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K-Word #198: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Staffel 2 von "Sense8" ist da, "Orange is the New Black" wurde geleakt, Whitney Houston, Sarah Paulson, St. Vincent, Kristen Stewart, "Roseanne" kommt wieder, der jährliche "Lesbenkuss" in "Germany's Next Topmodel" - und mehr!

Netflix So viel Zeit muss sein - auch wenn man von dunklen Mächten gejagt wird: Nomi (l.) und Amanita in "Sense8"

Von Karin Schupp

l-mag.de, 5.5.2017 - Ab heute bei Netflix: Staffel 2 von Sense8. In der aufwändigen und sehr queeren Thriller-Serie der Wachowski-Schwestern (Matrix, Bound) sind die acht Hauptfiguren aus aller Welt auf telepathische Weise miteinander verbunden und versuchen herauszufinden, wieso sie von einer mysteriösen Organisation gejagt werden. Da der deutsche Trailer die Publikumslieblinge der ersten Staffel, Transfrau Nomi (Jamie Clayton) und ihre große Liebe Amanita (Freema Agyeman), kaum zeigt (lesbische Charaktere unter den Tisch fallen zu lassen, ist bei deutschen Trailern ja leider traurige Tradition!), poste ich lieber dieses Fanvideo aus Staffel 1:

Überraschenderweise auch schon online steht die fünfte Staffel von Orange is the New Black (offizielle Netflix-Premiere: 9. Juni): Eine Hackergruppe namens TheDarkOverlord hat am letzten Wochenende die neuen Folgen der Frauenknastserie ins Netz gestellt. Zuvor hatten sie vergeblich versucht, mit dieser Drohung zuerst das Studio, das für die Audio-Bearbeitung der Serie zuständig war, und dann Netflix um 30 Bitcoins (= ca. 41.000 Euro) zu erpressen; beide Firmen gingen aber nicht darauf ein. Die Gruppe hackt mit dieser Masche seit letztem Sommer Unternehmen, bisher aber vor allem in der Gesundheitsbranche.

Sarah Paulson (Carol, American Horror Story) sprach uns wohl allen aus der Seele, als sie auf dem roten Teppich des Met-Balls am Montag in New York Madonnas Camouflage-Oufit sah - und löste damit prompt ein Twitter-Gewitter aus. Am meisten aber amüsierte sich Madonna selbst darüber:

Hahaahhahahhaahahha Love you Sarah!

Ein Beitrag geteilt von Madonna (@madonna) am

Oder so: Am Sonntag wurden Sarah Paulson und ihre Lebensgefährtin Holland Taylor beim U-Bahn-Fahren in New York im Normalo-Look (und mit „This is what a feminist looks like“-T Shirt) geknipst.

Ein neuer Dokumentarfilm über Whitney Houston (1963-2012) thematisiert auch die Bisexualität der Sängerin und ihre - zeitlebens geheim gehaltene - Beziehung mit ihrer Sandkastenfreundin und persönlichen Assistentin Robyn Crawford. “Ich denke nicht, dass sie lesbisch war, ich denke, dass sie bisexuell war”, sagt etwa ihre langjährige Stylistin Ellin Lavarin in Whitney: Can I Be Me?, und ihr damaliger Bodyguard beobachtete, wie Robyn und Houstons Ehemann Bobby Brown „um Whitneys Zuneigung kämpften“, bis sich erstere 1999 unter Browns Druck zurückzog – „das war Whitneys Untergang“, wie Lavar glaubt. In deutschen Kinos startet der Film am 8. Juni.

Kristen Stewart, die übrigens mit ihrer Freundin Stella Maxwell in L.A. zusammengezogen sein soll (allerdings sind die beiden ja nie zu Hause...) drehte das Video zu einer neuen Version des Chvrches-Song „Down Side of Me“. Der Clip ist Teil der Aktion „7 Inches for Planned Parenthood, mit der Künstler_innen Geld für die US-Organisation sammeln, deren Finanzierung durch die Trump-Regierung bedroht ist. Bei Planned Parenthood bekommen Frauen günstige oder sogar kostenlose gynäkologische Untersuchungen, Krebsvorsorge, Verhütungsberatung und Abtreibungen.

