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K-Word #167: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Ellen Page & Kate Mara als Liebespaar, Anni & Rosa in GZSZ, Donald Trump vs. Rosie O'Donnell, Ruby Rose, Cara Delevingne, Amber Heard, Wallis Bird, Alice Schwarzer, Sarah Paulson im weiblichen Remake von "Ocean's Eleven" und ein lesbischer Taco.

Von Karin Schupp

l-mag.de, 30.9.2016 - Letzte Woche begannen in Ohio die Dreharbeiten für das Liebesdrama Mercy, in dem Ellen Page (Juno, Inception) und Kate Mara (House of Cards, Fantastic Four) ein Paar werden: Erstere spielt die Tochter eines zum Todes verurteilten Mannes, die sich in eine Frau (Mara) auf der gegnerischen Seite verliebt. In Sachen Lesbenrollen zieht Kate damit mit ihrer jüngeren Schwester Rooney Mara (Carol) gleich, für Ellen ist es – nach Freeheld - ihr zweiter Lesbenfilm seit ihrem Coming Out 2014.

Instagram/ Page Im echten Leben beste Freundinnen: Ellen Page (l.) und Kate Mara

GZSZ: Vor zwei Wochen küssten sich Rosa “Perlenkette” Lehmann (Joana Schümer) und Anni (Linda Marlen Runge), und am 6. Oktober geht ihre Story weiter. (Gibt’s eigentlich schon einen Pärchennamen? Rosanni? Arosa?) Späteinsteigerinnen sollten sich vorher den Clip anschauen, und wer keine *** SPOILER *** lesen will, sollte jetzt weiterscrollen! Im RTL-Interview verriet Linda Marlen Runge: "Anni und Rosa lassen sich auf eine Affäre ein und merken relativ schnell, dass dies gut funktioniert. Demnach stellen sie sich die Frage, ob nicht eine Beziehung möglich wäre.“ Und wie reagiert Annis Ex Jasmin (Janina Uhse)? „Überraschenderweise mit Eifersucht. Woher die kommt, bleibt abzuwarten.“ Souverän beantwortete Linda die Frage, warum es wichtig sei, in der RTL-Soap "auch diese 'Art der Liebesform'" zu zeigen: „Weil jede Art von Liebe legitim ist und weil, solange man eine Liebesgeschichte noch mit ‚eine Art von Liebesform‘ bezeichnet, das Thema Homosexualität wohl doch noch nicht normal ist.“

“Ich will im weiblichen Remake von Ocean’s Eleven mit Sandra Bullock mitspielen. Ruf mich an, Sandy!“, sagte Sarah Paulson im Januar in einem Interview - und tatsächlich wurde ihr Wunsch erhört: Letzte Woche wurde die frisch gebackene Emmy-Gewinnerin (K-Word #166) ins kriminelle Frauen-Team aufgenommen. Ebenfalls im erlesenen Cast: Cate Blanchett, Rihanna, Anne Hathaway, Helena Bonham Carter, Mindy Kaling und Rapper/ Comedian Awkwafina (und wenn nicht eine der acht Charaktere lesbisch oder bi ist, bin ich sehr enttäuscht!). Die Dreharbeiten von Ocean's Eight sollen im Oktober starten.

José Madonjana für Variety, Paulson/ Twitter Sarah Paulson nach ihrem Emmy-Gewinn: Eher unglamourös nach der Preisverleihung (bestimmt textet sie gerade ihrer Freundin Holland Taylor...) und auf dem Cover des Branchenblatts "Variety"

Rihanna, im Nebenjob Modedesignerin und Kreativdirektorin des bayerischen Sportartikelherstellers PUMA, inszenierte ihre gute Freundin Cara Delevingne als neues Gesicht der Werbekampagne “Do You”, die Frauen ermutigen will, sie selbst zu sein. Nichts Neues gibt's aus Caras Liebesleben. Seit ihrer Trennung von der US-Musikerin St. Vincent - zwar immer noch nicht offiziell (K-Word #163), aber doch sehr wahrscheinlich - spekulieren die Klatschmedien munter und verdächtigen zurzeit Amber Heard als neue Frau an Caras Seite (die dünne Beweislage: Amber ist bekanntlich bi und frisch geschieden, seit Jahren gut mit Cara befreundet und feierte neulich mit ihr in London...).

