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K-Word #213: Neues aus der Lesbenwelt

Heute: Kerstin Ott ist unter der Haube, Ellen DeGeneres, Ruby Rose, Sarah Paulson wird in "American Horror Story: Cult" bi - und Holland Taylor erzählt, wie sie und Paulson ein Paar wurden, eine lesbische Weltmeisterin, TV- und Kinotipps und mehr.

Von Karin Schupp

18.8.2017 - Am letzten Freitag verpartnerten sich Kerstin Ott (“Die immer lacht”) und ihre Frau Carolina in ihrer Heimatstadt Heide in Schleswig-Holstein – im kleinen Kreis und ohne Presse. Nur dem Lokalportal Boyens Medien schenkte der Schlagerstar ein Zitat: „Es ist toll, dass wir nun auch vor dem Gesetz ein Paar sind.“ Die beiden sind seit fünf Jahren zusammen und haben zwei Kinder, die Carolina mit in die Beziehung brachte. Am 25. August veröffentlicht Ott, die 2016 die erfolgreichste deutsche Sängerin war und somit die wohl berühmteste Lesbe Deutschlands ist, eine Gold-Edition ihres Albums „Herzbewohner“ mit fünf neuen Songs; die Single „Lebe laut“ ist bereits erschienen.

RTL-Nord Kerstin Ott (l.) und ihre Frau Carolina bei der Echo-Verleihung 2017

Minutenlang schwärmte Holland Taylor (Two and a half Men, The L Word) in einem Interview mit People vom Style ihrer Lebensgefährtin Sarah Paulson (Carol) und verriet außerdem (siehe Clip), wie sie Anfang 2015 ein Paar wurden: Sie kannten sich schon zehn Jahre lang vom Sehen, als Paulson „in einem Tweet von mir sah, dass ich traurig über etwas war. Sie fragte: 'Wie geht’s dir? Was ist los?' Und wenig später kamen wir zusammen."

Taylor ist in den USA zurzeit in der Mystery-Thriller-Serie Mr. Mercedes zu sehen - ein Genre, das sie überhaupt nicht mag. „So etwas macht mir echt Angst“, sagte sie auf ET Online und fügte gegenüber People hinzu, dass sie deshalb Paulsons TV-Serie American Horror Story nicht schaue: „Ich sehe nicht gerne, wie sie in Gefahr ist.“

Da verpasst sie aber was: In der neuen Staffel American Horror Story: Cult ist Sarah Paulson mit Alison Pill verheiratet, hat aber auch eine Liebesgeschichte mit AHS-Veteran Evan Peters. Über die Handlung ist ansonsten nur bekannt, dass sie sich um die Präsidentschaftswahl 2016 dreht und mehrere Charaktere aus Staffel 4 (Freak Show) darin vorkommen. Premiere ist in den USA am 5. September, der deutsche Pay TV-Sender FOX zeigt AHS: Cult ab dem 9. November.

Wochit Entertainment/ Screenshot Sarah Paulson (r.) und Alison Pill bei einem PR-Auftritt für "American Horror Story: Cult"

Eine Liebeserklärung an ihre Frau Portia de Rossi postete Ellen DeGeneres an ihrem Hochzeitstag am Mittwoch auf Instagram. In einem Interview mit Good Housekeeping erinnerte sie sich an schlechtere Zeiten, als sie nach ihrem öffentlichen Coming Out 1997 "in Hollywood Mobbing ausgesetzt“ und drei Jahre arbeitslos war. „Ich bin aus Los Angeles weggezogen, erlebte eine ernsthafte Depression, ging zur Therapie und musste zum ersten Mal in meinem Leben Antidepressiva nehmen“, sagte sie und gab zum Glück nicht auf: „Schließlich begann ich zu meditieren, Sport zu machen und wieder zu schreiben.“ Und heute? „Ich weiß nicht, was die Leute über mich sagen, und ich will es auch nicht wissen, weil es mir egal ist. Mein Motto ist: Ich tue mein Bestes. Ihr könnt dabei sein oder nicht.“

@PortiadeRossi and I got married 9 years ago today. Being her wife is the greatest thing I am.

Ein Beitrag geteilt von Ellen (@theellenshow) am

US-Regenbogenfamilien freuten sich über eine neue Folge der Kinderserie Doc McStuffins, in der eine Familie mit zwei Müttern, eine schwarz und eine weiß (gesprochen von den lesbischen Schauspielerinnen Wanda Sykes und Portia de Rossi), zu sehen war. „Als Teil einer Familie mit zwei Moms bin ich stolz darauf, die Welt meines Sohns gespiegelt zu sehen, und allen zu zeigen, dass in McStuffinsville Liebe Liebe ist“, erklärte Chris Nee, die lesbische Produzentin der Serie. Die Disney-Serie über eine 6-jährige Spielzeug-Ärztin, die seit 2012 läuft, ist schon deshalb bahnbrechend, weil die Titelfigur ein afroamerikanisches Mädchen ist. Beim deutschen Disney Channel und dem Pay-TV-Sender Disney Junior liefen bisher nur die ersten beiden Staffeln.

