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K-Word #188: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Abby Wambach hat sich verlobt, Cate Blanchett, LP, Lesben im US-Basketball und im neuen Lena Odenthal-"Tatort", Kristen Stewarts neuer Film ist einen zarten Hauch lesbisch, Promis gegen Trumps transfeindlichen Erlass, "Person of Interest" und mehr!

Von Karin Schupp

l-mag.de, 24.2.2017 - Fußballprofis gelten ja als besonders heiratsfreudiges Völkchen, und lesbische Fußballerinnen machen da schon mal gar keine Ausnahme: Am letzten Wochenende gaben Abby Wambach, Ex-Kapitänin des US-Nationalteams, und Glennon Doyle Melton, christlich-liberale Autorin und Bloggerin, ihre Verlobung bekannt und posteten ihre Verlobungsringe. Seit November ist bekannt, dass sie ein Paar sind (K-Word #174), im selben Monat war auch Wambachs Scheidung von Ex-Fußballerin Sarah Huffman nach drei Jahren Ehe durch. Auch Doyle Melton, die mit ihrem Ex-Mann drei Kinder hat, ließ sich im letzten Jahr scheiden.

Doyle Melton/ Instagram Abby Wambach (l.) und Glennon Doyle Melton

Die wahrscheinlich öffentlichste Lesbenhochzeit des Jahres feiert im Juni US-Basketballstar Elena Delle Donne. Die Goldmedaillengewinnerin von Rio, die sich kurz vor Beginn der Olympischen Spiele outete (K-Word #159), und ihre Lebensgefährtin Amanda Clifton lassen sich das Event von der Webseite The Knot sponsern. Das größte Hochzeits-Portal der USA, das jedes Jahr eine „Traum-Hochzeit“ spendiert, entschied sich damit zum ersten Mal für ein gleichgeschlechtliches Paar.

Clifton/ Instagram Seit vier Jahren ein Paar: Elena Delle Donne (r.) und Amanda Clifton

Delle Donne gehörte in Rio zu den vier offen lesbischen Spielerinnen des US-Nationalteams (wir berichteten), und wenn man ihrer Ex-Kollegin Candice Wiggins glaubt, sind sogar 98 Prozent der Frauenbasketball-Liga WNBA lesbisch - und sie als Hete sei deswegen diskriminiert worden, wie sie sich kürzlich bitterlich beklagte. Eine Sportjournalistin, die diesem Vorwurf in der WNBA nachging, wurde allerdings nicht fündig

Neu auf DVD (ab 27. Feb.): Looping von der Berliner Regisseurin Leonie Krippendorff erzählt von einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung zwischen drei sehr unterschiedlichen Zimmernachbarinnen in einer psychiatrischen Klinik: Leila (Jella Haase, Fuck Jo Göhte), die heimlich in ihre beste Freundin verliebt ist und nach einer selbstzerstörerischen Nacht in der Notaufnahme landet, die scheue Hausfrau und Mutter Frenja (Lana Cooper) und die mysteriöse Ann (Marie-Lou Sellem; hier unsere Filmkritik).

Der neue Fall von Lena Odenthal am Sonntag weicht vom üblichen Tatort-Muster ab (ARD, 26. Feb., 20:15 Uhr): Der schwule Regisseur/ Autor Axel Ranisch (Dicke Mädchen) inszenierte die Folge „Babbeldasch“ als „Kriminaloperette ohne Gesang“ und ließ die Dialoge komplett improvisieren. Ulrike Folkerts, die kürzlich in der Hör zu die deutschen Krimis als zu vorhersehbar kritisierte, gefiel’s: Nicht mal sie wusste beim Drehen, wer der Mörder ist! Eine heimliche lesbische Affäre kommt übrigens auch vor, die Kommissarin ist daran aber nicht beteiligt. Auch wenn Folkerts ihr wünscht, dass sie sich „am Ende ihrer Tage noch mal verliebt und in die Sonne reitet“, hat sie ja - leider - schon oft betont, dass ihre Rolle hetero ist!

