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K-Word #173: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Ruby Rose hat eine neue Freundin, zweite lesbische Kandidatin bei "The Voice", Anke Engelke & Nina Kunzendorf als Ex-Paar in ARD-Movie, Lesbensong von Alicia Keys, Alice Schwarzer-Buch bleibt verboten, "4 Hochzeiten und eine Traumreise" und mehr!

Von Karin Schupp

l-mag.de, 11.11.2016 - Das Zeitfenster, Ruby Roses Herz zu erobern, hat sich geschlossen: Die Australierin (Orange is the New Black) ist wieder mit ihrer Ex Jess Origliasso vom australischen Popduo The Veronicas zusammen. Die beiden waren 2008 schon mal ein Paar, was sie aber damals auch nicht offiziell bestätigten. „Wir sind viel erwachsener geworden, damals waren wir Babys“, sagte Origliasso im australischen Radio. Zudem hätten sie nicht gewusst, wie offen sie damit umgehen sollten, während sie's heute einfach tun, „aber viel für uns selbst [behalten], um uns zu schützen.“ Ihre Liebe flammte neu auf, als The Veronicas ihre alte Freundin für das Video zur ihren neuen Single "On Your Side" engagierten, das "unsere Lovestory erzählt", wie Origliasso ankündigte. Seit der ersten Trennung hatte die Sängerin offenbar nur Heterolover, während Ruby unter anderem mit Topmodel Catherine McNeil und Modedesignerin Phoebe Dahl verlobt war und zuletzt eine Affäre mit dem Model Harley Gusman (K-Word #154) hatte. Der Clip erscheint in den nächsten Tagen.

Rose/ Instagram "Was ist da oben?" - "Nix, aber das sieht halt so aus, als würden wir nicht merken, dass wir fotografiert werden...": Ruby Rose (l.) und Jess Origliasso

Das gab’s noch nie: Zwei offen lesbische Kandidatinnen bei The Voice of Germany! Nach Louisa Jones im „Team Samu“ (K-Word #172) sang sich Daniela Oude Kotte - in ihrem zweiten Anlauf nach 2015 - mit Sara Bareilles‘ „Gravity“ ins "Team Bourani" und freute sich darüber wie keine Zweite (ihr Auftritt steht leider nur auf der Voice-Webseite). In der Show war’s kein Thema, aber auf Instagram verwendet die Hamburgerin großzügig Regenbogen-Emojis und Hashtags wie #gay, #gaygirl, #lesbisch, #queer und dergleichen. In den "Battles" (ab 20. Nov.) geht's für die beiden weiter.

 

Ist das etwa ein gesungenes Coming Out? Alicia Keys’ neuer Song “Where Do We Begin Now” (auf ihrem aktuellen Album "Here") erzählt von einer ersten Liebe zu einer anderen Frau und beginnt mit den Zeilen “What they’re gonna do ’cause we’re the same sex? / And we’re spending all this time?/ This could be the love we ain’t made yet“. Um die 15-fache Grammy-Gewinnerin ranken sich schon seit Beginn ihrer Karriere Lesbengerüchte, die sie regelmäßig dementierte; seit 2010 ist sie mit dem Hip Hop-Producer Swizz Beatz verheiratet und hat mit ihm zwei Kinder. Zu ihrem Songtext äußerte sie sich bisher nicht.

Screenshot Alicia Keys in "In Common", ihrem ersten Video, seit sie im Mai ankündigte, nur noch ohne Make-up aufzutreten

Am letzten Samstag beim Zappen reingerutscht: Anke Engelke und Nina Kunzendorf als Ex-Paar und – lesbentypisch! – immer noch beste Freundinnen im ARD-Movie Tödliche Geheimnisse (hier in der Mediathek). Und es gibt sogar noch eine dritte queere Figur, denn letzere hat auch einen Flirt. Man muss aber schon genau hinschauen, denn eine große Rolle spielt das nicht in dem Film über zwei Journalistinnen, die einem Skandal zu TTIP auf der Spur sind. Man könnte aber auch sagen: All das wird mit derselben Selbstverständlichkeit erzählt, wie man es mit einem Mann in Kunzendorfs Rolle getan hätte. Und jetzt bitte eine Serie mit dem Journalistinnen-Duo - immerhin war der Film mit über fünf Mio. ZuschauerInnen ein schöner Erfolg!