Disney Channel

Nächste Woche startet die US-Hochglanz-Soap Mistresses (Super RTL, ab 23. Aug., 23 Uhr), in der vier beste Freundinnen in diverse Formen der Untreue – sei es als Geliebte oder als Betrogene - verwickelt sind. Unter anderem verliebt sich Maklerin Joss (Jess Macallan) in ihre lesbische Klientin Alex (Shannyn Sossamon). Die Storyline erstreckt sich fast über die ganze Staffel, aber: ein Paar, das die Fanherzen eroberte, wurden die beiden nicht, denn dazu ist viel zu klar, dass Joss eigentlich hetero ist. Besser ist ohnehin die gleichnamige britische Vorlage, in der Shelley Conn, bekannt aus dem Lesbenfilm Ninas himmlische Köstlichkeiten, und Anna Torv (Fringe) - ebenfalls in Staffel 1 - eine ähnliche Lovestory erleben (bei Maxdome, iTunes, Google Play).

Screenshot Joss (Jess Macallan, l.) und Alex (Shannyn Sossamon) in "Mistresses"

Lesbische Leichtathletik-News von der WM in London: Nach Bronze über 1500 Meter wurde die Südafrikanerin Caster Semenya Weltmeisterin auf ihrer Paradestrecke 800 Meter, in der sie in Rio 2016 schon Olympiagold holte. Pech dagegen für Nadine Müller (K-Word #25) Die frühere Vizeweltmeisterin im Diskuswurf (und einzige LGBT-Vertreterin im deutschen WM-Kader) ging leer aus: Sie wurde im Finale am Sonntag nur Sechste.

Müller/ Instagram "Thx for your great support" - mit diesem Dankeschön an ihre Fans verabschiedete sich Nadine Müller aus London

Nach der EM ist vor der WM: Für das deutsche Fußballnationalteam der Frauen beginnt jetzt die WM-Qualifikation: Am 16. September geht's in Ingolstadt gegen Slowenien (Infos und Tickets: hier). Auf der Bank sitzt weiterhin Steffi Jones: Trotz des historischen Aus des achtfachen Europameisters im EM-Viertelfinale wurde ihr Vertrag als Bundestrainerin letzte Woche - zur Freude ihres Teams - bis zur WM 2019 verlängert. 

Steffi Jones (l.) mit ihrer Frau Nicole beim Urlaub auf Sylt

Auch wer nicht Dark Matter schaut, sollte am nächsten Donnerstag mal einen Blick riskieren (Tele 5, Do, 22 Uhr): In Folge 7 hat Ruby Rose (Orange is the New Black) einen unterhaltsamen Gastauftritt als "Entertainment-Androidin". In der kanadischen Science Fiction-Serie geht es um sechs Menschen, die sich ohne Erinnerung an ihr Vorleben in einem Raumschiff wiederfanden und jetzt, angeführt von der toughen Two (Melissa O’Neil) und mit Hilfe der liebenswerten Bord-Androidin (gespielt vom lesbischen Ex-Lost Girl-Star Zoie Palmer, K-Word #35), als Space-Sheriff-Truppe durch den Weltraum zischen. Ein weibliches Besatzungsmitglied entpuppt sich übrigens noch als bi – allerdings müsst auf ihr diese Enthüllung leider bis zum Ende der 3. Staffel warten.

Syfy Die Produzenten sehen sie irgendwie lieber mit einer Waffe als in einer Romantic Comedy: Ruby Rose in "Dark Matter"

Aktuell im Kino: Der Dokumentarfilm Chavela (USA, 2017) über die legendäre lesbische Sängerin Chavela Vargas (1919-2012), den die Regisseurin Catherine Gund schon 1991 als junge Lesbe zu drehen begann, als sie Vargas bei einem Mexiko-Besuch begegnete (Trailer).

Und ab 24. August: Der Actionthriller Atomic Blonde mit Charlize Theron als bisexuelle Top-Spionin kurz vor dem Mauerfall in Berlin. Lest nächste Woche hier unsere Rezension (den Film hatte ich im letzten K-Word fälschlicherweise schon für diese Woche angekündigt - sorry!).

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