: Das Paar feierte die ersten 1000 Tage Ehe!

 

Coming Out via Facebook? Sind Valeska Steiner und Sonja Glass  von BOY („Little Numbers“) mehr als nur ein Band-Paar? Ihre Fans waren am Dienstag jedenfalls ganz aus dem Häuschen über diesen Skype-Screenshot bei Facebook und schenkten dem "Fernbeziehungen sind scheiße"-Posting mehr Likes als je zuvor. Am 10. Aug. geht die BOY-Tour weiter, die Konzerte in Jena und Kassel sind bereits ausverkauft.

Nach Kristen Stewarts endgültigem Coming Out letzte Woche in der ELLE (GB) – „Im Moment bin ich einfach nur sehr in meine Freundin verliebt“, sagte sie (K-Word #158) – drehte sich die Welt tatsächlich im normalen Tempo weiter: Es gab keinen großen Hype und nur die übliche Anzahl an Werden-sie-jetzt-heiraten?-Meldungen, dafür wurde ihr Lernprozess als wichtiger Beitrag zur LGBT-Sichtbarkeit gelobt: „Kristen Stewart hat mehr verstanden als der Rest von Hollywood: Es ist wichtig, loud and proud zu sein. Darüber reden ist wichtig. Gesehen werden ist wichtig. Verstanden werden ist wichtig“, schrieb etwa die Webseite Daily Beast, und die Klatsch-Webseite E!Online ergänzte: „Stewart vermittelt ihren jungen Fans, die mit ihrer Sexualität zu kämpfen haben, dass es schlicht okay ist, homo- oder bisexuell zu sein.“ 

Supermodel/ Schauspielerin Cara Delevingne (ab 18. Aug. in der Actionkomödie Suicide Squad zu sehen) widersetzt sich Labels nicht mehr ganz so vehement. „Ich bin offensichtlich verliebt, wenn mich die Leute also als gay bezeichnen wollen, ist das wunderbar", sagt sie in der neuen Vogue (GB). "Aber wir sind alle fließend – wir verändern uns, wir wachsen." Ob sie damit meint, dass man aus Homosexualität „herauswachsen“ kann, blieb unklar, aber sie hadert ja sichtlich nicht damit: „Ich bin total verliebt“, schwärmt sie von ihrer Freundin, der US-Musikerin St. Vincent, mit der sie seit Anfang 2015 zusammen ist (K-Word #102). „Vorher wusste ich nicht, was wahre Liebe ist.“ Und letzte Woche brachte sie in der Late Night Show von James Corden ihr Rap Battle mit dem Gastgeber und Dave Franco (Bad Neighbors) mit folgender Zeile nach Hause:

Ruby Rose (Orange is the New Black) wird nicht das nächste Bond-Girl, wie einige Medien aufgeregt verbreiteten, nachdem sie auf Instagram ein Foto von ihrem Ibiza-Urlaub (s. unten) gepostet und dazu geschrieben hatte: „Ich wäre bitte gerne das nächste Bond-Girl, ich übe schon die ganze Woche". Kurz darauf sah sie sich zu der Ergänzung gezwungen: „Das war ein Witz. Ich dachte, es wäre lustig, weil ich so ernst schaue… So bekommt man übrigens keine Filmrollen, haha.“ Nicht dass sie sich darum Sorgen machen müsste: Gerade verhandelt Ruby über einen Part in dem Hai-Actionfilm Meg, wo sie als knallharte und superschlaue Marine-Ingenieurin in Jason Stathams (Fast & Furious) Team mit 20 Meter-Hai zu tun haben wird.

Instagram/ Rose

Ellen Page (Freeheld) und Kate Mara (Fantastic Four), beste Freundinnen im echten Leben, drehen mit der israelischen Regisseurin Tali Shalom Ezer einen Liebesfilm: In Mercy verliebt sich die Tochter eines zum Tode verurteilten Mannes in eine Frau, die auf der Seite der Todesstrafen-Befürworter steht. Page produziert den Film mit der ebenfalls lesbischen Carol-Produzentin Christine Vachon (Interview in der aktuellen L-MAG), die Dreharbeiten beginnen im September. Kate, Rooney Maras (Carol) Schwester, würde zwar privat gut als Lesbe durchgehen, ist aber hetero und mit Jamie Bell zusammen, dem Ex ihrer bisexuellen Kollegin Evan Rachel Wood, die zuletzt mit Ellen Page den Film Into The Forest drehte (K-Word #153). Hollywood – auch nur ein Dorf!

Twitter/ Page Ellen Page (l.), Kate Mara

Seit heute zu kaufen und daher wohl bald in allen Ohren: Kerstin Otts neue Single „Scheißmelodie“, mit der sie nach „Die immer lacht“ ihren zweiten Ohrwurm landen will. Das in Barcelona gedrehte Video scheint zwar auf den ersten Blick von einem klassischen heterosexuellen Liebeskummer zu erzählen, aber ich ziehe es vor, es als Coming Out-Story der Protagonistin zu lesen: Die Heterobeziehung ist abgehakt, und jetzt schaut sie nur noch Frauen hinterher…

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