ARD Degeto, Marco Krüger "Also echt jetzt mal, wir sind am Aufdecken von Machenschaften, und du checkst hier ständig dein Lesarion..." - Nina Kunzendorf (l.) und Anke Engelke

Ab 17. Nov. im Kino: In Ungesagt kommen sich zwei Freundinnen, gespielt von Felicia Ruf und Sophia Charlotte Conrad, im Urlaub auf La Palma näher, kriegen ihre lesbischen Gefühle aber nicht auf die Reihe. Im Drehbuch stecke viel Persönliches, sagt Regisseurin/ Autorin Claudia Boysen, "wie zum Beispiel, dass ich in dem Alter der Darstellerinnen auch mal Erfahrungen mit einer Frau gemacht habe. Wobei ich gemerkt habe, dass das nichts ist, was mich weiter interessiert. Oder, dass ich diese besondere Intimität, die Frauen miteinander haben und teilen können, ohne sexuell zu sein, sehr schätze.“ Lest unsere Filmkritik in der aktuellen L-MAG (hier erhältlich) und auf L-MAG Online.

In der zweiten Staffel der Serie How To Get Away With Murder (VOX, ab 16. Nov., 22:10 Uhr) entpuppt sich die Hauptfigur, Juraprofessorin Annalise Keating (Viola Davis), als bisexuell. Und ihre Ex (Famke Janssen, X-Men), die gleich in Folge 1 (und vier weiteren Episoden) auftaucht, macht keinen Hehl daraus, dass sie noch Interesse hätte. Und Annalise ist auch nicht gänzlich abgeneigt...

Screenshot Annalise (Viola Davis, l.) ist nicht die charmanteste Person unter der Sonne. Aber Eve (Famke Janssen) hat bei ihr einen Stein im Brett...

Wiedersehen mit Steffi & Victoria aus Berlin, die als erstes Frauenpaar die Traumreise in der VOX-Dokuserie 4 Hochzeiten und eine Traumreise gewannen: Der Sender war so angetan von dem Paar, dass er die beiden zur Hochzeitsmesse am letzten Wochenende in Berlin einlud, um dort für das Format zu werben und Fragen von potenziellen Bewerbern zu beantworten. Auf der Messe trafen sie “leider viel zu wenige gleichgeschlechtliche Paare”, berichtet uns Victoria, aber seit der Ausstrahlung vor einem guten Jahr und der Wiederholung im August werden sie “bis heute erkannt und angesprochen. Viele sagen, sie fänden es gut, dass wir so mutig waren, uns mit einer kleinen Hochzeit dort beworben und als Frauenpaar gewonnen haben.“ Die Folge 450 ist bei TVNow abrufbar.

privat Erst Traumreise, dann Dienstreise zur Hochzeitsmesse am letzten Wochenende in Berlin (r.): Steffi (blond) und Victoria

Schwarzer Tango bleibt verboten! Das Landgericht Köln bestätigte am Mittwoch die einstweilige Verfügung gegen das Buch (K-Word #162), das Waltraud Schade über ihre Beziehung mit Alice Schwarzer Anfang der 1970er Jahre schrieb. Die Emma-Herausgeberin hatte 2015 schon eine frühere Version namens Tango mit Alice aus den Regalen nehmen lassen, und die Neufassung, so das Gericht, unterscheide sich davon nicht wesentlich und verletze ebenso Schwarzers Privatsphäre. Schades Verlag rot & licht argumentierte vergeblich, dass es sich um einen „zeitgeschichtlich wertvollen Kommentar zu Schwarzers Autobiographie Lebenslauf und zur Frauengeschichte überhaupt“ handele.

Die lesbische Musikerin Jenny Gerdts, die auch mit Hanna Meyerholz, Wilhelmine Schneider und Ohrenpost zusammenarbeitet, hat mit ihrer neuen Band Findland ihre erste EP „Monochrom“ veröffentlicht. Und wer sie lieber live hören will: Findland spielen am 23. Nov. und am 16. Dez. in Köln, am 9. Dez. in Essen, mehr Infos auf Facebook.

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