Heute erscheint Wallis Birds neues Album, das „HOME“ heißt, „weil ich mittlerweile echt ruhig und glücklich bin“, wie die Irin im L-MAG-Interview (das Heft ist hier erhältlich) erzählte. „Ich bin mit einer unglaublich tollen Frau zusammen und lebe mit ihr gemeinsam in Berlin. Das könnte, so hoffe ich, vielleicht das ganze Leben so sein.“ Ihre Freundin Tracey ist auf dem Albumcover abgebildet und taucht auch am Ende des Videos zum Titelsong „Home“ auf. Wallis tourt jetzt durch Großbritannien, Irland und Australien, auf deutschen Bühnen dürfen wir sie erst wieder im Februar 2017 begrüßen.

Im nicht jugendfreien Animationsfilm Sausage Party – Es geht um die Wurst (Kino-Start: 6. Okt.) gibt es eine queere Rolle, über die die Meinungen im lesbischen Teil des Internets weit auseinander gehen. Taco Teresa (im Original von Salma Hayek gesprochen) hat sich in das sexy Hotdog-Brötchen Brenda verliebt. Aber die hat nur Augen für - hö hö! - ein knackiges Würstchen. "Sie ist Teil der Gang und kriegt sogar ein Happy End", schrieb After Ellen, während Kritikerinnen Teresa als rassistisches Latino-Klischee und ihre Sexszene nahezu als Vergewaltigung erlebten. In diesem Clip (leider nur auf Englisch) erklärt sie Brenda ihre Liebe:

Donals Trumps Lieblingsfeinde sind Mexikaner, Muslime und - Rosie O’Donnell! Im TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten am Montag dementierte er Hillary Clintons Vorwurf, frauenfeindlich zu sein, räumte aber ein: “Gegenüber Rosie O’Donnell war ich hart, aber ich denke, dass mir alle zustimmen, dass sie es verdient hat, und sie niemandem Leid tut.” Da täuscht er sich aber: Zu ihren prompten Verteidigerinnen gehörten unter anderem Melissa Etheridge und Madonna (mit der sie 1992 Baseball-Film Eine Klasse für sich drehte). Tatsächlich lässt sich der Unternehmer seit zehn Jahren keine Gelegenheit entgehen, die lesbische Schauspielerin und TV-Moderatorin zu beleidigen. Die hatte ihn nämlich 2006 in der Talkshow The View als schlechten Geschäftsmann bezeichnet und sich – noch schlimmer! - über seine Haare lustig gemacht. Diese "5 Minuten, über die der orangene Anus nicht hinwegzukommen schein", postete (die auch nicht zimperliche) Rosie anschließend auf Twitter.

Weil Alice Schwarzer nicht will, dass wir mehr über ihre Liaison mit Waltraud Schade Anfang der 70er Jahre in Paris erfahren, trifft sie sich jetzt mit ihrer Ex vor Gericht. Am nächsten Mittwoch wird in Köln über die einstweilige Verfügung gegen Schades Enthüllungsbuch „Schwarzer Tango“ verhandelt, das sie im August aus den Regalen nehmen ließ. Für jedes zuvor verkaufte Exemplar – 500 sollen es sein – verlangt sie zudem 10.000 Euro Schadensersatz. Der Verlag Rot & Licht gibt sich in einer Pressemitteilung zuversichtlich: Es handele sich um einen "zulässigen und zeitgeschichtlich wertvollen Kommentar zu [Schwarzers] Autobiographie 'Lebenslauf' und zur Frauengeschichte überhaupt." Schon Ende 2015 verhinderte die Emma-Herausgeberin eine frühere Version des Buches, "Tango mit Alice".

Und was macht Ruby Rose? Sie trainiert in Neuseeland für ihre Rolle in dem Hai-Thriller Meg mit Jason Statham:

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