SWR/ Martin Furch Am Sonntag im "Tatort": Petra Mott und Anja Reich als heimliches Paar

In der Comedyshow Saturday Night Live knutschte Kristen Stewart Anfang Februar mit einer Frau (wir berichteten) – so weit kommt es in ihrem neuen Film Certain Women (Regie: Kelly Reichardt; ab 2. März im Kino) leider nicht: Stewart spielt darin die Anwältin und Abendschuldozentin Beth, die so mit sich beschäftigt ist, dass sie gar nicht wahrnimmt, wie sich eine junge, schüchterne Pferdepflegerin (Lily Gladstone) in sie verliebt. Der Film über Frauen im ländlichen Montana (Laura Dern und Michelle Williams sind auch dabei) ist etwas für geduldige Gemüter und beinharte KStew-Fans: Erzählt werden seehr langsam und ereginisarm drei abgeschlossene Episoden, und Stewarts Storyline beginnt erst nach einer Stunde.

Wer’s actionreicher mag: Kristen Stewart verhandelt gerade über eine Hauptrolle in dem Abenteuerthriller Underwater. Die Dreharbeiten beginnen im März in New Orleans.

Manche hielten sie für eine Dragqueen, aber sie war’s wirklich: Carol-Star Cate Blanchett “sang” bei einer Dragshow in der legendären New Yorker Homokneipe Stonewall Inn “You Don’t Own Me” (mit dem die lesbische Sängerin Lesley Gore 1963 einen Welthit hatte) und legte – mit pinkfarbenem „Pussy Hat“ (bekannt durch die Women’s Marches im Januar, wir berichteten) - eine Parodie auf Adeles „Hello“ nach. Die Australierin, die gerade am Broadway das Stück The Present spielt, unterstützte damit eine Charity für eine Organisation, die sich gegen Waffenbesitz engagiert.

Letzte Woche ließ die RTL-Thrillerserie Person of Interest (Di, 23:10 Uhr, K-Word #184) Fanfiction wahr werden und zeigte zum ersten Mal eine Sexszene zwischen Shaw (Sarah Shahi, The L Word) und Root (Amy Acker) - siehe Clip. Am Ende waren aber viele „Shoot“-Fans unglücklich, weil sich herausstellte, dass alles nur eine Simulation war, die Shaw, in einer Art Koma, nun schon zum 6.741ten Mal durchlaufen musste. Aber ist es etwa nicht erfreulich, dass ihr Unterbewusstsein darin jedesmal Zeit für ihr Schäferstündchen mit Root fand?! 

"Mein Lesbischsein ist ja sehr offensichtlich. Wer das nicht mitbekommt, hat einfach keine Lebenserfahrung", sagte uns die US-Rockmusikerin LP ("Lost On You"). In der neuen Ausgabe der L-MAG - ab heute am Kiosk - steht das komplette Interview. Und wer mehr auf Electropop steht: Ein Interview mit Alison Goldfrapp (K-Word #186), deren neues Album „Silver Eye“ am 31. März erscheint, gibt's darin auch. Hier mehr zum Heftinhalt, hier alle Wege zur L-MAG – und hier LP mit ihrer Freundin:

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Am Mittwoch nahm die Trump-Regierung Obamas Verordnung zum Schutz von Transgendern an Schulen und Universitäten zurück: Sie dürfen nun nicht mehr die Toilette benutzen, die ihrer Geschlechtsidentität entspricht. Protest kommt von allen Seiten, und viele Promis versicherten Trans*kids bereits ihre Unterstützung, darunter Ellen DeGeneres, Katy Perry, Ellen Page, die The L Word-Stars Kate Moennig und Leisha Hailey, Abby Wambach und die US-Fußballnationalspielerinnen Ali Krieger und Megan Rapinoe, Martina Navratilova – und die junge Sängerin Jackie Evancho, die noch bei Trumps Amtseinführung sang und eine Trans*Schwester hat.

Auch gegen zwei neue trans- und homophobe Gesetze in Texas regt sich heftiger Protest. Einen offenen Brief ans das texanische Parlament unterschrieben über 140 Promis, darunter Jennifer Lawrence, Ariana Grande, Julianne Moore, Whoopi Goldberg, Alicia Keys, Lady Gaga, Stella Maxwell und Britney Spears (wir berichteten gestern).

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