Chvrches-Sängerin Lauren Mayberry (im Clip überwiegend zu sehen), engagiert sich auch für LGBT-Rechte und Feminismus. Im Februar sagte sie im Rahmen einer Charity-Show für eine LGBT-Obdachlosenunterkunft in New York: „Nur weil ich mich in dieser kleinen, bequemen Blase bewege, heißt das nicht, dass das für alle so ist. Ich finde es ziemlich wichtig, mir meiner Privilegien als weiße, cisgender und heterosexuelle Frau bewusst zu sein und nicht zu vergessen, dass es mir fucking gut geht.“

Auch Kristens Ex St. Vincent unterstützt „7 Inches for Planned Parenthood“: Sie singt mit John Legend „Lovin‘ You“ und wird dabei ständig von Zach Galifianakis (Hangover) mit „hilfreichen“ Tipps unterbrochen.

Nachdem die letztjährigen Germany's Next Topmodel-Finalistinnen Kim und Elena mit "lesbischem" Geplänkel ihre 15 Minuten Ruhm auf 16 Minuten erhöht hatten (K-Word #148), wird der diesjährige "Lesbenkuss" von den Kandidatinnen Anh und Leticia präsentiert. Sorry, ihr beiden, aber das reicht noch nicht mal für ein halbgares Gerücht!

Instagram/ leticia.topmodel.2017 "My Vietnamese Love" kommentierte Leticia (r.) ihr Kussfoto mit Anh

Viele Jahre, bevor bei uns rund um die Uhr The Big Bang Theory lief, war Roseanne (1988-1997) eine der erfolgreichsten Sitcoms – und jetzt planen Sara Gilbert (Darlene) und ihre TV-Eltern Roseanne Barr und John Goodman ein Reboot, um das sich bereits die Sender streiten. Roseanne war damals auch lesbisch-schwuler Kult: Roseannes Chef Leon (Martin Mull) war schwul, ihre Kollegin Nancy (Sandra Bernhard) war fünf Jahre lang der erste feste Sitcom-Charakter, der lesbisch war, und 1994 strahlte der Sender eine Folge beinahe nicht aus, weil Roseanne darin in einer Lesbenbar von Nancy Freundin (Mariel Hemingway) geküsst wird. Ob Darlene, der TV-Tomboy der 90er Jahre, wohl inzwischen lesbisch lebt? Gilbert, heute mit der Musikproduzentin Linda Perry verheiratet (K-Word #39), hatte seinerzeit übrigens ihr Coming Out, als sie als Teenie mit ihrem Ko-Star Johnny Galecki zusammen war…

Screenshot Sara Gilbert, Sandra Bernhard und Martin Mull in "Roseanne" - oder auch: Eine Lesbe, eine Bisexuelle und ein Hetero spielen eine Hete, eine Lesbe und einen Schwulen

“Die zwei chinesischen Milliardärinnen Meng Mei Qi and Wu Xuan Yi heirateten und wurden dadurch zum reichsten Paar der Welt“ – hieß es letzte Woche in einem Tweet (siehe unten), der sich rasant im Internet verbreitete. Tatsächlich zeigt das nur mal wieder, dass man keine Meldung einfach ungeprüft glauben sollte: Die Story hat sich ein weiblicher Fan der asiatischen Girlgroup Cosmic Girls ausgedacht: Sie machte deren Mitglieder Mei Qi und Xuan Yi zu einem Paar (und schnitt die zwei jungen Männer, die auf dem Originalfoto links und rechts von ihnen sitzen, kurzerhand ab). So etwas nennt sich "Fanfiction"! Über die sexuelle Orientierung (und die finanziellen Verhältnisse) der Sängerinnen ist nichts bekannt.

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